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Geode von Pulpí: Deutsche Forscherin bestimmt Alter der geologischen Attraktion

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Von: José Antonio Nieto

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Mehrere Personen im Inneren einer tiefen Höhle.
Die Geode befindet sich im Inneren der Mina Rica, eine stillgelegte Mine in der Sierra del Aguilón. © Junta de Andalucía

Die Geode von Pulpí ist seit ihrer Eröffnung für das Publikum vor drei Jahren die Sehenswürdigkeit der Gemeinde in der andalusischen Provinz Almería. Dank einer Wissenschaftlerin der Kölner Universität weiß man nun auch, wie und wann sie enstanden ist.

Pulpí - Der Eintritt zur Besichtigung der Geode von Pulpí ím Südosten von Andalusien ist nicht ganz billig. Dafür aber bekommt man etwas zu sehen, das als einzigartig in der Welt gilt. Die 20 Euro – Normaltarif für Erwachsene ohne Ermäßigung – scheint der Besuch allemal wert zu sein, denn bis Ende März 2023 gibt es nur noch dienstags bis freitags Restkarten. Die Wochenenden sind hingegen alle ausgebucht und montags ist die Geode geschlossen.

Geode von Pulpí: Zweitgrößte weltweit und größte, die besichtigt werden kann

Mit einer Höhe von zwei und einer Tiefe von acht Metern ist die Geode die zweitgrößte auf der Welt, die größte, die Cueva de los Cristales im mexikanischen Chihuaha, kann jedoch nicht besichtigt werden. Und deren Gipskristalle sollen auch nicht so spektakulär und gut erhalten sein wie jene in Pulpí in der Provinz Almería, die zum Teil bis zu zwei Meter lang sind.

Seit wenigen Monaten, weiß man auch, wann sich die Gipskristalle der Geode von Pulpí geformt haben, nämlich vor etwa 165.000 Jahren, in einer wohl relativ kalten und trockenen Periode. Herausgefunden hat dies ein Forscherteam der Universität von Almería, dank der Mithilfe einer deutschen Expertin: Dr. Christina Obert. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung für Geologie und Mineralogie der naturwissenschaftlichen Fakultät an der Kölner Universität hat die Uran- und Thorium-Isotope analysiert, um das Alter der Kristalle bestimmen zu können.

Anischt der Gipskristalle in der Geode von Pulpí.
Spektakulär: Einige der Gipskristalle der Geode von Pulpí sind bis zu zwei Meter lang. © Provinzregierung Almerías

Mit der Methode konnte außerdem noch eine weitere, für die Geologen brennende Frage bezüglich der Entstehung der Gipskristalle geklärt werden. Nun weiß man nämlich, dass zum Grundwasser durchsickerndes Regenwasser, also Süßwasser die Gipsformationen herausbildete und nicht etwa salzhaltiges Meerwasser. Das zweite wichtige Ergebnis der Studie, die in der prestigereichen Fachzeitschrift „Geosciences“ publiziert worden ist.

Geode von Pulpí: 1999 entdeckt und erst seit drei Jahren für Besucher zugänglich

Entdeckt wurde die unter der Sierra del Aguilón befindliche Geode übrigens erst 1999, obwohl sie zu einem Minensystem gehört, in dem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Blei, Eisen und Silber abgebaut wurde. Die sich über eine Fläche von zehn Hektar erstreckende Mina Rica, Relikt der bedeutenden früheren Bergbautätigkeit im Nordosten der Provinz Almería, ist auch Teil der Führung, was dem Besuch der Geode noch einen zusätzlichen Reiz verleiht.

Besichtigen kann man Geode und Mine seit 2019, nachdem das Rathaus von Pulpí mit Unterstützung der Provinzregierung Almerías die Voraussetzungen dafür schuf, um den Komplex für das Publikum öffnen zu können, sprich die Sicherheit der Besucher und der Schutz der Geode gewährleistete. Temperatur und Feuchtigkeit im Inneren der Geode werden zwecks ihrer Erhaltung rund um die Uhr kontrolliert.

Geode von PulpÍ: Als Naturdenkmal anerkannt - Welterbetitel der Unesco angestrebt

Die andalusische Regierung erklärte sie schließlich im Februar dieses Jahres zum Naturdenkmal, mittlerweile das elfte der Provinz Almería. Die Anerkennung wurde ihr nicht nur wegen ihrer geologischen Bedeutung zuteil, sondern angesichts der Lage in der Mina Rica auch wegen des kulturhistorischen Wertes des gesamten Komplexes. Nun will sich die Landesregierung dafür einsetzen, dass die Geode von Pulpí auch noch von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt wird.

Eine Besichtigung der Geode kann man online auf dieser Homepage reservieren. Die Webseite enthält auch Informationen über Eintrittspreise und Besuchskonditionen. Die Führungen werden auf spanisch geboten, Audioguides sind für drei Euro aber auch mit Infos auf deutsch, englisch, französisch und flämisch verfügbar.

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