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Andalusiens Naturpark Cabo de Gata: Offshore-Windpark vor dem Aus

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Von: José Antonio Nieto

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Ein Schiff fährt vor vier Generatoren eines Offshore-Windparks vorbei.
Dieser Anblick soll den Anwohnern und Besuchern des Naturparks verschont bleiben, wenn sie von den Aussichtsplattformen des Cabo de Gata auf das Meer hinausschauen. © Sina Schuldt/dpa

Einwohner, Naturschützer und mehrere Berufsverbände hatten dem geplanten Windpark vor der Küste des Naturparks Cabo de Gata in Andalusien bereits den Kampf angesagt. Gegen das Projekt haben sich nun auch Landesregierung und Umweltministerium ausgesprochen.

Almería - Den Kampf gegen Windmühlen, den sie seit Monaten gemeinsam ausfechten, scheinen Anwohner, Hoteliers, Gastronomen, Fischer und Umweltschützer gewinnen zu können. Breit war sie ohnehin schon die Front der Opposition gegen das Projekt der Unternehmen Blue Float Energy und Sener Renewable Investments vor der Küste des Naturparks Cabo de Gata in der Provinz Almería. Der Protestbewegung Stop Parque Eólico Mar de Agata hatten sich bereits 120 verschiedene Organisationen und bürgerliche Kollektive angeschlossen. Nun haben sich auch noch das spanische Umweltministerium und die Landesregierung von Andalusien auf ihre Seite geschlagen.

Die Installation von 20 jeweils 261 Meter hohen, auf dem Wasser treibenden Generatoren hatte das Projekt Mar de Agata vorgesehen, und zwar in zwischen sechs und zwölf Kilometer Entfernung zum Festland. Für die Projektbetreiber weit genug weg, um von der Küste aus kaum sichtbar zu sein und den unter Schutz stehenden Meerestreifen des Naturparks Cabo de Gata nicht zu tangieren.

Windpark am Cabo de Gata: Landesregierung und Umweltministerium bringen Einwände vor

Die andalusische Regierung sieht das anders und meint, dass die riesigen Windmühlen sowohl den ökologischen als auch den landschaftlichen Wert des Naturparks, der auch als Biosphärenreservat der Unesco anerkannt ist, sehr wohl trüben würden. Kabel und Verankerungen der Generatoren würden sich auf die Migration von Fischen, Schildkröten und Meeressäugern auswirken. Die Landesregierung weist zudem auf den visuellen Einschnitt hin, der dem Tourismus und der ökonomischen Entwicklung der Naturparkeinwohner schaden würde. Die Nachhaltigkeit des Projektes stellt auch das spanische Umweltministerium in Frage. Ob der Nähe zum Naturpark sei eine Beeinträchtigung der maritimen Ökosysteme am Cabo de Gata unausweichlich.

Die Promotoren des Projektes glauben indes unbeirrt, dass ihr Vorhaben im Sinne des energetischen Wandels sei und just wo das Kohlekraftwerk in Carboneras abgebaut wird, mit der Produktion sauberer Energie in die Bresche springe. In der Umweltverträglichkeitsprüfung, die sie noch vorzulegen haben, wollen sie nachweisen, dass sich ihr Projekt mit der Umwelt verträgt.

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