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Geisterhäuser im Luxusviertel: Wohnsiedlung in Altea steht leer

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Von: Kristina Pfahl

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Verlassene weiße Häuser und ein Weg.
Luxus Fehlanzeige: Die Geisterhäuser wachen über den Berg der Altea Hills. © Viola Haas

Inmitten des Luxus der Altea Hills findet sich eine Wohnsiedlung die nicht in das Bild des reichen Viertels passt: Hier stehen verlassene Geisterhäuser neben den Millionen-Villen.

Altea - Es ist wohl kein Zufall, dass der Name „Altea Hills“, der an der Auffahrt zu der Urbanisation bei Altea angebracht wurde, an das kalifornische Beverly Hills erinnert, denn die Urbanisation an der Costa Blanca ist bekannt als die Gegend der Reichen und Schönen. Eine gewisse Diskretion ist in der Wohnisedlung angesichts der zum Teil berühmten Einwohner geboten und die Straßen werden hier streng bewacht. Trotzdem existieren Spekulationen um die ein oder andere Persönlichkeit, die sich hier niedergelassen haben soll. So munkelt man zum Beispiel, dass Wladimir Putin oder seine Bodyguards in der Luxus-Siedlung ihre Sommerferien verbracht hätten. Fest steht, dass es hier eine große Anzahl von Ausländern, auch aus Russland gibt, die sich die bis zu sieben Millionen Euro teuren Häuser mit spektakulärem Blick aufs Meer und nur wenige Kilometer entfernt von einem der schönsten Dörfer Spaniens leisten können.

Wie in Hollywood? Geisterhäuser statt Luxus in der Wohnsiedlung der Altea Hills

Auf der steilen Auffahrtsstraße, umsäumt von Palmen, fahren die Bewohner ihre teuren Autos spazieren und parken sie anschließend hinter hohen Mauern, die die modernen Luxus-Villen vor unerwünschten Blicken beschützen. Die Wohnsiedlung ist sauber, sicher und ruhig. So stellt man sich das Leben der großen Hollywood-Stars vor. Umso mehr sticht eine Straße in Altea Hills ins Auge, deren Gebäude so gar nicht in das Bild der reichen Gegend passen. Weiter oben auf dem Berg, von dem aus man eine wunderschöne Aussicht auf die Küste hat, befindet sich zwischen der Calle Giralda de Sevilla und der Calle Costa de Azahar ein Wohnkomplex, der aus einer Reihe von identischen Einfamilienhäusern besteht.

Auf den ersten Blick fügen sich die weißen Gebäude mit ihrem modernen Stil gut in die Wohnsiedlung bei Altea ein, aber bei näherer Betrachtung fällt auf, dass die Häuser allesamt leerstehen und nun wie unheimliche Geisterhäuser über den Berg wachen. Nicht nur das: Die verlassenen Gebäude wurden allem Anschein nach auch niemals komplett fertiggestellt. Es gibt zwar bereits Garagentore und Türen in den meisten Häusern, doch den Gebäuden fehlt das Glas in den Fenstern und anstelle so mancher Eingangstür klaffen große Löcher in den Wänden.

Unkraut statt gepflegtem Rasen: Der Zustand der Geisterhäuser in Altea neben Luxus-Villen

Die Materialien für die Fertigstellung stehen teilweise schon bereit: In den offenen Garagen kann man von der Straße aus Umrisse von Glasfenstern erahnen, die hier deponiert sind und darauf warten, eingebaut zu werden, überall auf dem Boden verteilt liegen alte Backsteine und Holzlatten herum. Der Zustand der Häuser lässt jedoch darauf schließen, dass hier schon lange nicht mehr gearbeitet wird. Aus dem Betonboden im Vorgarten der Häuser sprießen bereits hohes Gras und Unkraut, die sich das Grundstück zurückerobern. Im Eingang eines der Häuser steht eine Bank, die ebenfalls bereits von wuchernden Pflanzen verschluckt wird. Auch die Farbe an den Wänden der Neubauten blättert stellenweise schon wieder ab.

Verlassene Gebäude und vergessene Bauprojekte sind an der Costa Blanca keine Seltenheit und öffentliche Geisterorte ziehen als „Lost Places“ in den letzten Jahren sogar Touristen an. Dass in einer so reichen und gepflegten Gegend wie Altea Hills fast fertige Neubauten ihrem Schicksal überlassen werden, erscheint aber besonders grotesk. Eine Anfrage beim Rathaus, warum die Häuser der Wohnsiedlung nie fertiggestellt wurden und wer für Gebäude verantwortlich ist, blieb unbeantwortet.

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