Cierro de Villar wurde in den 1960er Jahren entdeckt und sporadisch bis in die 90er Jahre erforscht. Etliche Fundstücke, die wohl um 900 vor Christus entstand und 584 v.u.Z. schlagartig aufgegeben wurde, sind im Stadtmuseum Málaga zu sehen, darunter griechisch und minoisch inspirierte, feinst dekorierte Keramik, Schmuckstücke aus Gold, Büsten, Wandreliefs, Waffen und Teile von Schiffen. Viele andere Stücke gelangten auf eigenartigen Wegen in Privathand.
In Málaga gibt es sogar eine Privatgalerie, die Sammlung des Immobilienunternehmers und Kunsthändlers Vicente Jiménez Ifergan, dem „spanischen Indiana Jones“, der Malaka einen eigenen Saal in seinem „Complejo Jerusalén“ gewidmet hat und damit wirbt, dass man hier „Stücke mit musealem Wert“ erwerben könne. 4.000 Stücke umfasst seine Sammlung aus 5.000 Jahren Menschheitsgeschichte insgesamt, fast alles, so sagt er, in Auktionen erworben. Erst wollte er die Malaka-Stücke der Stadt stiften, doch die hatte 2008, mitten in der Finanzkrise, kein Geld. Für 10 Euro pro Person ist seit 2018 eine Besichtigung in der Calle Sebastián Souvirón 9 möglich.
Mangels Geld entschieden sich die Behörden, das Gelände zunächst zuzuschütten, womit es am besten geschützt sei. Bis dahin hatte man geschätzte zehn Prozent des Geländes erforscht. Die Stadt lag zu ihren Glanzzeiten auf einer Insel im Gudalhorce-Delta und könnte einer Überschwemmung zum Opfer gefallen sein, die auch durch die massive Abholzung im Zuge der Erzgewinnung befördert wurde.
Die Insel hatte prächtige Alleen, viele Wohnhäuser und Villen, einen großen Hafen sowie einen „Industriepark“ außerhalb einer Stadtmauer. Wer hier baute, der wollte bleiben. Die letzten Grabungen gab es 2003, die ergaben, dass auch Erdbeben und Tsunamis das Ende der Stadt besiegelt haben könnten. Jetzt, fast 20 Jahre danach, graben rund 50 Archäologen und Historiker wieder. Und kaum begannen sie damit, stießen sie auf Keramiken, die eindeutig aus dem Gebiet der Etrusker im heutigen Italien stammen, von etwa dem 8. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung. Darunter waren viele Becher mit Weinmotiven, der Moscatel floss auch damals schon in Strömen. Dieses Mal wollen die Forscher von einer Außenmauer in die Wohnviertel vordringen und ganze Strukturen freilegen, die in ein paar Jahren auch endlich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden könnten, was dieses einmalige Areal, die Wiege Málagas, wohl am besten schützen würde.
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