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Andalusien setzt auf eine nachhaltigere Mobilität: nur in Almería nicht

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Von: José Antonio Nieto

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Arbeiten zur Errichtung einer breiten Schnellstrasse.
Einen ganz großen Batzen will die andalusische Regierung in die Fertigstellung der Autovía del Almanzora im Norden der Provinz Almería investieren. © Provinzregierung Almeria

Ein Plan der andalusischen Landesregierung zur Verbesserung der Mobilität in der Region sieht vor allem Investitionen für das öffentliche Transportwesen vor. Nicht so in Almería, wo nach wie vor Straßenbauprojketen Priorität eingeräumt wird.

Almería - Die Landesregierung von Andalusien hat unlängst den Plan de Infraestructuras de Transporte y Movilidad de Andalucía (Pitma) verabschiedet. Ein Plan, der seinen Vorgänger, den Plan Pista ablöst und der eine teils von der EU oder auch von der spanischen Zentralregierung bezuschusste Gesamtinvestition von rund 7,76 Milliarden Euro vorsieht. Für Projekte zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur, die spätestens bis zum Jahr 2030 umgesetzt werden sollen.

Wobei der Pitma gegenüber dem Pista einen klaren Paradigmenwechsel hin zu einer nachhaltigeren Mobilität beinhaltet. Fördern soll der Plan vor allem eine Stärkung des öffentlichen Transportwesens, ein Großteil des Geldes soll in S- und U-Bahnen gesteckt werden, wie etwa in die Erweiterung der Metro-Linien in Málaga, Granada und Sevilla. Und der Güterverkehr soll zunehmend von der Straße auf die Schiene sowie auf das Meer verlegt werden.

Nachhaltigere Mobilität: Prämisse der Landesregierung gilt in Almería scheinbar nicht

In Almería scheint die Zeit für eine nachhaltigere Gestaltung der Mobilität hingegen noch nicht gekommen zu sein. Denn die im Plan Pitma für die Provinz vorgesehenen Investitionen sind fast ausnahmslos dem Straßenbau vorbehalten worden. Aufgeführt werden an die 15 Projekte, die als vorrangig eingestuft werden und fast 50 weitere, die nicht prioritär sind und deren Verwirklichung letztlich davon abhängen dürfte, ob sie von der EU subventioniert werden.

Bei den Straßenbauprojekten handelt es sich zum Teil um welche, die bereits in Arbeit sind oder deren Pläne sich bereits in Ausarbeitung befinden. Zum Teil sind es aber auch Projekte, die seit Jahren in den Schubladen vergammeln und auch schon im Plan Pista enthalten waren, wie etwa eine neue Straße, die zwischen der Autovía del Mediterráneo und der Küstenstraße, als Alternative zu diesen beiden Roquetas und Balanegra miteinander verbinden soll.

Weitere, vom Pitma als wichtig erachtete Straßenbauprojekte sind unter anderem ein Ausbau der Zufahrt von der Kreuzung der Autobahnen A-92 und A-7 bei Viator nach Almería, die geplante Umgehung in Mojácar zur Entlastung der Küstenstraße, eine neue Verbindung von der A-7 zur Landstraße A-370 bei Garrucha sowie dritte Fahrspuren für den Schwerverkehr an den Anstiegen der A-358 zwischen Berja und Dalías.

Mobilität in Almería: Neue Autovía - keine Straßenbahnen und kein Nachverkehrzug

Ein ganz großer Batzen der im Pitma für Almería vorgesehenen Mittel soll schließlich in die Autovía del Almanzora im Norden der Provinz fließen. Gegenwärtig wird gerade der Anschluss der auch als Marmor-Autobahn bekannten Schnellstraße mit der A-7 bei Huércal Overa hergestellt, es stehen in ihrem Verlauf aber noch Teilstücke aus wie jene zwischen Purchena und Olula oder zwischen Olula und Fines.

Die einzigen Infrastrukturprojekte des Pitma für die Provinz Almería, die nicht auf eine Verbesserung des Straßennetzes abzielen, sind jene zum Ausbau des Hafens von Garrucha sowie zur Errichtung eines Logistik-Zentrums am geplanten künftigen Bahnhof des Schnellzugs AVE in Níjar. Metros, Straßenbahnen oder neue Busbahnhöfe sieht der Plan für die Provinz nicht vor. Auch nicht die seit langem im Raum stehende Reaktivierung des Nahverkehrszuges von Almería in das Andarax-Tal oder die Errichtung einer Zug- oder Tramverbindung an der Westküste der Provinz.

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