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Unbekannte Seiten der Costa Blanca: 4 neue Routen am Fluss Segura

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Von: Stefan Wieczorek

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Durch Nadelbäume sieht man eine Stadt und einen Berg.
Die Vega Baja bietet im Süden der Costa Blanca einen besonderen Landschafts-Mix. © Stefan Wieczorek

Attraktive Wege zeigen alternative Ecken der Vega Baja. 80 Kilometer weit reichen die restaurierten, mit QR-Codes und Blindenschrift versehenen Strecken. Auch für Nordic Walker.

Orihuela – Nur vermeintlich übt die südliche Costa Blanca nur direkt an der Küste touristische Reize aus. Eine Schatzkiste an Eindrücken bietet der Kreis Vega Baja Besuchern in gewissem Abstand vom Meer. Zu erkunden sind diese unbekannten Seiten des Gebiets am Fluss Segura im Südosten von Spanien auf 4 neuen Routen zum Wandern, die der Ausschuss für Wirtschaftsentwicklung der Vega Baja, Convega, restauriert hat. Über 80 Kilometer, Gebirge, Äcker und durch neun Orte im Hinterland führen die Wege, die frisch herausgeputzt, beschildert, mit QR-Codes und Blindenschrift für Touristen modernisiert und zugänglicher gemacht wurden.

Im Rahmen des Plans für touristische Dynamisierung der Vega Baja griff der Ausschuss Convega auf Hilfen des Tourismus-Portals der Region Valencia und der Provinzverwaltung Alicante zurück. Zum Großteil handelt es sich bei den vier neuen Routen im südlichen Hinterland der Costa Blanca um mittelschwere Strecken für die ganze Familie, die im Gebiet am Fluss Segura jeweils eigene Charakteristiken und Schmankerl, aber auch Herausforderungen bieten - und alternative Ecken von Spaniens Küste zeigen.

Costa Blanca: Unbekannte Seiten im Hinterland - Routen am Fluss

Erst die Berge, dann der Fluss sind die Begleiter der 17,2 Kilometer langen Route La Caldera del Gigante (PR-CV 442), die Wanderer im Süden der Costa Blanca durch die vier Orte Algorfa, Almoradí, Rojales und Benejúzar führt. Seinen Namen „Kessel des Riesen“ erhält der erneuerte Weg im Hinterland der spanischen Küste durch die eindrucksvollen, zwischen den Felsen des Gebirges wie durch einen gigantischen Ingenieur angelegten Wassergruben (pozas). Zu den Attraktionen des Wanderweges gehört aber auch die Schlucht Barranco de Calderón oder Reste aus der Pleistozän-Ära.

Mehrere Naturgebiete vereint diese Route, die man beim Wandern in fünf Stunden gut schaffen kann. Typische Flora und Fauna des Mittelmeeres sind zu bewundern, wenn es im zweiten Teil den Fluss Segura und die fruchtige Vega-typische Huerta (Anbauflächen) entlang geht. Im Naturgebiet La Pilarica beeindruckt das Heiligtum (Santuario) der Jungfrau Maria, bevor der Gipfel des Cabezo Redondo den Wanderern großartige finale Blicke auf die unter Touristen oftmals unbekannten Seiten im Süden der Costa Blanca gewährt. Zum Thema Wandern zur Mandelblüte an der Costa Blanca

Costa Blanca: Neue Routen am Fluss - Über heikle Hänge

Die Aussichten sind auch das Markenzeichen der Route „Mirador de la Vega“ (PR-CV 441). Der Rundweg führt Wanderer über den „Balkon des Kreises“, wie die Berge von Redován, Callosa de Segura und Cox auch genannt werden. Durch alle drei Orte des Gebirges (Sierra) führt der Weg, für den man knappe sieben Stunden einplanen sollte – auch hier bei mittlerer Schwierigkeit, aber mit einigen heiklen Momenten. Los geht es an der Kapelle (Ermita) der Virgen de la Salud im Naturpark von Redován, wonach ein Aufstieg entlang maurischer Terrassen und Bronzezeit-Spuren folgt. Die Mühe wird belohnt: Ein fantastisches Vega-Panorama bietet das Gipfelkreuz Cruz del Relojero. Bei Callosa beginnt dann wieder die Annäherung an die Erde, wobei die Burg Santa Bárbara und alte Minenreste aufwarten.

Costa Blanca: Neue Routen am Fluss - Mosaik des Gemüsekreises

Ans Eingemachte des Kreises geht es bei „La Huerta de la Vega“ (PR-CV 447). 14,1 Kilometer weit geht es mitten durch die Gemüselandschaften der Tiefebene am Segura-Fluss, wobei der Weg aus Granja de Rocamora bis Cox auch für das Nordic Walking angepasst ist. Die ländlichen Huerta-Traditionen mit all ihren kulturellen, gesellschaftlichen und ökologischen Seiten sind zu erkunden, und ein „Mosaik aus Aromen, Oberflächen und Farben“ zu bewundern. Typische Landhäuser wie die Casa de la Almarjaleta sind die Wegmarken, genauso wie die azarbes, acequias und norias – die Ab- und Zuflusskanäle sowie Wasserräder des cleveren maurischen hydraulischen Systems. Aus der Araberzeit stammt auch der Verteidigungsturm Torre Mora in Granja, wo zudem das Haus steht, das Dichter Miguel Hernández mit Josefina Manresa nach der Hochzeit bezog.

Costa Blanca: Neue Routen am Fluss - Die beste Aussicht

Eine härtere, für erfahrenere Wanderer gedachte Nuss ist dagegen „La Algüeda“ (PR-CV 180) in Albatera. 30 Kilometer sind auf dieser für Herbst und Winter geeigneten Strecke zu bewältigen, wobei zu den 15 interessanten Stellen die Rambla (Trockenflussbett) gehört, nach der die Route benannt ist. Vor allem beeindrucken auch hier wieder Punkte, die geniale Perspektiven bieten, wie der Monte Alto oder Las Ventanas. Quer über die Vega Baja bis ans Mittelmeer reicht hier der Blick, aber auch die Gegend des Vinalopó, der durch Elche fließt, ist herrlich zu erfassen. Die beste Aussicht haben freilich die nicht zu verachtenden Bewohner dieses Vogelschutzgebiets (ZEPA): Raubvögel von Habichtadler bis Wanderfalke und Uhu.

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