Fast 50 Arbeitsplätze entstünden im OXO Museum für Videospiele, an diesem „einzigartig spektakulären Ort für Spanien und Europa“, der Málagas bereits überdurchschnittliches Angebot an fast 40 Museen noch vielfältiger mache und auch den technologischen Standort aufwerte, der mit dem TechPark Málaga und über 500 IT-Unternehmen einer der lebendigsten Spaniens ist. Und schließlich lassen sich nicht alle Besucher mit dem Picasso Museum und Geburtshaus in Málaga oder dem Centre Pompidou anlocken.
Im OXO Museum für Videogames gibt es auf 2.000 Quadratmetern einen Schnelldurchlauf durch 70 Jahre Videospiel-Geschichte, alte Geräte und Konsolen, von den alten Telespielen über den Gameboy und die ersten PC-Games auf dem Commodore 64 bis zu den Playstations und Wii`s unserer Tage werden erklärt und vorgeführt, aber es gibt auch Emulatoren, an denen Klassiker oder besonders kuriose Produkte der Gaming Industry nachgespielt werden können, teils auf Großleinwänden oder adaptiert auf elektronischen Spieltischen oder an alten Gaming Automaten aus Spielhallen.
In einer 3D- und Virtual Reality-Welt könnten Besucher selbst in Spielewelten abtauchen und Teil von ihr werden, als täte das die jüngeren Generationen nicht ohnehin schon. Von Pacman geht es bis in die komplexen Welten der Fantasy-Rollenspiele, der Multiplayer Shooter-Games wie scripted reality games wie GTA. Ein Raum wendet sich auch aktuellen Trends im Spielemarkt und Zukunftsvisionen sowie didaktischen Videopspielen zu. Ergänzt werden soll das Angebot durch Gaming-Events, W-LAN-Parties und sogar offizielle Wettkämpfe des sogenannten eSports.
Zwei Millionen Euro investierte das Unternehmen Kaiju in die Schau, das bereits diverse Nerd-Events wie die FreakCon oder Gamepolis umsetzte. Was der Präsident der Provinzverwaltung Salado verschwieg: Das OXO löst an seinem Standort, der Plaza del Siglo unweit der Kathedrale von Málaga, das gescheiterte Stierkampfmuseum Juan Barco ab, in dem die Provinzverwaltung hunderttausende Euro Steuergelder versenkt hatte, um die „Tauromaquia“ zu promoten, das aber kaum frequentiert wurde, weil die Liebhaber des Stieretötens jenes in der Plaza de Toros bevorzugen. Und vielleicht ist die Eröffnung des Videospielmuseums nicht nur ein Zeichen für einen Generationen-, sondern auch einen Bewusstseinswechsel in der Gesellschaft. Andalusien subventioniert allerdings nach wie vor Stierkämpfe.
Zur Eröffnung am Donnerstag, 26. Januar, sah man dann Politiker in Anzügen, darunter den Ministerpräsidenten Andalusiens, Juanma Moreno und Málagas 80-jährigen Bürgermeister Francisco „Paco“ de la Torre wie die Kids an den Geräten zocken, die Protkollchefs mussten sie regelrecht von den Geräten wegzerren, wie die Mütter ihre Kinder zum Abendessen.
Präsident Moreno stimmte bei der Eröffnung des Museo OXO del Videojuego in die ambitionierte Zielstellung ein, er wolle die „digitalen Nomaden“, die „Energie-Überwinterer aus Europa“, aber eben auch normale junge Leute nach Andalusien locken. Immer wieder warfen die älteren Herren die „Generation Z“ in den Raum, die als Opinion-Leader dafür wichtig sei. Denn hier, in Andalusien, schlage das „Herz der Videospiel-Branche Europas“, behautete Moreno, über 90 Firmen des Gaming-Sektors seien in der Region zu Gange, die 2022 über 100 Millionen Euro umgesetzt hätten, 1,8 Milliarden seien ees in ganz Spanien. Allein in Andalusien schaffte der Videospiele-Sektor 900 direkte Arbeitsplätze.
Mit Landesmitteln wolle Andalusien den „Hub Audiovisual de Andalucía“ gründen, einen öffentlich-privaten Verbund von Firmen und Institutionen, der auch die Gaming-Branche durch Kooperationen und Subventionen beflügen soll, Details kämen „in ein paar Monaten“.
Kleiner Rundgang durch das neue Museum für Videospiele in Málaga:
Alle Details zu Öffnungszeiten, Tickets und Angeboten auf der Webseite des Oxo Museums für Videospiele in Málaga.
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