1. Costa Nachrichten
  2. Costa Cálida

Hund in Murcia tot getreten: Mann rastet wegen Urin aus

Erstellt:

Von: Sandra Gyurasits

Kommentare

Ein Kleiner Hund mit rotem Halstuch sieht in die Kamera.
Der gewaltsame Tod eines kleinen Hundes in Murcia sorgt für Empörung. (Symbolbild) © Rathaus Cartagena/Felipe García Pagán

Der Fall eines brutal getöteten Hundes in Murcia sorgt in ganz Spanien für Aufsehen. Der Täter verliert offenbar die Nerven, als das Tier an seine Hauswand uriniert und tritt zu.

Murcia – Der gewaltsame Tod eines kleinen alten Hundes in Murcia hat für Schlagzeilen, Betroffenheit und Empörung in Spanien gesorgt. Die 14 Jahre alte Hündin ist am 6. September von einem Mann in der gut 2.000 Einwohner zählenden Gemeinde Campos del Río im Hinterland von Murcia mit einem Tritt getötet worden. Der Grund: Das Tier hatte in der Nähe des Hauses, das dem Mann gehört, uriniert.

Hund in Murcia tot getreten: Spanien verurteilt Tat als „widerwärtig“

Nach Angaben der Besitzerin der Hündin namens „Lola“ erschien der Mann plötzlich im Auto, stieg aus, sagte kein Wort, verpasste dem Tier einen präzisen Tritt und durchtrennte ihm dabei das Rückenmark, wie ein Tierarzt später bestätigte. Die Halterin stürzte sich daraufhin auf den Mann, der sie an die Wand drückte und sagte, dass er die Tiere satt habe und die Menschen, die die Fäkalien nicht entfernen würden. Anwohner kamen der Frau zur Hilfe. Sie trug den toten Hund zu einem Veterinär und kündigte an, den Angreifer anzuzeigen. Ein weiterer Fall von Tierquälerei erhitzt aktuell die Gemüter in Spanien: In Torrevieja starb ein Hund, der tagelang bei extremer Hitze auf einer Terrasse angebunden war.

Das Rathaus von Campos del Río verurteilte die „Gewalt gegen Hunde, die Teil der Familie sind“ und setzte einen Tag Trauer für „Lola“ an. Zudem wurde eine Schweigeminute vor dem Rathaus abgehalten. Auch der Vertreter der spanischen Zentralregierung für die Region Murcia, José Vélez verurteilte die Tat als „widerwärtig und barbarisch“, forderte die Bewohner aber gleichzeitig dazu auf, die Polizei ihre Arbeit machen zu lassen und das Recht nicht in die eigenen Hände zu nehmen.

Hund in Spanien tot getreten: Besessen vom Thema Tierfäkalien

Dennoch wurden am nächsten Tag die Fensterscheiben am Haus des Mannes, der den Hund tot getreten haben soll, eingeworfen und auf die Fassade Sprüche wie „Mörder“, „Hau ab aus Campos“ und „Wir sind die Stimme von Lola“ gesprayt. Offenbar genießt der Beschuldigte in Campos del Río keinen guten Ruf. Bürgermeisterin María José Pérez Cerón beschrieb den 45-Jährigen, der erst seit drei Jahren mit seiner Freundin in der Gemeinde im Südosten von Spanien lebt und bereits viel Ärger mit den Nachbarn hat, als gefährlich und problematisch.

Mehr zum Thema Tiermisshandlung: Torrevieja: Rekordstrafe für Tierquälerei

In einem Fall soll er mit einem Küchenmesser aus dem Haus gestürmt und hinter einem Mann hergelaufen sein, der zuvor auf der Straße uriniert hatte. Den Nachbarn zufolge soll der 45-Jährige sogar Videoüberwachungskameras an der Fassade seines Hauses angebracht haben, um zu sehen, welche Hunde an seine Tür urinierten. Er sei wie besessen von diesem Thema und verliere leicht die Beherrschung, hieß es. Jemand, der einen Hund zu Tode tritt, könne nicht ganz richtig im Kopf sein, so die Meinung der Nachbarn.

Hund in Spanien tot getreten: Kritik an dem Trauertag für einen Hund

Der Beschuldigte kehrte nach seiner Freilassung bis zur Verhandlung aus Furcht vor der Reaktion der Bewohner nicht nach Campos del Río zurück. Wie die lokalen Zeitungen berichteten, soll er auf Facebook erklärt haben, dass er den Hund nur erschrecken wollte. Das Tier habe ihn jedoch angegriffen und er habe sich verteidigen müssen. Bereits vor einiger Zeit soll er geschrieben haben, dass „der Hund oder der Besitzer ein sehr ernstes Problem bekommen wird“ und „Ich bin es leid, die Hundepisse an meinem Haus wegzuschrubben.“ Die Facebook-Einträge sind inzwischen gelöscht.

Es gab auch kritische Stimmen zum offiziellen Tag der Trauer für den getöteten Hund in Spanien. Viele hielten die Zeremonie für ein Tier übertrieben. Bürgermeisterin Pérez hielt jedoch dagegen, dass der Trauertag die einzige Möglichkeit sein, um die Aufmerksamkeit auf diese extreme Gewalt zu lenken.

Auch interessant

Kommentare