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Camping boomt in Spanien: Wohnmobile nehmen Küste von Cartagena ein

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Von: Sandra Gyurasits

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Ein Polizist reicht einer Frau am Eingang ihres Wohnmobils einen Zettel.
Illegales Campen an der Küste von Cartagena im Südosten Spaniens: Der Polizist weist die Wohnmobilbesitzer an, der Trockenfluss zu verlassen. © Rathaus Cartagena

Camper aus ganz Europa zieht es an die Küste von Cartagena im Südosten Spaniens. Viele bleiben länger als erlaubt und stehen auf verbotenen Plätzen. Der Polizei bereitet der Boom Kopfzerbrechen.

Cartagena - Der Camping-Boom bereitet der Polizei in Cartagena im Südosten von Spanien Kopfzerbrechen. Das milde Wetter der vergangenen Wochen hat viele Camper aus ganz Europa an die Küste von Murcia gezogen. Sie füllten die Camping- und Stellplätze entlang der Küste. Viele richteten sich mit ihren Wohnmobilen aber auch in Gebieten ein, in denen das Campen nicht erlaubt ist. Besonders beliebt ist die Umbegung am Leuchtturm von Cabo de Palos, die Buchten Cala Salinero, Cala Reona und Cala Cortina sowie Parkplätze rund um den Campus de la Muralla del Mar, die Fischerei-Bruderschaft oder das Restaurant Techos Bajos.

So einfach lassen sich die Camper aber nicht zum Aufbruch animieren. Obwohl die Polizei die Fahrer aufgefordert hatte, die öffentlichen Plätze, auf denen sie ihre Wohnmobile abgestellt hatten, in den nächsten drei Tage zu räumen, rührten sich viele Camper am Leuchtturm und in der Cala Salinero nicht vom Fleck.

Camping boomt in Spanien: Manche Camper bleiben sogar für mehrere Monate an einem Platz

Die Vorschriften erlauben einem Bericht der spanischen Zeitung „La Verdad“ zufolge das freie Campen von maximal drei Fahrzeugen an einem Platz und nur für drei Tage. Anwohner der betroffenen Gebiete haben jedoch in letzter Zeit mehr als 50 Wohnmobile gezählt, die wochen- oder sogar monatelang dort standen. Auch in Mazarrón beschweren sich Anwohner über die vielen Camper.

Je nachdem, welches Plätzchen sich die Camper ausgesucht haben, ist eine bestimmte Behörde zuständig. Stehen die Wohnmobile in dem Bett eines Trockenflusses, bekommen es die Besitzer mit dem Wasserwirtschaftsamt CHS zu tun. Die Ramblas können sich bei starkem Regen blitzschnell in gefährliche Flüsse verwandeln.

Camping boomt in Spanien: Privatgrundstück an Cartagenas Küse wird zum inoffiziellen Campingplatz

Haben sich die Camper am Meeresrand niedergelassen, ist das Küstenamt zuständig. Für Grundstücke in der Stadt ist das Rathaus verantwortlich. Doch noch immer gibt es keine städtische Verordnung, die das freie Campen auf öffentlichen Plätzen regelt, obwohl sich das Phänomen jedes Jahr an der Küste von Spanien wiederholt. Das Problem wird deutlich am Beispiel des kleinen Fischerdorfes La Azohía in Cartagena. Jedes Jahr besetzen rund 200 Wohnmobile ein privates Grundstück, das sich neben dem Strand La Chapineta befindet. Die Polizei kann die „illegale Wohnwagen-Siedlung“ aber nicht einfach räumen, da die Eigentümer nicht in Cartagena leben.

Bei den Campern handelt es sich vor allem um Rentner aus Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Holland und Italien. Wie auch die Bewohner der betroffenen Orte, fordern die Camper selbst eine Regelung, was legal und was illegal ist. So könnten auch die Geschäfte von dem Camper-Boom profitieren, hieß es.

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