Parteipolitisch in eigener Sache werbend, hob der Minister hervor, dass die PSOE-Regierung von Pedro Sánchez kräftig in die AVE-Strecke Almería-Murcia investiere. Ein Seitenhieb auf die Vorgängerregierung der PP von Mariano Rajoy, unter der die Arbeiten an der Schnellzugtrasse nämlich sieben Jahre still gestanden hatten. Von den 3,3 Milliarden Euro, die für das Projekt aufgebracht werden müssen, sei fast ein Drittel schon ausgegeben worden, so Bolaños.
Die Bürgerbewegung Mesa del Ferrocarril, die sich für eine bessere Bahnanbindung Almerías und eine Verbesserung ihres Schienennetzes einsetzt, ist ganz anderer Ansicht, was das Tempo der Arbeiten an der Trasse anbelangt, ebenso wie der Arbeitgeberverband der Provinz, Asempal. Schließlich stünden noch die Errichtung zahlreicher Tunnel und Viadukte an, die zeitaufwendig seien. Und dann stehe ja auch noch das Vorhaben zur unterirdischen Verlegung der Bahngleise in der Bahnzufahrt nach Almería an. Ein Projekt, dass sich erst noch in der Planungsphase befindet und bei dem bislang noch nicht einmal die Frage der Kostenverteilung unter den verschiedenen Administrationen geklärt worden ist.
Die PP Almerías – die aus dem oben genannten Grund in der Sache vielleicht etwas kleinlauter sein sollte, als sie ist – glaubt auch nicht daran, dass 2026 der erste AVE in Almería einfahren wird, und zwar aus noch einem anderen Grund neben dem bisher noch geringen Vollzug. Nämlich wegen der derzeitigen Inflation, insbesondere der Teuerung der Baumaterialien. Wenn die Bauaufträge dahingehend nicht überarbeitet und aktualisiert werden, moniert auch die von der PP gestellte Landesregierung von Andalusien, könnten Auftragnehmer Arbeiten suspendieren und dadurch neuerliche Verzögerungen verursachen.