Spanien: Falschgeld-Ring aufgeflogen - Scheine an Costa Blanca gedruckt

Alles fing mit einer Tüte voller 500-Euro-Scheine im Norden von Spanien an: Der Polizei ist ein Schlag gegen einen Falschgeld-Ring geglückt. Gedruckt wurden die Scheine an der Costa Blanca.
La Nucía - Der Nationalpolizei ist in Zusammenarbeit mit den katalanischen Mossos d’Esquadra ein Schlag gegen einen Falschgeldring gelungen. Der mutmaßliche Kopf der Bande hielt sich in La Nucía an der Costa Blanca versteckt, dort stießen die Ermittler auch auf die illegale Druckerei, in der das Falschgeld wohl hergestellt wurde. Insgesamt verhafteten die Beamten sechs Personen im Nordosten von Spanien, in den Provinzen Valencia, Teruel und Barcelona. Hausdurchsuchungen wurden zeitgleich in La Nucía, Villajoyosa (Provinz Alicante), Xirivella und Sagunto (Provinz Valencia), Teruel und Barecelona durchgeführt.
Sapnien: Falschgeld an Costa Blanca gedruckt und bei Barcelona in Umlauf gebracht
Die Ermittlungen der spanischen Polizei hatten begonnen, nachdem in einem Waldstück bei Cervelló, Provinz Barcelona, im August vergangenen Jahres eine Tüte mit 4,3 Millionen Euro aufgetaucht war. Es handelte sich um Falschgeld, die Ermittler konnten darauf Fingerabdrücke feststellen, die bereits in der Verbrecher-Datenbank registriert waren, ebenfalls wegen Falschgeld-Fällen in Spanien. Nach dem Fund der Tüte häuften sich die Anzeigen wegen gefälschter 500-Euro-Scheine in der Umgebung von Cervelló, die Ermittler machten schließlich einen Mann aus, der einige der Scheine in Umlauf gebracht haben soll und in der Nähe des Fundorts der Tüte wohnte.
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Daraufhin zapften die Ermittler das Handy des Verdächtigen an und hörten mit, wie die Bande laut darüber nachdachte, die Druckmaschinen aus Spanien nach Brasilien zu bringen, um von dort aus Euro, US-Dollar und brasilianischen Real zu drucken. Schließlich machte die Polizei den mutmaßlichen Kopf der Bande in La Nucía an der Costa Blanca aus und stellte fest, dass der Mann häufig eine Industriehalle in der Gemeinde aufsuchte. Dort vermuteten die Ermittler die illegale Druckerei für das Falschgeld. Bei der Durchsuchung der Halle am 21. September 2022 stellten die Polizisten dann auch Druckmaschinen und Zubehör sicher.
Falschgeld-Ring in Spanien: Verdächtiger alter Bekannter an Costa Blanca
Der Verdächtige aus La Nucía war bereits im Jahr 2009 schon einmal aufgeflogen, im Zusammenhang mit einem großen Falschgeld-Druckbetrieb in Gandía, nördlich der Costa Blanca. Auch bei jenem Schlag ging es um 500-Euro-Scheine, sichergestellt wurden acht Millionen Euro Falschgeld – damals war von der größten Falschgelddruckerei von 500-Euro-Scheinen in der EU die Rede. Ein Teil der jetzt verhafteten Bande hatte sich offenbar im Gefängnis von Picassent kennengelernt.