Kein Camping mehr an Traumbucht: Murcia verbietet Wohnmobil-Stellplatz

Viele Camper zieht es an einen der vielleicht letzten Traumstrände an der Küste von Spanien. Doch nun hat das Land Murcia das Campen auf dem Stellplatz an der Playa Percheles in Mazarrón untersagt.
Mazarrón – Das werden Camper, die es in den Südosten von Spanien zieht, gar nicht gerne hören. Einer der begehrten Plätze an der Costa Cálida soll schließen. Der Parkplatz für Autos und Wohnmobile liegt am Strand von Percheles in Mazarrón. Der Naturstrand mit Palmen, der von Deutschen auch Schlangenbucht genannt wird, kann getrost als Traumstrand in einem noch nahezu unberührten Küstenabschnitt bezeichnet werden.
Was ist geschehen? In dem seit über vier Jahre dauernden Streit über Camping an der Küste zwischen dem Rathaus von Mazarrón und dem Betreiber des kostenpflichtigen Stellplatz im Süden Spaniens ist nun eine Entscheidung gefallen. Das Landesministerium für Entwicklung und Infrastruktur der Region Murcia verbietet den privaten Platz und weist den Besitzer des Grundstücks an, die drei Tanks für Trink-, Schmutz- und Toilettenwasser zu entfernen und die ursprüngliche Landschaft samt Vegetation wiederherzustellen.
Kein Camping mehr an Traumbucht: Stellplatz in Mazarrón ist illegal
Der offizielle Bescheid des Landesministeriums ist im Rathaus von Mazarrón am 14. Februar eingegangen, wie die Zeitung „La Verdad“ berichtet. Anwohner in dem Ortsteil Cañada Gallego, zu dem auch die beliebte Playa Percheles gehört, hatten sich seit langem darüber beschwert, dass der eingezäunte Platz ihnen den Weg zum Strand versperrt.
Dem Urteil des Landesministeriums zufolge liegt das Grundstück in einer Zone mit Wegerecht, das bedeutet, die Anwohner haben das Recht, den Platz als Durchgang zu ihren Häusern zu nutzen. Zudem befindet sich der Stellplatz laut Gesetz in einem als Wald ausgewiesenen Gebiet. Durch die Rodung und Einebnung des Geländes für die Caravane seien seltene Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse vernichtet worden, die nun wieder aufgebaut werden müssen. Das Landesministerium wies ebenfalls darauf hin, dass die Generaldirektion für Umwelt in Murcia bereits im Oktober eine Geldstrafe gegen den Besitzer des Caravan-Platzes verhängt hatte, weil er das Gebiet ohne Genehmigung gerodet hatte. Er hatte erst gar keine Lizenz beantragt.
Kein Camping mehr an Traumbucht: Trotz Beschluss will der Betreiber den Platz nicht schließen
Damit nicht genug: Gegen ihn läuft auch ein Enteignungsverfahren. Das Rathaus von Mazarrón hatte am 31. Januar beschlossen, den etwa drei Kilometer langen Küstenstreifen zwischen den Stränden von Las Chapas, Percheles bis Parazuelos an der Costa Cálida zu enteignen. Damit wäre die Stadt Mazarrón Besitzerin des Gebiets und würde über die Nutzung entscheiden, wie Baustadtrat Ginés Campillo (UIDM) mitteilte.
Der Eigentümer des Grundstücks und Betreiber des Stellplatzes hat die Möglichkeit, den Beschluss des Landesministeriums vor dem Obersten Landgericht der Region Murcia anzufechten. Laut „La Verdad“ will er jedoch darauf verzichten. Seiner Auffassung nach gelte der Beschluss des Landesministeriums nur für den Teil des Grundstücks, auf dem die Wassertanks untergebracht seien, aber nicht für den Parkplatz, auf dem die Wohnwagen und Wohnmobile stehen. Deshalb bleibe der Stellplatz auch weiterhin geöffnet, sagte er den spansichen Medien.
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