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Mönchsprozession am Berg: Spektakuläre Wanderung an der Costa Blanca zum Naturwunder Els Frares

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Von: Anne Götzinger

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Hohe zackige Felsen ragen in den Himmel, im Hintergrund ein spanischen Dorf.
Die Felsformationen Els Frares sind reizvolles Ziel einer Wanderung im Hinterland der Costa Blanca. © Anne Götzinger

In Millionen von Jahren entstanden: Eine Gruppe steinerner Mönche lädt im Hinterland der Costa Blanca zu einer spektakulären Wanderung ein.

Quatretondeta – Mit über den Kopf gezogenen Kapuzen quälen sie sich den Berg hinauf. Im Gegenlicht wird schnell klar, warum die geologische Formation bei Quatretondeta im Hinterland der Costa Blanca Els Frares, die Mönche, heißt. Die kuriosen Felszinnen oberhalb des Vall de Seta ähneln tatsächlich Klosterbrüdern, die in ihren Kutten den Hang hinauf pilgern. Die Wanderung ist eine der spektakulärsten in der Provinz Alicante.

Wanderung an der Costa Blanca: Naturwunder im Hinterland

Teils bis zu 50 Meter ragen die fingerähnlichen Felsen am nördlichen Hang der Sierra Serrella im Hinterland der Costa Blanca in den Himmel. Sie sind das Ergebnis einer Erosion, die über Millionen von Jahren das Kalksteinkonglomerat auswusch, bis nur noch die heutigen Mönche stehen blieben. Ähnlich spektakuläre Formationen finden sich auch in den Unesco-Geoparks in Spanien.

„Wir können hier Vorgänge sehen, die in den vergangenen 40 Millionen Jahren stattgefunden haben und diesen kohlensäurehaltigen Schlamm, der sich auf dem Grund des ehemaligen Meeres Tetis absetzte, in dieses Naturwunder verwandelt hat“, sagt der Geologe Pedro Alfaro von der Universität Alicante, der im vergangenen Jahr an der Costa Blanca eine geführte Wanderung zu Els Frares veranstaltete. Da der zu Fels gewordene Schlamm aus mehr und weniger resistentem Kalkstein bestand, drang Wasser ein und spülte die weicheren Gesteinsschichten nach und nach weg.

Hohe spitze Felsen an einem Berg im Gegenlicht.
Wanderung an der Costa Blanca: Im Gegenlicht wird klar, warum die Felsen Els Frares, die Mönche, genannt werden. © Anne Götzinger

Costa Blanca: Wanderung vorbei an uralter Steineiche

Heute führt an der geologischen Besonderheit eine der schönsten Routen der Costa Blanca vorbei. Start der Wanderung ist auf einem Feldweg gegenüber dem Friedhof von Quatretondeta, wo bereits die Wanderwege PR-CV 23 und 24 ausgeschildert sind. Er führt zunächst vorbei an der imposanten Carrasca de la Tía Sofía, einer rund 250 Jahre alten Steineiche, die einer Einwohnerin aus Quatretondeta gewidmet ist. Die Tía Sofía wurde 1884 in dem Dorf in Spanien geboren. Für ein paar Jahre emigrierte sie nach Oran, auf der Suche nach einem besseren Einkommen. In Quatretondeta lebte sie von dem, was ihr der Anbau von Mandeln, Wein und Oliven einbrachte.

Gerade im Frühjahr ist der Ausflug besonders attraktiv, begleitet vom süßen, kokosähnlichen Duft der Stechginsterblüten schlängelt sich die Route hinauf zu den Mönchen. Eine Rast bietet sich an der Quelle Font de l’Espinal an, die einen herrlichen Blick auf das Vall de Seta und das 120-Seelen-Dorf Quatretondeta freigibt. Auf einer Hinweistafel sind die verschiedenen Routen für eine Wanderung rund um Els Frares abgebildet.

Wanderung als Rundweg oder hin und zurück

Ab der Quelle folgt ein kurzer, aber steiler Anstieg bis zu den Füßen der Mönche. Das Hinweisschild „Les Agulles, Els Frares i La Cova Foradada“ führt auf einen fast ebenen Pfad, der unterhalb der Felsformationen teils über Steinfelder parallel zum Berg verläuft, immer im Schatten der faszinierenden Mönche mit ihren Kutten. Am Ende der Frares haben Wanderer die Möglichkeit, auf demselben Weg zurückzugehen oder die Wanderung als Rundweg zurück nach Quatretondeta zu komplettieren. In jedem Fall sollte die Route wie immer gut vorbereitet werden, um Unfälle und Notsituationen in den Bergen zu vermeiden.

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