Hitze in Spanien: Bäume und Sträucher sollen Städte abkühlen

Spaniens Städte haben mit hohen Temperaturen zu kämpfen. Bäume und Sträucher sollen als natürliche Klimaanlage wirken. In Murcia werden geeignete Pflanzen gesucht und katalogisiert.
Murcia - Die Landesregierung von Murcia im Südosten von Spanien will die Hitze in den Städten mit Bäumen und Sträuchern mildern und hat die Universität von Murcia damit beauftragt, einen Leitfaden für geeignete Pflanzenarten zu erstellen. Ziel ist es, die sogenannten Wärmeinsel-Effekte in den Städten Lorca, Cartagena und Murcia zu dämpfen. In Städten werden im Vergleich zur ländlichen Umgebung bodennah höhere Lufttemperaturen gemessen, die zu dieser Überwärmung führen.
Die Sträucher und Bäume haben eine Reihe von Voraussetzungen zu erfüllen. Sie sollen Schatten spenden, die Atmosphäre durch Verdunstung von Wasser abkühlen, Kohlendioxid und andere Schadstoffe binden und dadurch für eine bessere Luftqualität sorgen sowie Wasser im Boden halten. Zudem bilden sie Lebensräume für Tiere, dienen als grüne Korridore, schlucken Lärm und verschönern das Stadtbild. Die Wissenschaftler haben die Aufgabe, für jede Gemeinde und Klimazone der Region Murcia die geeigneten Sträucher zu finden, die zudem nicht viel Wasser verbrauchen.
Gegen Hitze in Spaniens Städten: Bäume statt illegale Mülldeponien in Lorca
In Lorca hat sich der Wanderclub La Carrasca vorgenommen, die Stadt mit einem grünen Gürtel aus kleinen Wäldern zu schützen. Freiwillige haben einem Bericht der „La Verdad“ zufolge in den letzten Jahren bereits 5.000 Bäume und Sträucher in den Gegenden El Consejero, Sierras del Gigante, Tercia und Almirez gepflanzt. Dabei beschränkt sich die Arbeit der Ehrenamtlichen nicht nur darauf, die die Setzlinge in den Boden zustecken. Sie pflegen und versorgen jeden Baum, bis er sich selbst erhalten kann, was rund zwei Jahre dauert. Wie sich der Klimawandel auf Pflanzen auswirkt, finden Sie hier.
Den Aktivisten zufolge sind noch rund 14.000 Exemplare notwendig, um ganz Lorca „zu umarmen“. Die Umgebungen vieler Städte, darunter auch Lorca, seien verdreckt, verwahrlost und vernachlässigt und würden als illegale Mülldeponien genutzt werden. Angefangene und auf halbem Weg abgebrochene Bauarbeiten würden Land besetzten und es unbrauchbar machen. All dies führe zu einem Anstieg der Schadstoffbelastung. Nun sollen die Müllhalden und Bauruinen neu gepflanzten Bäumen und Sträuchern weichen. Die neuen Parks sollen durch grüne Korridore miteinander verbunden werden und dazu beitragen, die Temperaturen zu senken und einen Teil der vom Menschen vertrieben Tiere zurückholen.