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Murcia unterirdisch erleben: Spektakuläre Höhlen mit Geschichte

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Von: Sandra Gyurasits

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Eine Frau mit Helm sitzt in einer Höhle vor Tropfsteinen in einer Höhle.
Höhlen in Murcia: Spektakuläre Formationen in der Cueva Portichuelo in Jumilla. © Carm

In der Region Murcia gibt es mehr als 450 Höhlen. Einige sind einzigartig wegen ihrer außergewöhnlich geformten Tropfsteine, in anderen war der Neandertaler zu Hause.

Murcia – In der Region Murcia kann man unter der Erde Interessantes entdecken. Es gibt unzählige Schluchten und Höhlen. Die Landesregierung von Murcia hat sich die Förderung des Höhlentourismus auf die Fahnen geschrieben und unterstützt die digitale Katalogisierung der Grotten. Zuletzt wurden 38 der insgesamt 68 Höhlen im Nordosten der Region Murcia in Jumilla, Yecla, Fortuna und Abanilla inspiziert und fotografiert. 230 Bilder sind zusammengekommen, die auf der Internetseite cuevasdemurcia.com zu sehen sind. Zudem werden Informationen über jede Höhle bereitgestellt.

In der Region Murcia gibt es mehr als 450 Höhlen und Schluchten, die bekannt sind. Einige sind einzigartig in Spanien und auf der Welt wie die Sima de la Higuera in Pliego, die im November 2020 zum Naturdenkmal erklärt wurde und jährlich von Hunderten von Höhlenforschern aus verschiedenen Ländern besucht wird. Die Sima de la Higuera ist das mit mehr als 5.500 Metern längste bekannte Höhlensystem im Untergrund der Region Murcia.

Murcia unterirdisch: In den Höhlen haben sich einzigartige Tropfsteine gebildet

Die außergewöhnlichen Formen der Tropfsteine sind darauf zurückzuführen, dass der Prozess der Mineralisierung innerhalb der Erdkruste durch aufsteigende, heiße Flüssigkeiten in Gang gesetzt wurde. Der Höhleneingang befindet sich auf dem Berg Cabezo y Cuesta de Aledo in einer Höhe von 485 Metern neben einem Feigenbaum, der der Höhle den Namen Higuera (Feige) gab. Mehr Informationen zu der Höhle gibt es auf der Internetseite www.simadelahiguera.es.

Weitere Höhlen mit einzigartigen Formationen, die sich von den bekannten Stalaktiten und Stalagmiten unterscheiden, sind die Sima del Pulpo in Cieza, die Cueva de la Almagra in Fortuna oder Sima Benís, Cueva del Pozo und Sima Hermosa in Jumilla. Zu den traditionellen Grotten zählen die Sima de las Cabras in Fortuna, Sima Vicente in Jumilla oder Sumidero Almeces und Sima Blanca in Ricote.

Eine weitere, einzigartige Touristenattraktion ist die Geode von Pulpí in der Provinz Almería. Die Höhle zeichnet sich durch riesige durchsichtige Kristalle aus. In Cartagena bietet die Cueva Victoria einen Rückblick auf eine Million Jahre.

Murcia unterirdisch: Wissenschaftler graben in den Höhlen Überraschendes aus

Eine der Grotten in Murcia ist für Touristen zugänglich: die Cueva del Puerto in Calasparra. Besucher werden eine Stunde lang durch das Innere der Höhle geführt mit ihren verschiedenen Tropfsteinen, spektakulären Stalaktiten- und Stalagmitenformationen in unterschiedlichen Farben. Info unter www.cuevadelpuerto.es.

Interessante Höhlen und eine willkommene Abkühlung hat auch die Costa Blanca zu bieten.

Die Höhlen sind nicht nur für Sportler und Touristen interessant, sondern auch für Wissenschaftler. Das Landeskulturministerium von Murcia hat Ausgrabungsarbeiten in 13 Fundstätten und Höhlen in diesem Sommer genehmigt, darunter auch die Sima de las Palomas in Torre Pacheco und die Cueva Negra in Caravaca de la Cruz.

Ein Mann mit Helm steht in der Höhle Sima de la Higuera in Pliego in Murcia.
Höhlen in Murcia: Einzigartige Sima de la Higuera in Pliego. © Carm

Murcias Höhlen: Jede Menge Tierknochen und Skelette von Neandertalern

Die Arbeiten in der Sima de las Palomas begannen 1994 und haben immer wieder Überraschendes ans Tageslicht gebracht, wie Mengen an Tierknochen Werkzeuge und menschliche Überreste, die dem Neandertaler zugeschrieben werden. Zwischen 2005 und 2009 wurden drei fast vollständige Neandertaler-Skelette freigelegt. Diesmal werden Untersuchungen in einer Schicht durchgeführt, die zwischen 90.000 und 110.000 Jahre alt ist.

Die Cueva Negra in Caravaca liefert seit Beginn der Ausgrabungen im Jahr 1990 Informationen über die ersten Menschen, die die Höhle besuchten und Spuren in Form von Feuerresten und Werkzeugen, wie zum Beispiel Handbeile, hinterlieβen. Zudem fanden Archäologen Reste von Tieren, die Rückschlüsse auf die Lebensweise des Menschen in prähistorischer Zeit zulassen. Die Menschen, die in der Höhle lebten, gehörten wahrscheinlich zur ausgestorbenen Spezies des „Heidelberger Menschen“, der vor 890.000 Jahren, im Pleistozän, in Europa lebte.

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