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Große Bootsparty auf dem Mar Menor: Illegal, umweltschädlich, gefährlich

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Von: Sandra Gyurasits

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Mehrere Boote ankern im Meer vor einer Insel.
Das illegale Ankern im Mar Menor ist verboten und schadet den Seegraswiesen. © Pedro García/Anse

Rund 100 Boote treffen sich in einem Schutzgebiet im Mar Menor, um eine Mega-Party zu feiern. Solche Art Fiestas sind im Sommer beliebt und häufig. Umweltschützer weisen auf die Folgen hin.

Cartagena – An der Küste von Murcia im Südosten von Spanien gibt es Ärger mit Partybooten. Kürzlich haben Bootsfahrer eine große Party mit Live-Musik auf dem Mar Menor in Cartagena gefeiert und für Ärger gesorgt. Um die 100 Boote sollen am Nachmittag vor der Isla del Ciervo geankert haben. Die Passagiere feierten an Bord und auf der Insel. Spanische Medien berichteten von einem massiven Trinkgelage.

Auch in Mazarrón beschwerten sich die Bewohner über ausufernde Bootspartys vornehmlich vor der Insel Adentro vor dem Strand La Isla. Ihre Anker würden die Seegraswiesen in einem Landschafts- und Vogelschutzgebiet zerstören, hieß es. Die Zahl der Boote nehme ständig zu, auch nachts würden regelrechte Trinkgelage auf dem Wasser gefeiert werden, hieß es.

Illegale Bootsparty auf dem Mar Menor: Ankern in Schutzgebieten „absolut verboten“

Der Kapitän des Seemannsamtes von Cartagena, Óscar Villar, stellte klar, dass das wilde Ankern in Schutzgebieten „absolut verboten“ sei und strafrechtlich verfolgt werde. Auf Videos der Party im Mar Menor, die in den Sozialen Netzwerken kursieren, ist zu sehen, dass die ankernden Boote nicht den vorgeschriebenen Abstand voneiander einhalten und dass Jet-Ski-Fahrer nachts unterwegs waren, was verboten ist. In jedem Moment hätte ein Unfall passieren können, sagte Villar.

Die Suche nach den Verantwortlichen für die organisierte Party im Mar Menor laufe. Ihnen droht eine Geldstrafe von 1.500 Euro. Die Aufklärung sei jedoch nicht einfach. Deshalb sei in solchen Fällen die Mitarbeit der Bürger unerlässlich, sagte Villar. Er kündigte an, gemeinsam mit der Guardia Civil die Kontrollen zu verstärken, um solche illegalen Bootstreffen in Zukunft zu verhindern. Zudem seien alle Jachtclubs am Mar Menor schriftlich informiert worden, dass das Ankern außerhalb der ausgewiesenen Stellen nicht erlaubt ist.

Illegale Bootsparty auf dem Mar Menor: Noch mehr schaden für die belastete Lagune

Die Bürgerinitiative SOS Mar Menor zur Rettung der stark belasteten Lagune stellte klar, dass die Mega-Party nicht genehmigt war und wies darauf hin, dass sich die Isla del Ciervo in einem Vogelschutzgebiet befinde. Das massive Ankern füge dem ohnehin hoch belasteten Mar Menor noch mehr Schaden zu.

Dennoch würden solche Bootspartys sehr häufig im Sommer gefeiert werden, sagte SOS-Mar-Menor-Sprecher Ramón Pagán. Mit all den schädlichen Folgen wie Lärm und Müll, den die Boote zurückließen. Die Sprecherin der Oppositionspartei Podemos, María Marín, sprach von einer „Schande für die gesamte Region“ und forderte, dem Unternehmen, das die Veranstaltung organisierte, die Lizenz zu entziehen.

Illegale Bootsparty auf dem Mar Menor: Kein großes Problem für den Landesminister

Der verantwortliche Landesminister für Landwirtschaft in Murcia, Antonio Luengo, sprach sich nicht gegen solche Fiestas, obwohl die Party im Mar Menor nicht genehmigt war und in einem Schutzgebiet sattfand. Luengo findet solche Veranstaltungen „angemessen, sowohl im Mar Menor als auch anderswo“.

Dabei setzt der Minister auf das Verantwortungsbewusstsein der Partycrowd, keinen Abfall zurückzulassen. Die Erfahrung lehrt jedoch das Gegenteil. An Cartagenas Küste ist es üblich, dass sich junge Leute zu Trinkgelagen an Land treffen. Gläser, Flaschen und Tüten werden in der Regel an den Stränden liegen gelassen oder über die Klippen geworfen, wie Anwohner beklagen. Auch die Gemeinde Dénia in der Nachbarprovinz Alicante setzt sich mit dem Porblem auseinander.

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