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Deutsche Dokus: Goethe-Institut bereichert Filmfestival in Spanien

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Von: José Antonio Nieto

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Eine Gruppe von Frauen und Männern tanzt eine Choreographie.
Einer der Filmbeiträge des Goethe-Instituts portraitiert das Tanztheater Wuppertal von Pina Bausch. © Veranstalter

Vom 29. Oktober bis 5. November wird das Filmfestival von Benalmádena veranstaltet. Das Goethe-Institut bereichert dieses mit fünf deutschen Dokumentationen, die im Rahmenprogramm gezeigt werden.

Benalmádena - Bereits zum 21. Mal wird vom 29. Oktober bis 5. November das Festival Internacional de Cortometrajes y Cine Alternativo de Benalmádena (kurz Ficcab) veranstaltet. In diesem werden, wie sein Name bereits verrät, alternative und Kurzfilme gezeigt. Und zwar in der Casa de la Cultura von Arroyo de la Miel und stets bei freiem Eintritt. Für den offiziellen Kurzfilmwettbewerb waren in diesem Jahr 1.027 Beiträge aus aller Welt eingereicht worden, aus denen am Ende 24 Streifen aus Spanien, Großbritannien, Israel, Iran, China, Kolumbien sowie aus den USA ausgewählt worden sind. Diese konkurrieren um den Hauptpreis von 2.000 Euro und einen zweiten, mit 1.000 Euro dotierten Preis. Weitere 500 Euro, die von dem lokalen Filmclub Más Madera gesponsert werden, winken dem besten der fünf Beiträge, die von Filmemachern aus Málaga eingereicht worden sind.

Als Novum weist das Filmfestival in diesem Jahr indes noch einen zweiten Standort auf, und zwar das Centro de Exposiciones, also das Kunstzentrum der Küstenstadt an der Costa del Sol. In Kooperation mit dem Goethe-Institut wird dort außer Konkurrenz ein Zyklus mit deutschen Filmen zu sehen sein. Fünf Streifen umfasst der Zyklus, allesamt Dokumentarfilme und alle mit künstlerischem Hintergrund. Die Filmreihe startet mit einem Portrait der Grafikerin, Malerin und Bildhauerin Käthe Kollwitz (1867-1945), in dem durchleuchtet wird, wie sie in ihrer Kunst schicksalhafte Ereignisse ihres Lebens reflektiert, wie etwa den Tod ihres jüngsten Sohnes im Ersten Weltkrieg oder ihre Verfolgung durch den Nationalsozialismus. Ausgestrahlt wird die 1987 entstandene Dokumentation „Käthe Kollwitz: Bilder eines Lebens“ am Dienstag, 1. November, um 12 Uhr.

Deutsche Dokus beim Ficcab: Alle fünf Filme haben einen künstlerischen Bezug gemeinsam

Jeweils um 18 Uhr werden an den vier darauffolgenden Tagen die vier verbleibenden Dokumentarfilme gezeigt. Am 2. November wird „Auf der Suche nach Tanz – Das andere Theater der Pina Bausch“, eine Dokumentation aus dem Jahr 1993 zu sehen sein. Diese konzentriert sich auf das Tanztheater Wuppertal, dessen Leitung 1973 der damals noch kaum bekannten Tänzerin und Choreographin Pina Bausch (1940-2009) angetragen wurde, die dem Ensemble in der Folge ein große weltweite Beachtung verschaffen sollte. Ebenfalls um eine Tänzerin und Choreographin, in diesem Fall um Sasha Waltz (geb. 1963), dreht sich die nächste Dokumentation, die am 3. November gezeigt wird. „Sasha Waltz. Ein Portrait“ aus dem Jahr 2014 thematisiert die Innovationen, mit denen die Choreographin ihr Publikum überrascht, und wie sie den Tanz immer wieder an andere Kunstformen annähert und dabei mit der choreographischen Oper sogar ein neues Genre erschaffen hat.

Am 4. November folgt die vierte, 2017 realisierte Dokumentation mit dem kurzen und knappen Titel „Beuys“. Mit dieser kehrt der Zyklus wieder von der darstellenden zur plastischen Kunst zurück. Der Film ist quasi eine aus Bildern und O-Tönen von Weggefährten bestehende Collage, mit der den Zuschauern das komplexe Lebenswerk des polemischen Künstlers Joseph Beuys (1921-1986) näher gebracht werden soll. Beschlossen wird der Zyklus am 5. November mit der Dokumentation „Vom Bauen der Zukunft – 100 Jahre Bauhaus“ aus dem Jahr 2018. Der Film nimmt zum Ausgangspunkt, wie vor 100 Jahren im beschaulichen Weimar eine radikale, utopische Kunstform geboren wurde, die sich vor allem in Architektur und Design niederschlug. Und sie zeigt die Evolution des Bauhauses, wie Künstler und Architekten wie Paul Klee oder Walter Gropius ihre Disziplinen mit neuen Konzepten transformierten und damit eine sozialpolitische, über die Kunst hinausgehende Reflexion in Gang brachten.

Zweiter Zyklus des Goethe-Institus: „Anima for Kids“ präsentiert zehn Animationsfilme für Kinder

Das Programm des Filmfestivals bereichert das Goethe-Institut in diesem Jahr indes nicht nur mit den fünf Dokumentationen, sondern auch noch mit einem weiteren Zyklus abseits des offiziellen Wettbewerbs. „Anima for Kids“ nennt sich dieser und er beinhaltet zehn Beiträge, die in den letzten Jahren beim Internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilme (DOK Leipzig) zu sehen gewesen sind. Darunter befinden sich neben drei deutschen Produktionen auch zwei Filme aus Estland, zwei aus der Schweiz sowie jeweils einer aus Tschechien, Norwegen und den Niederlanden. Die Animationsfilme, die zwischen 2015 und 2018 realisiert wurden und zwischen drei und 19 Minuten lang sind, werden bereits am Sonntag, 30. Oktober, zu sehen sein, und zwar ab 17 Uhr in der Casa de la Cultura von Arroyo de la Miel.

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