Doktorrand Martínez nahm die Salatsorte Lollo rosso genauer unter die Lupe und stellte fest, dass der Bleigehalt in den Blättern bei 5,4 Milligramm pro Kilogramm Frischgewicht lag – 18 Mal höher als erlaubt. Der von der EU festgelegte Grenzwert für Blei liegt bei 0,3 mg/kg. Offenbar ist der Bleigehalt im Boden so groß, dass sich das Metall in dem Blattgewebe anreichert. Im Fall von Cadmium wurde nur eine leichte Überschreitung des Grenzwertes festgestellt. In den Blättern wurde 0,24 mg/kg Metall nachgewiesen bei einem Limit von 0,2 mg/kg. Erhöhte Cadmium-Werte wurden auch in weiteren Salatsorten aus dem Anbaugebiet im Südosten von Spanien gefunden.
Dass Salatpflanzen Schwermetalle aus dem Boden aufnehmen und in ihrem Gewebe speichern, wird dadurch belegt, dass die Metallkonzentration im Boden nach der Salaternte geringer ist als vorher. Weil gerade Salat eine wichtige Rolle in der in Spanien und weltweit viel gepriesenen leichten, mediterranen Diät spielt, kommt Martínez in seiner Doktorarbeit zu dem Schluss, dass es notwendig ist, den Anbau in diesen Gebieten bei Cartagena genau zu überwachen.
In der wissenschaftlichen Arbeit wurden auch verschiedene Waldgebiete in der Sierra Minera in Cartagena und La Unión untersucht. Wie zu erwarten wurden auch hier die Grenzwerte deutlich überschritten, bei Arsen um mehr als das Zehnfache, bei Cadmium um das 40-fache und bei Zink um das 80-fache. Heraus sticht jedoch die Bleikonzentration, die 600 Mal höher war als das Limit. Die Gefahr geht von den Lagerstätten mit bleihaltigen Abfällen aus dem Bergbau aus. Das Schwermetall wird durch Regen und Wind auf Äckern und in Wäldern verteilt. Bei Starkregen gelangt es über die Trockenflüsse auch ins Meer.