Klimawandel in Spanien: Cabo de Gata - Traumstrände an Andalusiens Küste bedroht

Die Strände im Naturpark Cabo de Cata an der Küste Andalusiens sind bekannt für ihre Schönheit und ihren feinen Sand. Doch genau deshalb sind sie von dem Klimawandel besonders bedroht.
Níjar - Wie wirkt sich der Klimawandel auf den Naturpark Cabo de Gata an der Küste von Andalusien aus? Der Frage hat sich kürzlich eine wissenschaftliche Tagung in Almería gewidmet. Das Klima im Mittelmeerraum verändere sich schneller als in den übrigen Regionen der Welt, sagte Alfonso Viciana, Professor für Geographie an der Fernuniversität Uned in Almería. Die durchschnittliche Umgebungstemperatur und die Temperatur des Mittelmeers seien heute um 1,5 Grad Celsius höher als in vorindustrieller Zeit. Hinzu kämen die nachlassenden Niederschlagsmengen.
Almería | Provinz |
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Fläche | 8.774 km² |
Bevölkerung | 706.871 (2019) Eurostat |
Hauptstadt | Almería |
Universität | Universität Almería |
Die Folgen des Klimawandels in Spanien bekämen die Bewohner in Andalusien bereits zu spüren: Ein Sommer, der immer länger, intensiver und heißer werde. Die Hitzewellen dauerten länger und die Zahl der tropischen Nächte nehme zu. Durch den Anstieg des Meeresspiegels sind die Strände, die den Naturpark ausmachen, wie die Calas und Playas Media Luna, Mónsul, Barronal, Genoveses, San José, Peñón Blanco, Rodalquilar, San Pedro, Cala de Enmedio, Aguamarga oder El Algarrobico, besonders gefährdet. Weil sie aus feinem Sand bestehen, könnten sie Meter für Meter verschwinden.
Klimawandel bedroht Traumstrände im Cabo de Gata: Hitze und Unwetter vertreiben Touristen
Die Umweltschützerin Fuensanta Alcalá von der Organisation Grupo Ecologista Mediterráneo GEM in Almería fügte hinzu, dass auch Häuser und Infrastrukturen an der Küste betroffen seien und in Zukunft bei Unwettern öfter überschwemmt und beschädigt werden würden. Deshalb sei es wichtig, weitere Konstruktionen an der Küste zu verhindern. Der Klimawandel bedroht ebenfalls Ökosysteme, Pflanzen und Tiere. Die besten Überlebenschancen haben vermutlich die Steppenvögel.
Die Umweltaktivistin zeichnete ein düsteres Zukunfts-Szenario für den Naturpark Cabo de Gata und die gesamte Küste im Südosten von Spanien. Steigende Temperaturen und Luftfeuchtigkeit würden die Touristen vertreiben, die den Norden Europas mit seinen wärmeren Temperaturen und Stränden vorziehen. Während es der Süden mit einem zunehmenden Kreuzfahrttourismus zu tun bekommt, der reguliert werden müsse, um das Gleichgewicht im Park zu erhalten.
Klimawandel bedroht Traumstrände im Cabo de Gata: Landwirtschaft im Norden, Dürre im Süden
Die Landwirtschaft könnte einbrechen, weil sich der Obst- und Gemüseanbau vom Süden Europas nach Nordeuropa verlagert und der Vorteil der Winterproduktion wegfällt. Längere Dürreperioden und Wasserknappheit verschärfen die Lage. Der Anbau subtropischer Pflanzen, wie Acocados in Málaga, mit hohem Wasserverbrauch könnte unrentabel werden.
Der Druck auf den Naturpark Cabo de Gata werde weiter zunehmen, da ist sich Umweltschützerin Alcalá sicher. Bauaktivitäten und die Verschmutzung des Meeres würden mehr werden. Das Handeln der Menschen könnte mehr Schaden anrichten als der Klimawandel. Alcalá plädierte für einen Wachstumsrückgang und eine Verlangsamung der Wirtschaft. Das bedeute nicht etwa Armut und die Rückkehr in die Höhlen, sondern sei ein Zeichen der Intelligenz.