Sardinen am Spieß: Die 10 „besten“ Espeto-Bars an der Costa del Sol
Espetos sind Kult an der Costa del Sol, Purismus am Spieß, kulinarische Verheißung des Sommers. Zehn Tipps für Chiringuitos mit den berühmten Sardinen-Spießen entlang der Küste von Málaga.
Málaga – Im Mai brutzelt es wieder entlang der Strände der Costa del Sol, die berühmten Espetos, die Sardinen-Spieße stecken in den alten Fischerbooten über der Glut. Täglich öffnet ein weiteres Chiringuito, der Sommer naht. Frische Fische direkt von den Fischern und grobes Meersalz, die Kunstfertigkeit der Espeteros, mehr braucht es nicht für die Köstlichkeit, die von Kennern als „Kunst“ gefeiert wird. Zwei klassische Begleiter für die Sardinen-Spieße gibt es: den Pipirrana-Salat, eine Art grob gehackter Gazpacho-Salat sowie ein kühles Bier, idealerweise ein „Victoria“, das Hausbier der Malagueños.
Die Espetos sind eine Tradition der Fischer von Málagas Küsten, die so ihren Fang veredelten und direkt als street food, – oder beach food –, an den Kunden bringen konnten oder eben für sich selbst zubereiteten. Im späten 19. Jahrhundert begann der Espeto zum Aushängeschild vieler Lokale in Strandnähe zu werden, sogar König Alfonos XIII. ließ sich damit verköstigen. Mittlerweile wurden die Espetos Kult, neben Sardinen kommen Rotbarben oder pulpos und anderer Fisch an die Spieße. Manchmal artet die Kunst in Kampf aus, in Torremolinos und Marbella gibt es Espeto-Griller-Wettbewerbe mit hochernsten Jurys und Kriterien und viel staunendem Volk, das sich dann auf die Ergebnisse stürzt.
Leistbarer Luxus: 10 Espeto-Strandbars an der Costa del Sol
Das Webportal Taste Atlas hat die Top 10 Espetos-Lokale der Costa del Sol bestimmt, lokale Journalisten, die offenbar viel Zeit in Strandbars verbringen, bestätigen die Wahl. Danach sind die besten Espeto-Chiringuitos: Chiringuito María an der Playa de la Misericordia im Osten von Málaga Stadt, gefolgt von Miguelito El Cariñoso, Calle Bolívia und El Tintero, einer Legende in der Avenida Salvador Allende ganz im Westen der Stadt neben dem Sporthafen El Candado. Des weiteren empfehlen die Chefverkoster das „Marbal-la“ und „El Cordobés“ in Marbella, Casa Lucas am Paseo Antonio Banderas, El Caleño, El Cachalote, Chiringuito Siesú (alle Málaga Stadt) sowie „El Madero“ in Estepona.
Die Espeto-Kultur ist, Wettbewerbe hin, König und Ranglisten her, andalusischer Purismus in Reinform geblieben , der durch Glut, das Zuzeln und Abziehen mit den Fingern eine archaische Komponente behält. Und meist noch zu volkstümlichen Preisen zu haben ist. Ein Spieß sollte nicht viel teurer als 6 oder 7 Euro sein. Jeder Einheimische und Stammgast hat freilich seinen Geheimtipp, es bleibt also ein subjektives Ranking, aber zumindest hinterlegt mit den Erfahrungen von vielen berufenen Leckermäulern, zu denen in Málaga viele lokale Journalisten zu zählen scheinen, denn in keiner Zeitung hier fehlt eine Liste mit den ultimativen Espeto-Toplisten.
Zum Thema: Die Küchen Andalusiens - Tapas und Mehr von Granada bis Sevilla.