1. Costa Nachrichten
  2. Costa del Sol

Naturpark in Andalusien: Lagunen füllen sich wieder mit Meerwasser

Erstellt:

Von: José Antonio Nieto

Kommentare

Ansicht der Salinen am Cabo de Gata im Südosten von Andalusien.
Im Frühjahr 2022 waren die Lagunen ausgetrocknet, jetzt kehrt das Feuchtgebiet allmählich wieder zu seinem Normalzustand zurück. © Junta de Andalucía

Das Feuchtgebiet im Naturpark Cabo de Gata in Andalusien ist nicht mehr knochentrocken. Die vor bald einem Jahr geflüchteten Wasservögel können wieder zurückkehren.

Almería - Mit großer Zufriedenheit erfülle es ihn, zu sehen, dass die Salinen im Naturpark Cabo de Gata ihr gewohntes Erscheinungsbild zurückgewinnen, erklärte der andalusische Umweltminister Ramón Fernández während eines Ortstermins. Bei diesem konnte er nämlich feststellen, dass sich die im Frühjahr 2022 ausgetrockneten Lagunen des Feuchtgebietes – als Fernández noch das Amt des Bürgermeisters von Almería bekleidete – wieder mit Meerwasser zu füllen beginnen.

Dieses hatte aufgehört in die Lagunen zu fließen, als mehrere Wochen andauernde Niederschläge die Erde aufweichte und Verschüttungen verursachten, die wiederum den Kanal verstopften, der das Meerwasser dorthin befördert. Bis zum Ende des Sommers dauerte es, ehe das Unternehmen Union Salinera, welches die Salinen zur Salzgewinnung betreibt, die Reparatur des Kanals in Angriff nahm. Ursprünglich sollten die Arbeiten bis zum Oktober abgeschlossen werden, am Ende aber zogen sie sich doch bis Anfang dieses Monats hin.

Feuchtgebiet am Cabo de Gata: Rückkehr zur Normalität wird noch etwas dauern

Bis zu 1.200 Kubikmeter Erde hätten entfernt werden müssen, um den Kanal wieder frei zu bekommen, erklärt der Salinenbetreiber. Nun würden pro Stunde wieder an die 1.000 Kubikmeter Meerwasser fließen. Wie lange es noch dauern wird, bis die Lagunen wieder ihren üblichen Pegel aufweisen, könne man indes nicht voraussagen. Weil man nicht wisse, wieviel Wasser die Erde im Prozess der Füllung der Lagunen aufsaugen werde, bemerkt das Unternehmen.

Eile ist durchaus geboten, damit die Wasservögel, von denen Ramón Fernández bereits einige gesichtet haben will, alsbald wieder zurückkehren können. Denn zum März und April beginnt ihre Reproduktionsphase, die schon im letzten Jahr gestört worden war. Eine der Konsequenzen der Austrocknung der Lagunen, die der Landesumweltminister indes klein redet: Der Aufschrei der opportunistischen politischen Opposition – während die Landesregierung von Andalusien effektiv mit der Union Salinera an einer zügigen Behebung des Problems gearbeitet habe – sei völlig unbegründet gewesen.

Konsequenzen der Austrocknung: Wasservögel mussten ihre Brut aufgeben

Denn die Wasservögel seien damals einfach auf andere, nahe gelegene Feuchtgebiete ausgewichen. Dabei unterschlägt der Umweltminister der Landesregierung jedoch, dass sich mehr als 100 Paare acht verschiedener Vogelarten in jenem Frühjahr 2022 am Ausbrüten ihrer Eier befanden. Eier, die für Raubtiere wie Füchse oder Wildschweine mit zunehmenden Sinken des Wasserpegels zur leichten Beute wurden und die ihre Hüter schließlich aufgeben mussten, als sie selbst nichts mehr zu fressen hatten und deshalb das Weite suchen mussten.

Auch interessant

Kommentare