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Kälte an Spaniens Küste: Landwirte wärmen Bäume mit Feuer

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Von: Stefan Wieczorek

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In der Nacht brennen auf Feld mit Bäumen lauter Feuer.
Kälte an Spaniens Küste: Landwirte der Costa Cálida zünden Feuer an © Antonio Moreno

Wegen Minusgraden in der Nacht greifen Landwirte aus Murcia an der Costa Cálida zu besonderen Mitteln: Feuer und Eis sollen die blühenden Bäume schützen und die Ernte retten.

Murcia - Kalte Tage erlebt in der zweiten Januar-Hälfte 2022 Spaniens Küste am Mittelmeer. So tief sanken die Temperaturen in diesen Tagen, dass die Landwirte der Costa Cálida zu außergewöhnlichen Mitteln greifen müssen. Mitten in der Nacht zündeten sie auf ihren Feldern mittels spezieller Paraffin-Kannen unzählige Feuer an. Damit sollen die vielen sich derzeit in der Blüte befindenden Bäume genug Wärme erhalten. Zu der drastischen Maßnahme greifen Murcias Bauern selten. Zuletzt war es 2019 notwendig, die Feuerkanister an den Bäumen einzusetzen. Das Protokoll zum Schutz der Ernte ist mit der Feuerwehr abgestimmt.

MurciaSpanische autonome Gemeinschaft
Fläche:11.313 km²
Bevölkerung:1,488 Millionen (2019)

Kälte an Costa Cálida: Landwirte zünden Feuer unter Bäumen an

Drei Nächte hintereinander hatte im Hinterland der Costa Cálida die klirrende Kälte geherrscht. Zu viel für die Nektarinenbäume, die zudem rund zehn Tage zu früh angefangen hatten zu blühen. Ein weiteres Problem, berichten Landwirte aus Murcia, sei das zuletzt trockene Wetter in Spaniens Südosten. Der fehlende Regen verstärke den schädlichen Einfluss des Frosts auf die blühenden Bäume, vor allem bei Morgengrauen. Daher entzünden die Bauern ihre Feuer schon nachts - etwa um vier Uhr. Das verbrennende Paraffin vermag die Temperatur stellenweise um rund zwei Grad Celsius zu erhöhen.

In dicke Mäntel gehüllt, streifen die Landwirte von Spaniens Küste im Licht des Vollmonds über ihre Anwesen und prüfen, welche Schäden der Einbruch der Kälte für sie gebracht hat. „Ohne die Notmaßnahme wäre die Ernte im Eimer“, berichtet Antonio Moreno, Bauer von der Costa Cálida. Auf minus fünf Grad fielen in der Nacht die Temperaturen in Orten wie Yecla, Jumilla oder Caravaca. In Cieza oder Calasparra auf minus zwei, in Altiplano auf minus drei Grad. Am Montag hatte der spanische Wetter-Agentur Aemet bereits die Warnstufe Gelb wegen der nahenden Rückkehr des Winters ausgesprochen.

Ein mit Eis bedeckter Baum, dahinter viele weitere vereiste Bäume.
Kälte an Spaniens Küste: Landwirte aus Murcia versehen bei starker Kälte ihre blühenden Bäume mit einer Art Iglu. © Fernando Galindo / MeteOrihuela

Doch für bemerkenswerte Bilder sorgen auf Feldern der Costa Cálida derzeit nicht nur die Feuer an den Nektarinenbäumen. Auch völlig vereiste Bäume machen auf sozialen Netzwerken die Runde. Die Landwirte haben sie mit Wasser bespritzt, wodurch sich eine Schicht aus Eis um die Pflanzen bildet. Warum bloß? Weil auch das die zarten Bäume schützt. Sobald das Wasser gefriert, werden die Knospen und Blüten in einer Art Iglu eingeschlossen. Das funktioniert: Die Temperaturen halten sich bei rund null Grad. Die Kälte sorgt also für allerlei Wunder im Hinterland der Küste im Südosten Spaniens.

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