2021 machte die galicische Küstenstadt Vigo weltweit medial auf sich aufmerksam, als das Rathaus einen Erlass erließ, der der Wasserlassen "am Strand oder im Meer" mit bis zu 750 Euro Geldbuße bedachte. Diesen Ruhm wollte Málaga, die Hauptstadt der Costa del Sol, den Galiciern aber nicht überlassen und kramte eine städtische Verfügung von 2004 hervor, in der bereits damals "der physiologische Ablass von Urin am Strand oder im Meer", sprich, das Pinkeln verboten wurde. Zuwiderhandlung: 300 Euro. In San Pedro del Pinatar an der Costa Cálida in Murcia kostet Sie das Urinieren im Wasser sogar bis zu 3.000 Euro. Also, wenn Sie es pardou nicht halten können, machen Sie es lieber an der Costa del Sol.
Málagas Stadrätin für Strandangelegenheiten, Terea Porras, hat auf Mediennachfragen allerdings eingeräumt, dass es "wohl schwierig sein wird, Verstöße gegen diese Norm nachzuweisen, zumal im Wasser". Sie fügte indes hinzu, dass "wir es aus hygienischen Gründen trotzdem verbieten müssen" und man auf das Verantwortungsgefühl der Badegäste setze. An den Einsatz von Spezialtauchern oder Sonden denke man in Málaga vorerst nicht. Obwohl sich vielleicht einige Unterwasser-Drohnen, welche die Guardia Civil kürzlich bei Gibraltar von Drogendealern beschlagnahmte, für den Umbau eignen könnten. Piss-Pötte, sozusagen. Fischen und Meeresfrüchten ist das Urinieren als Gewohnheitsrecht weiter gestattet.
Damit Sie, werter Leser, sicher durch den Spanien-Urlaub kommen, haben wir uns nach weiteren ulikgen Verboten und Regeln in Spanien umgeschaut, die Ihnen die Mainstream-Presse gerne verschweigt, um sie arglos in die teure Falle tappen zu lassen. Da wäre zu beachten:
In Torrevieja wurde vor einigen Jahren das Platzieren von Liegen, Sonnenschirmen und Handtüchern am Strand untersagt, wenn nicht gleichzeitig die Nutzung derselben erfolgt. Briten, Skandinavier, Madrilenen und Deutsche lieferten sich dort vor allem an den übervollen Stadtstränden von Torrevieja einen Reconquista-Wettstreit. Deutschland gewann spielend, klar, Jahrzehnte Trainingslager auf Malle haben sich ausgezahlt. Ergebnis der Norm in Torrevieja: Be(hand)tuchte Badegäste schicken jetzt ihre maghrebinischen oder lateinamerikanischen Haushaltshilfen vor, die ab Strandöffnung 7 Uhr bis zu der Stunde, da es Ihro Herrschaft genehm ist, sich an den Strand zu begeben, das Revier sichern müssen.
Apropos Torrevieja: Alkohol in der Öffentlichkeit außerhalb von Lokalen zu trinken, ist fast überall in Spanien verboten (wegen der berüchtigten botellones). Am Strand aber, wenn Sie Ihr Don-Simon-Tetrapack Sangría schlürfen, wird Sie niemand aufhalten. Drei Meter weiter an der Promenade sind Sie hingegen als Landstreicher fällig.
In Málaga dürfen Sie am Strand auch keine Sportarten "mit Schlägern" ausüben, also Padel, Tennis, Schlagstöcke, nichtsda. Ein Fußballturnier, ja eine Weltmeisterschaft können Sie hier aber gerne aufziehen. Besonders schwäbisch geht es hingegen in Villanueva de la Torre nordöstlich von Madrid zu, dort ist Hunden ausdrücklich untersagt während der Nacht und der in Spanien heiligen Siesta zu bellen. Menschen dürfen zwar bellen, dafür aber keinen Wischmob sichtbar auf dem Balkon aufbewahren, es sei denn es ist der Hund oder ihre Dauerwelle und beide bellen nicht außerhalb des Stundenplans.
Die wichtigste Strand- und Urlaubsregel fehlt allerdings überall: Das Mitbringen von schlechter Laune, Besserwisserei und ähnlichen Anwandlungen an den Strand und in die Urlaubsorte müsste strengstens untersagt werden. Naja, den meisten Spaniern muss man das auch nicht erst sagen...
Spaß beiseite: Tipps und Warnungen für das Baden im Meer und in Pools