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Mit dem Rad in die Bar: Fahrrad-Café an Granadas Küste mit Werkstatt und Geschäft

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Von: Sandra Gyurasits

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Vor einem Café an Spaniens Küste.
Die Gründer vor ihrem Radler-Café „Coche Coche“ in La Herradura. © Rathaus Almuñecar

Radsportler eröffnen in La Herradura bei Almuñecar an der Küste Granadas ein Lokal, das Fahrrad-Werkstatt, Klamottenladen und Bar in einem ist.

Almuñécar – Fahrradfahren ist der neue In-Sport. Seit und nach der Corona-Pandemie erleben Fahrräder in Spanien einen nie gesehenen Aufschwung. Auch in Almuñécar und La Herradura boomt die Leidenschaft fürs Radeln. Das Rathaus und die Hotels bewerben die Gemeinde als das perfektes Reiseziel für diesen Sport, und die Radsportclubs verzeichnen eine stetige Zunahme an Mitgliedern. Da lag es für drei passionierte Radfahrer auf der Hand, ein Fahrradcafé in La Herradura direkt am Strand zu eröffnen. Es ist das erste Lokal dieser Art in Andalusien, das kürzlich den Betrieb aufnahm.

Das Besondere an dem Biker-Café mit dem Namen „Coche Coche“ (Auto Auto) und dem Untertitel „Bikes, Coffee, Beers“ (Räder, Kaffee, Bier): Der Besucher kann nicht nur einen Kaffee oder ein Bier trinken, Kuchen oder ein Sandwich essen. Er kann auch sein Fahrrad in der Café-Werkstatt, ausgestattet mit Werkzeug, reparieren oder im Café-Laden Fahrradbekleidung der dänischen Nobel-Marke Pas Normal Studios kaufen.

Achtung Auto von hinten: Ein Ort für Radsportfreunde

Hinter „Coche Coche“ stehen der Spanier David Barbero, der schon mit elf Jahren in den Club La Herradura eintrat und 2003 die andalusische Meisterschaft im Mountainbiken gewann, der Holländer Vic de Wee, der seit fast zehn Jahren an der Costa Tropical lebt und der Däne Jesper Koefoed. Die drei Café-Betreiber eint die Begeisterung für den Radsport und für La Herradura. Nicht umsonst würden Profiteams aus ganz Europa ihr Trainingslager hier aufschlagen, sagt de Wee. „Am Strand zu starten, nach La Cabra aufzusteigen, durch das Tal Rio Verde zu rollen oder durch die Alpujarras und in der Sierra Nevada zu fahren – und das ganze bei gutem Wetter – ist einzigartig“, schwärmt der Holländer.

Radfahrer-Café an Granadas Küste.
V. l.: David Barbero, Jesper Koefoed und Vic de Wee in ihrem Café „Coche Coche“. © Rathaus La Herradura

Dass das Bike-Café ausgerechnet „Coche Coche“ heißt, hat einen Grund, wie David Barbero erklärt. „Wenn wir in der Gruppe auf der Straße unterwegs sind und von hinten ein Auto kommt, warnt der letzte Fahrer und ruft „Coche Coche“. Manche rufen das so oft, dass wir beschlossen haben, unser Café so zu nennen.“

Ein Sandwich für Profis: Cipollini zum Reinbeißen

Nebenbei bemerkt: Auf der Speisekarte stehen die Sandwiches „El Cipollini“ und „El Alaphilipe“. Wer sich für Radsport interessiert, weiß, dass es sich um berühmte Rennfahrer handelt. Der Italiener Mario Cipollini galt in den 90er Jahren als einer der besten Sprinter der Welt und war der für seine Extravaganzen bekannt. Er trug Trikots mit Zebra- und Tigermuster oder zündete sich erst Mal eine Zigarette an, nachdem er bei einer Bergetappe der Tour de France aus dem Rennen ausgestiegen war. Radsportfans lieben den französischen Weltmeister im Straßenrennen Julian Alaphilipe wegen seiner aufregenden Fahrweise und sympathischen Auftretens.

Das 75 Quadratmeter große Café "Coche Coche" mit Terrasse befindet sich am Paseo Andrés Segovia 58 unweit der Playa Amarre in La Herradura und ist täglich außer mittwochs von 8.30 Uhr bis 16 Uhr geöffnet.

Zum Thema: Spanienrundfahrt 2022.

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