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Neue touristische Attraktion: Vera plant Eröffnung eines archäologischen Parks

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Von: José Antonio Nieto

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Ein Mann zeigt einer Besuchergruppe eine archäologische Ausgrabungsstätte.
Erste Ausgrabungen sind am Fuße des Cerro del Espiritu Santo, dem früheren Standort von Vera, bereits vorgenommen worden. © Rathaus Vera

Vera befand sich ursprünglich nicht in einer Ebene, sondern an einem Hügel. Bis ein Erdbeben Bayra, wie die andalusische Kleinstadt damals noch hieß, 1518 komplett zerstörte. Die übrig gebliebenen Ruinen werden nun, mehr als 500 Jahre später ausgegraben.

Vera - Die Strände und Urbanisationen an der Küste, inclusive einer Siedlung für Nudisten, ist ein touristischer Trumpf der Gemeinde Vera in Andalusien. Das reiche kulturhistorische Erbe der landeinwärts gelegenen Stadt ist ein weiterer. Und ein dritter – von archäologischer Natur – soll künftig noch hinzu kommen, nämlich am Cerro del Espiritu Santo, dem ursprünglichen Standort der Ortschaft, als diese noch Bayra hieß.

An dem unübersehbaren, mit einer riesigen Christus-Statue gekrönten Hügel, der inmitten einer weiten Ebene herausragt, befand sich nämlich das mittelalterliche Vera, einst einer der letzten Grenzorte des muslimischen Königreichs von Granada. Bis alle Häuser samt Burg und Stadtmauer im November 1518 von einem schweren Erdbeben in Schutt und Asche gelegt wurden. Und Vera einen Steinwurf von dort, in der Ebene unter dem Hügel, neu aufgebaut wurde.

Archäologischer Park in Vera: Zeitplan des Rathauses sieht Eröffnung erst in sechs Jahren vor

Die größtenteils noch freizulegenden Überreste von Bayra, dem alten Vera, sollen in einen archäologischen Park und somit in eine archäologische Attraktion verwandelt werden. Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg, denn ein vergangene Woche vorgelegter, vom Rathaus ausgearbeiteter Plan zur Inwertsetzung der archäologischen Ressource sieht einen zeitlichen Rahmen von sechs Jahren vor.

In dieser Zeit sollen zunächst weitere Ausgrabungen am Hügel vorgenommen werden, und zwar unter der Regie von Experten der Universität von Granada. Studenten der Hochschule, angeleitet von den beiden Archäologen Moisés Alonso und Alberto Porras, hatten im Frühjahr 2021 auch schon eine erste mehrmonatige Ausgrabungskampagne absolviert. Die bereits entdeckten und noch zu entdeckenden Funde gilt es außerdem zu studieren und zu klassifizieren und erst am Ende würde die Eröffnung des anvisierten archäologischen Parks anstehen.

Archäologischer Park in Vera: Staat, Land und Provinz unterstützen Initiative der Gemeinde

Vorgestellt wurden die Pläne vom Bürgermeister von Vera, Alfonso García, am Sitz der Delegation der andalusischen Landesregierung in Almería. Diese will das Projekt nämlich ebenso unterstützen wie die Provinzregierung Almerías. Vertreter beider Institutionen sagten dies zumindest zu. Die spanische Regierung hat die Initiative bereits tatkräftig unterstützt, wenn auch nicht mit eigenen Mitteln, sondern mit EU-Geldern.

Aus den Next-Generation-Fonds der EU hatte Vera im Dezember letzten Jahres von der Zentralregierung 2,5 Millionen Euro zugeteilt bekommen, und zwar zur Reaktivierung des Tourismus. Das Geld aus Brüssel will das Rathaus größtenteils aber nicht nur für dieses Projekt aufwenden. Ein Teil der Mittel soll indes dazu denen, in den Küstenurbanisationen von Vera die Ausstattung und Zugänglichkeit der Strände zu verbessern.

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