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Neue AVE-Strecke in Spanien eröffnet: Für 19 Euro von Murcia nach Madrid

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Von: Sandra Gyurasits

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Eine Gruppe von Menschen um Spaniens König Felipe steht auf einem Bahnsteig neben dem Hochgeschwindigkeitszug AVE.
Bereit zum Einsteigen: Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez (3. v. r.) und König Felipe (4. v. r.) eröffnen die neuen AVE-Verbindung von Murcia nach Madrid. © Alfonso Duran/Carm

Der Hochgeschwindigkeitszug AVE hält endlich Einzug in Murcia: Spaniens König und Ministerpräsident eröffnen die Strecke nach Madrid. Bis Ende Dezember kosten die Tickets nur 19 Euro.

Murcia – Nach 30 Jahren Streit, Änderungen in der Planung und nicht eingelösten Versprechen und 30 Jahre, nachdem der erste Hochgeschwindigkeitszug AVE zwischen Spaniens Hauptstadt Madrid und Sevilla auf die Strecke geschickt wurde, ist es endlich auch in Murcia soweit. Am 19. Dezember eröffneten König Felipe, Ministerpräsident Pedro Sánchez (PSOE) und der Landeschef von Murcia, Fernando López Miras (PP), die neue Verbindung zwischen Murcia und Madrid.

Gemeinsam mit einen Tross an Ministern und Unternehmern stiegen sie um 13.40 Uhr in Madrid Charmatín in den neuen AVE ein, der in Elche hielt und Valencias Landeschef Ximo Puig (PSOE) mit an Bord nahm, und kamen nach knapp drei Stunden – zehn Minuten früher als erwartet – in der Regionalhauptstadt Murcia an.

AVE von Murcia nach Madrid: Schnell und billig nach Spaniens Hauptstadt reisen

Gefeiert wurde die Ankunft in der neuen provisorischen U-Bahn-Station in Murcia, während die restlichen Arbeiten am künftigen unterirdischen Terminal und seinen Verbindungen nach Lorca und Almería noch laufen. 2026 soll alles fertig sein. Endlich sei der AVE in Murcia angekommen, sagte Regierungschef Pedro Sánchez, und zwar so, wie es die Bürger wollten: unterirdisch. Viele Jahre lang hatten Bürgerinitiativen darum gekämpft, dass der Zug nicht wie zunächst geplant oberirdisch einfährt und damit die Stadt Murcia durch die Trasse in zwei Hälften geteilt hätte, die nur durch eine Brücke hätten verbunden werden können.

PP- und PSOE-Politiker legten ihre Meinungsverschiedenheiten für einen Tag beiseite und waren sich einig: Dies sei ein historischer Tag für die Region. Der erste reguläre AVE für Passagiere startete am 20. Dezember mit vier Minuten Verspätung um 6.29 Uhr aus dem Bahnhof El Carmen in Murcia. Eine Durchleuchtungsanlage zur Kontrolle des Gepäcks war ausgefallen und hatte die Abfahrt verzögert. Auf dem Fahrplan stehen täglich acht Verbindungen, vier Hin- und vier Rückfahrten.

AVE von Murcia nach Madrid: Schnellste Fahrt dauert 2 Stunden 45 Minuten, Tickets für 19 Euro

Die Züge starten in Murcia am Bahnhof El Carmen und kommen in Madrid Chamartín oder Puerta de Atocha an. Die schnellste Fahrt dauert 2 Stunden und 45 Minuten. Dieser Zug hält nur in Orihuela und Elche. Mit weiteren Zwischenstopps in Alicante, Villena, Albacete und Cuenca verlängert sich die Fahrzeit auf 3 Stunden und 25 Minuten. Die Eisenbahngesellschaft Renfe nahm außerdem den Pendelzug Avant zwischen Cartagena und Murcia in Betrieb, der an die AVE-Fahrpläne angepasst ist. Auch der Nahverkehr zwischen Murcia und Alicante bekommt neue Züge und Fahrpläne. So fahren acht Züge pro Tag zwischen den beiden Städten. Eine Fahrt dauert nur noch 50 Minuten statt wie bisher eineinhalb Stunden.

Renfe hat eine Werbeaktion gestartet und verkauft bis zum 29. Dezember Fahrkarten zum Preis von 19 Euro pro Strecke. Insgesamt stehen 30.000 Fahrscheine zur Verfügung, die ein Jahr lang gültig sind und bis zum 23. Dezember 2023 eingelöst werden müssen.

AVE von Murcia nach Madrid: Betreiber Renfe verpflichtet sich zu Pünktlichkeit

Noch vor der Eröffnung der AVE-Trasse zwischen Murcia und Madrid hatte es Kritik gehagelt. Die Landesregierung von Murcia und der Arbeitgeberverband finden, dass die dreieinhalbstündige Fahrt mit all den Zwischenstopps zu lang sei. Es müsste mehr Direktverbindungen geben, die nicht über Alicante führten, und es müssten mehr Züge eingesetzt werden. Miras forderte, dass die Fahrt nach Madrid mit dem AVE schneller und billiger sein soll als mit dem Auto.

Zumindest pünktlich sollen die AVE-Züge sein. Renfe hat eine Pünktlichkeitsverpflichtung eingeführt. Bei Verspätungen zwischen 15 und 30 Minuten wird der Fahrpreis zu 50 Prozent erstattet, bei mehr als 30 Minuten zu 100 Prozent. Gleich am ersten Tag musste Renfe dann auch zu seinem Wort stehen. Wegen einer Signalstörung war der AVE in Alicante mit 19 Minuten Verspätung angekommen. Der zweite Tag, 21. Dezember, verlief dagegen nach Plan.

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