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Rettung für Salinen: Wasser soll in Lagune zurückkehren - aber nicht vor Oktober

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Von: José Antonio Nieto

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Mehrere Personen mit Bauhelmen stehen vor Bagger mit dem Meer im Hintergrund.
Almerías Ex-Bürgermeister und neuer andalusischer Umweltminister Ramón Fernández (6.v.l.) hat sich vor Ort ein Bild von der Lage gemacht. © Junta de Andalucía

Die Lagune im Naturpark Cabo de Gata in Andalusien war im Frühjahr ausgetrocknet. Nun sind die Arbeiten aufgenommen worden, um das Feuchtgebiet in seinen ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen.

Almería - Als Bürgermeister von Almería – das Amt hatte er bis 25. Juli inne – schaute Ramón Fernández nicht in den Salinen des Cabo de Gata vorbei, um sich ein Bild von der tristen Einöde zu machen, in die sich das Feuchtgebiet verwandelt hatte, nachdem es ausgetrocknet war und Flamingos wie sonstige Wasservögel das Weite gesucht hatten. Als neuer Umweltminister in der Landesregierung von Andalusien – das Amt hat er seit 26. Juli inne – hat er das Versäumnis vor einigen Tagen nun nachgeholt.

Anfang des Monats waren von dem Unternehmen Union Salinera, welches die anliegende Salzgewinnungsanlage betreibt, die Arbeiten in Angriff genommen worden, um den Kanal zu reparieren, der die Lagune am Cabo de Gata mit Salzwasser aus dem Meer speist. Erst mehrere Monate nachdem der beschädigte Kanal seine Funktion nicht mehr ausübte – und nach mehreren Protestkundgebungen von Anwohnern und Umweltschützern.

Salinen am Cabo de Gata: Vor Oktober werden geflüchtete Wasservögel nicht zurückkehren können

Über eine Länge von 400 Metern erstreckt sich der seit dem Frühjahr verschüttete und mit Erde verstopfte Kanal. Die Arbeiten zu seiner Instandsetzung sollen sich mindestens eineinhalb Monate hinziehen. So musste auch Ramón Fernández während seiner Ortsbegehung einräumen, dass sich die Lagune nicht vor Oktober wieder mit Meerwasser füllen wird. Solange wird am Cabo de Gata auch kein Flamingo, keine Möwe und keine Ente zu sichten sein.

Ein Bagger grebt auf einem Hügel an der Küste.
Die Arbeiten zur Instandsetzung des Kanals, der die Lagune mit Meerwasser speist, sind Anfang August aufgenommen worden. © Junta de Andalucía

Für die Umweltschutzvereinigungen, die sich infolge der Austrocknung der Lagune zu der Plattform SOS Salinas Cabo de Gata zusammengeschlossen hatten, ist die Reparatur des Kanals noch nicht eine hinreichende, vor allem keine langfristige Lösung. Die Wurzel des Problems liege darin, dass sich die Salinen in privater Hand befinden und als Teil einer Produktionsanlage den ökonomischen Erwägungen eines Unternehmens unterliegen.

Salinen am Cabo de Gata: Schicksal der Lagune darf nicht von unternehmerischem Kalkül abhängen

In guten Jahren, wenn zum Beispiel besonders strenge Winter europaweit die Nachfrage nach Streusalz in die Höhe schießen lassen, sei der Betreiber der Salinen sehr wohl daran interessiert, seine Installationen in Schuss zu halten. Wenn aber sein Absatz stockt, könnten schon Mal, wie in diesem Jahr geschehen, Monate vergehen, ehe er sich rührt, um einen kaputten Kanal wieder herzurichten.

Das Feuchtgebiet der Salinen am Cabo de Gata aber dürfe als Naturerbe der Menschen und Reservat unzähliger Tiere nicht dem finanziellen Kalkül eines Unternehmens unterliegen. Die staatlichen Instanzen hätten vielmehr zu garantieren, dass der Wasserkreislauf in der Lagune permanent erhalten bleibt, unabhängig davon, ob dies für den Salinenbetreiber rentabel ist oder nicht. Darauf, meinen die Umweltschützer, müssten sich die Administrationen mit dem Unternehmen Unión Salinera verständigen.

Mehr zum Thema: Projekt eines Offshore-Windparks am Cabo de Gata steht vor dem Aus.

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