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Blei in Salat aus Spanien: Forscher findet Schwermetalle in Gemüse aus Cartagena

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Von: Sandra Gyurasits

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Auf einem Feld wächst Salat in langen Reihen.
In Obst und Gemüse aus Spanien wurden Schwermetalle nachgewiesen - vor allem in Salat. © Carm

Ein Wissenschaftler aus Cartagena hat in Obst und Gemüse Schwermetalle nachgewiesen. Der betroffene Salat und andere Gemüsesorten stammen aus dem Südosten von Spanien, hier wird Landwirtschaft in einem ehemaligen Bergbaugebiet betrieben.

Cartagena - Die Salate, die in dem ehemaligen Bergbaugebiet LanUnión / Sierra Minera in Cartagena im Südosten von Spanien angebaut werden, sind mit den Schwermetallen Blei und Cadmium belastet. Zu diesem Schluss kommt der Wissenschaftler Jacinto Martínez in seiner Doktorarbeit in dem Fachbereich Technologie und Modellierung im Bau-, Bergbau- und Umweltingenieurwesen an der Polytechnischen Universität von Cartagena in der Region Murcia. Demnach könnte beim regelmäßigen Verzehr von kontaminiertem Gemüse ein Gesundheitsrisiko bestehen.

Schwermetalle in Obst und Gemüse aus Spanien: Werte um ein Vielfaches überschritten

Die Analyse des landwirtschaftlich genutzten Bodens in La Unión und Cartagena ergab, dass die Konzentration an Schwermetallen den Grenzwert um ein Vielfaches übersteigt, im Fall von Blei sogar um das 111-fache. Betroffen ist nicht nur Salat, auch Brokkoli, Paprika, Aprikosen, Pfirsiche, Zitrusfrüchte, Mandeln sowie Weizen, Gerste und Hafer wachsen auf kontaminierten Böden. In den entnommenen Proben wurden weitere Schwermetalle nachgewiesen. Cadmium überschreitet den Grenzwert um das 26-fache, Zink um das 76-fache und Arsen um das Siebenfache.

Doktorrand Martínez nahm die Salatsorte Lollo rosso genauer unter die Lupe und stellte fest, dass der Bleigehalt in den Blättern bei 5,4 Milligramm pro Kilogramm Frischgewicht lag – 18 Mal höher als erlaubt. Der von der EU festgelegte Grenzwert für Blei liegt bei 0,3 mg/kg. Offenbar ist der Bleigehalt im Boden so groß, dass sich das Metall in dem Blattgewebe anreichert. Im Fall von Cadmium wurde nur eine leichte Überschreitung des Grenzwertes festgestellt. In den Blättern wurde 0,24 mg/kg Metall nachgewiesen bei einem Limit von 0,2 mg/kg. Erhöhte Cadmium-Werte wurden auch in weiteren Salatsorten aus dem Anbaugebiet im Südosten von Spanien gefunden.

Spanien: Arsen und Zink in Gemüse und im Wald bei Cartagena

Dass Salatpflanzen Schwermetalle aus dem Boden aufnehmen und in ihrem Gewebe speichern, wird dadurch belegt, dass die Metallkonzentration im Boden nach der Salaternte geringer ist als vorher. Weil gerade Salat eine wichtige Rolle in der in Spanien und weltweit viel gepriesenen leichten, mediterranen Diät spielt, kommt Martínez in seiner Doktorarbeit zu dem Schluss, dass es notwendig ist, den Anbau in diesen Gebieten bei Cartagena genau zu überwachen.

In der wissenschaftlichen Arbeit wurden auch verschiedene Waldgebiete in der Sierra Minera in Cartagena und La Unión untersucht. Wie zu erwarten wurden auch hier die Grenzwerte deutlich überschritten, bei Arsen um mehr als das Zehnfache, bei Cadmium um das 40-fache und bei Zink um das 80-fache. Heraus sticht jedoch die Bleikonzentration, die 600 Mal höher war als das Limit. Die Gefahr geht von den Lagerstätten mit bleihaltigen Abfällen aus dem Bergbau aus. Das Schwermetall wird durch Regen und Wind auf Äckern und in Wäldern verteilt. Bei Starkregen gelangt es über die Trockenflüsse auch ins Meer.

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