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Spur des Bleis: Alte Bergarbeiterroute in Berja wird zum Wanderweg

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Von: José Antonio Nieto

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Zwei Personen stehen in bergiger Landschaft neben einer Infotafel an einem Baum.
Der vom Picknickplatz in Castala bei Berja in die Sierra de Gádor hineinführende Wanderweg soll bis Jahresende hergerichtet und ausgeschildert sein. © Rathaus Berja

Der Abbau von Blei in der Sierra de Gádor ließ Berja einst aufblühen. Die damals für die Bergarbeiter errichteten Wege zu den Minen sollen die andalusische Gemeinde nun erneut beleben - dank ihrer Nutzung als Wanderstrecke.

Berja - Von der Fläche her gehört Berja zu den größten Gemeinden der im Südosten von Andalusien gelegenen Provinz Almería. Ein großer Teil des Gemeindegebiets ist jedoch Gebirge, in dem man nicht bauen und auch nichts anbauen kann. Aus der Lage am Fuße der Sierra de Gádor wusste Berja in früheren Zeiten aber durchaus Kapital zu schlagen und das nicht zu knapp. Denn der Abbau von Blei in der Sierra de Gádor begründete sogar die wirtschaftliche Blütezeit der Gemeinde.

Dessen Extraktion lohnt sich indes schon lange nicht mehr, und die Bleiminen sind längst geschlossen. Die Bergbauvergangenheit hat die Verantwortlichen im Rathaus aber auf eine Idee gebracht, wie man der Sierra de Gádor auch in unseren Tagen etwas Profit abringen kann. Indem man nämlich die einst errichteten Wege, welche die Minenarbeiter zu ihren Arbeitsplätzen brachten, wieder instandsetzt, damit Wanderer sie künftig beschreiten können.

Geplanter Wanderweg: Aussicht, uralte Steineichen und Relikte der Bergbautätigkeit als Attraktionen

Der ehemalige Weg der Minenarbeiter erstreckt sich immerhin über rund 40 Kilometer, so lang ist kein anderer Wanderweg in der Umgebung. Getauft hat man ihn sinnigerweise „Sendero del Plomo“ (Wanderweg des Bleis). Mit einem akkumulierten Höhenunterschied von etwa 1.800 Metern wird er es in sich haben. Und ob der Distanz wird er sich auch für Trail-Wettbewerbe bestens eignen.

Unterwegs soll man auch einiges zu sehen bekommen, nämlich jahrhundertalte Steineichen und Relikte der einstigen Bergbautätigkeit wie die Mina Berja oder den Pozo Lupión. Eine Attraktion wird aber vor allem die Aussicht sein, die sich in den höheren Lagen eröffnet. Über Almerías Ostküste und das Meer soll der Blick an klaren Tagen bis zur Insel Alborán und sogar bis Nordafrika reichen.

Ein Mann fährt auf einer Selrutsche von einem Klettersteig hinab.
Für besonders wagemutige Bergpsortfreunde bietet Berja seit einigen Monaten auch zwei Klettersteige, einen mäßig und einen extrem schweren. © Rathaus Berja

Momentan ist das Rathaus noch dabei, den Weg herzurichten, mit einer Investition von rund 27.000 Euro, die zur Hälfte von der andalusischen Landesregierung aufgebracht wird. Bis Ende dieses Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, der Wanderweg als PR-A 466 offiziellen Status erlangen und entsprechend ausgeschildert werden. Starten wird der Weg am Parque de Castala, einem unter Wochenendausflüglern sehr beliebten Picknick- und Grillplatz im Nordosten von Berja.

Nur für Schwindelfreie: Klettersteige mit Hängebrücken und Seilrutschen - Ausrüstung erforderlich

In dessen Umfeld befindet sich seit dem vergangenen Februar auch schon eine weitere Attraktion für Aktivurlauber. Allerdings eine, die nicht jedermanns Sache ist, sondern sich nur für Bergsportler ohne Höhenangst und mit guten Nerven eignet. Die Rede ist von der Via Ferrrata de Castala, ein Klettersteig, nicht nur mit den üblichen Eisenleitern, Trittstufen und Stahlseilen, sondern auch mit Hängebrücken und Seilrutschen.

Genau genommen sind es sogar zwei Klettersteige, einer mit Schwierigkeitsgrad K2 (mäßig schwer) und einer mit K5 (extrem schwer), die man separat oder nacheinander absolvieren kann. Frei zugänglich sind sie für jedermann, aber absolvieren darf man sie nur mit kompletter Ausrüstung wie Helm, Handschuhe, Hüft- und Brustgurt sowie einem Klettersteigset.

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