Die meisten nahmen das "Angebot" an und so wurde der Turm vor über 200 Jahren, am 30. Mai 1817 eingeweiht und führte tatsächlich zu einem Ausbau des Hafens von Málaga und dem Beginn eines fast schon industrialisierten Handels, vor allem mit England, das vom süßen Moscatel und den Rosinen Málagas nie genug haben konnte. Doch Kapitäne beklagten, dass sie mit ihren größeren Schiffen nicht sicher in den Hafen einlaufen könnten, solange am Hafen nur eine Tranfunzel hing. Tatsächlich waren es zwölf Öllämpchen vor Spiegeln auf einem Holzgerüst.
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Um den Leuchtturm herum standen zu Beginn noch Kanonen und Festungsmauern, denn die Zeiten der Piraterie, aber auch der Überfälle und Plünderungen durch verfeindete Nationen, waren noch nicht lange her. Für die neue Installation stellten die Stadt und das Hafenamt nur wenig Geld bereit, die Händler sollten zusammenlegen, denn ein sicherer Hafen war ja vor allem in deren Interesse.
Von den einlaufenden Schiffen wurde dann eine „Leuchtturmgebühr“ eingehoben, um die Betriebskosten zu bestreiten, dieses „derecho a linterna“, Laternenrecht, führte wohl auch zum weiblichen Namen „La Farola“ des eigentlich männlichen Leuchtturms, faro. Abgestellt wurde das Leuchtfeuer erstmals im Bürgerkrieg, um Fliegern und Schiffen kein Ziel zu bieten. Spätestens 2027 soll, so die Hafenbehörde, La Farola komplett renoviert werden, am besten als Museum, denn ein neuer Turm soll ihren Job übernehmen.
Es scheint erstaunlich, aber das über 200 Jahre alte Bauwerk steht bis heute nicht unter Denkmalschutz. Erst Anfang des Jahres begann das Kulturministerium in Madrid mit dem entsprechenden Protokoll. Die Deklaration zum BIC soll unter anderem verhindern, dass die Umgebung des Turms weiter verschandelt wird. Denn die größte Gefahr für dieses Symbol der Hafenstadt Málaga geht von der Stadt selbst aus.
Das Rathaus der boomenden Stadt Málaga plant, den Bau eines riesigen Hotelturms auf der Mole zuzulassen, ein Wolkenkratzer im Stile durchgeknallter Wüstenemirate, der die blinzelnde alte Dame, die heute schon von hässlichen Wohnblöcken und gigantischen Kreuzfahrtschiffen, die Málaga wieder vermehrt anlaufen, zugestellt ist, endgültig im Meer zivilisatorischen Exzesses versenken würde.
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