Nicht zum ersten Mal: USA sagt Spanien Lösung für Palomares zu

Mehr als 57 Jahre nach dem Nuklearunfall von Palomares ist in dem Gebiet im Südosten von Spanien noch immer eine große Fläche radioaktiv verstrahlt. Von einem Treffen mit Joe Biden in Washington ist Pedro Sánchez nun mit dem Versprechen zurückgekehrt, dass die USA die kontaminierte Erde fortschaffen wird.
Palomares - Nach dem Nuklearunfall von Palomares im Januar 1966 ließ die USA 1.400 Tonnen kontaminierte Erde mit Schiffen wegschaffen. Das Problem war damit aber längst nicht gelöst worden. Bis heute ist in dem Gebiet bei Palomares, in dem damals ein mit vier Atombomben beladenes Militärflugzeug abstürzte, ein etwa 40 Hektar großes Gelände radioaktiv verstrahlt und es müssten noch rund 50.000 Hektometer Erdboden abgetragen werden.
Lösung für Palomares: kontaminierte Erde soll weg - wie und wann muss noch verhandelt werden
Das spanische Außenministerium hatte die US-Regierung erst Anfang März, mehr als 57 Jahre nach dem Unglück, zum wiederholten Male gebeten, eine endgültige Lösung für Palomares herbeizuführen. Und bei dem jüngsten Treffen von Joe Biden und Pedro Sánchez in Washington stand das Thema auch auf der Agenda der Unterredung. Vorab ließ die spanische Regierung bereits verkünden, dass man mit den USA in der Frage eine Annäherung erreicht habe.
Und nach dem Treffen ließ sie dann verlauten, dass man eine politische Einigung erzielt habe. Ohne aber anzugeben, wann und wie die Sanierung des kontaminierten Gebietes von statten gehen soll, was Fachleute beider Seiten noch aushandeln müssten. Dafür seien aber zumindest die Expertenteams dies- und jenseits des Atlantiks schon zusammengestellt worden, versicherte die spanische Regierung nach der Rückkehr von Pedro Sánchez aus den USA.
Lösung für Palomares: Zweifel sind angebracht - USA hielt 2015 getroffene Vereinbarung nicht ein
Skepsis, ob Palomares tatsächlich in naher Zukunft von jeder radioaktiven Verstrahlung befreit sein wird, ist indes angebracht. Vor allem wenn die Details nicht rasch geklärt und das Problem nicht sehr bald schon aus der Welt geschafft werden. Denn bereits 2015 hatte John Kerry, damals Außenminister in der Regierung von Barack Obama, ein Protokoll unterzeichnet, das Spanien eine Abtragung der noch immer verseuchten Erde in Palomares zusagte.
Bei dem Versprechen handelte es sich indes um kaum mehr als eine bloße Absichsterklärung. Als zwei Jahre später dann in den USA die Regierung wechselte und Donald Trump die Präsidentschaft übernahm, fühlte sich dieser denn auch nicht an die damalige Abmachung gebunden. Im kommenden Jahr stehen in den USA erneut Präsidentschaftswahlen an und ein erneuter Regierungswechsel, ja sogar ein Comeback von Trump, kann nicht ausgeschlossen werden.
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