Auf ein Glas Wein nach Murcia: Winzer hoffen auf exzellente Ernte

Die Weinernte in der Region Murcia läuft auf Hochtouren. Die Weine zeichnen sich durch Qualität aus. Ein Tropfen aus Jumilla bekommt sogar Bestnoten vom Kritiker.
Jumilla/Yecla/Bullas – In den Weingebieten von Jumilla, Bullas und Yecla in der Region Murcia im Südosten von Spanien herrscht reges Treiben. Die Ernte läuft auf Hochtouren. Die Winzer hoffen, 80.000 Tonnen Trauben exzellenter Qualität einfahren zu können. Der größte Anteil mit 66.000 Tonnen entfällt auf Jumilla, gefolgt von 9.000 Tonnen aus Yecla und 3.000 Tonnen aus Bullas. Die hohen Temperaturen der letzten Monate und der ausbleibende Regen sollten die Ernte begünstigen.
Aber nicht nur die Quantität, sondern vor allem die Qualität zeichneten die Weine aus Murcia in Spanien aus, betonte der Landesminister für Landwirtschaft, Antonio Luengo (PP), während eines Besuchs in den Weinbergen von Yecla. Die Nachfrage in der ganzen Welt steige. In Murcia reift Wein sogar auf dem Boden des Mittelmeers.
Wein aus der Region Murcia: Bestnote für Jumilla Rotwein
Rotwein aus Jumilla zum Beispiel erhält regelmäßig Bestnoten von dem US-amerikanischen Weinkritiker Robert Parker. Der Rotwein Pie Franco Jahrgang 2020 der Bodega Casa Castillo wurde kürzlich mit 100 Punkten bedacht, mehr gibt es nicht. Parkers Weinbewertungen sind international maßgeblich für die Preisbildung auf dem Markt.
Im vergangenen Jahr wurden in der Region 864.219 Hektoliter Wein erzeugt, was einer Zunahme von 18,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. 96 Prozent der Produktion entfiel auf Rotwein, vier Prozent auf Weißwein. Die Weinunternehmen erwirtschaften einen Jahresumsatz von rund 300 Millionen Euro und beschäftigen rund 1.000 direkte Mitarbeiter. Im Jahr 2021 wurde Wein für 174,3 Millionen Euro exportiert, 10,2 Prozent mehr als 2020. Die wichtigsten Abnehmer für murcianischen Wein waren die USA, Deutschland und Großbritannien.
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Wein aus Murcia: Auch im ökologischen Weinanbau tut sich was
Auch im ökologischen Weinanbau tut sich etwas. So stattete Landwirtschaftsminister Luengo auf seiner Werbetour für murcianischen Wein der Bodega Monastrell in Cehegín einen Besuch ab. Das Weingut ist das erste mit einem Zertifikat für biodynamische Landwirtschaft in der Region Murcia und gehört zu der geschützten Herkunftsbezeichnung DOP Bullas. Die Bodega Monastrell produziert seit 2005 Wein, von Anfang an nach den Richtlinien und der Philosophie des ökologischen Anbaus. 2011 erhielt die Kellerei das Zertifikat „ökologisch“. Von der jährlichen Ernte des Öko-Weins bleiben 50 Prozent in der Region Murcia, 20 Prozent werden in ganz Spanien verteilt und 30 Prozent nach England, Frankreich, Norwegen und in die USA exportiert.
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Im Rahmen der Weinernte finden verschiedene Kulturveranstaltungen statt. In der Casa de la Cultura in Bullas läuft noch bis zum 12. Oktober eine Ausstellung des Kunstschmieds Antonio Fernández Espín. Seine Werke befassen sich mit der Rebe und dem Wein und stellen die Geschichte des Weinanbaus dar. Das Besondere an den Skulpturen: Sie bestehen aus scheinbar kaltem, hartem Eisen, das der Künstler so geformt hat, dass es aussieht, als fließe es. Die Ausstellung „Paisaje de Víd-a“ ist täglich von 11 bis 13 Uhr und von 17 bis 20 Uhr geöffnet.
Wein aus Murcia: Organisierte Bustouren in die Weingebiete Jumilla, Yecla und Bullas
Zur Förderung des Weintourismus in der Region Murcia hat die Landesregierung die Marke „Reino de la Monastrell“ (Königreich der Rebsorte Monastrell) geschaffen und bietet noch bis Ende des Jahres jeden zweiten Samstag Weintouren mit dem Bus durch Jumilla, Bullas und Yecla an. Die Ausflüge starten in Cartagena und Murcia und beinhalten geführte Besichtigungen der Altstädte, Museen, archäologische Ausgrabungsstätten, Weinkeller mit Weinprobe und einen Restaurantbesuch. Am 17. September und 1. Oktober führt die Reise nach Yecla, am 15. Oktober und 3. Dezember nach Jumilla und am 5. und 19. November nach Bullas. Die Teilnahme kostet 59 Euro. Anmeldungen unter www.murciaturistica.es.