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Unwetter an Costa del Sol kurz vor Ostern: Sturm und Wellen zerstören Strände und Bars

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Von: Marco Schicker

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Feuerwehreinsatz am Strandlokal am Paseo Antonio Banderas in Málaga
Feuerwehreinsatz am Strandlokal am Paseo Antonio Banderas in Málaga. © Bomberos Málaga

Ein übler Levante-Sturm beschädigt Promenaden, Strandbars und Strände an der Costa del Sol und Costa Tropical in Andalusien. Ausgerechnet kurz vor der Osterwoche mit der Hoffnung auf viele Touristen.

Málaga – Nach zwei Jahren Corona-Pause sollte sich die Semana Santa, die neben dem religiösen Fest vor allem ein touristisches und damit kommerzielles Schwergewicht darstellt, 2022 auch an der Costa del Sol wieder in ganzer Pracht und faktisch ohne Restriktionen entfalten können, Auftakt für eine „normale“ Touristen-Saison darstellen. Zumal sich an die Osterwoche noch eine Woche Schulferien anschließt.

Doch der Himmel hatte andere Pläne und so fuhren am Montag und Dienstag starke Levante-Winde aus Osten und Nordosten mit meterhohen Wellen eines überbordenden Mittelmeeres den Ostervorbereitungen in die Parade, wenn auch noch nicht direkt in die Prozessionen. Millioneninvestitionen in Sandaufschüttungen, Strandbars, ganze Abschnitte von Küstenpromenaden, kleine Brücken, Bänke und Palmen gingen buchstäblich baden und gefährden das Urlaubsvergnügen für abertausende Touristen, deren Buchungen, sowohl aus dem In- wie dem Ausland bereits wieder Vor-Covid-Niveau erreicht hatten.

Millioneninvestitionen dahin: Unwetter an Costa Blanca trägt Strände vor Ostern ab

Von Montag bis Dienstagmittag gab das staatliche Wetteramt eine orange Warnstufe heraus, die keine Übertreibung darstellte. Wellen bis zu fünf Meter Höhe, begleitet durch heftigen Sturm wurden von Nerja bis Manilva gemeldet. Die Strände der Axarquía verzeichneten rund um Vélez-Málaga massiven Abgang von Sand, vor allem rund um Torre de Benagalbón. In Torre del Mar war vor allem die Ostseite des Strandes betroffen, wo Chiringuitos und Promenade überspült wurden. Auch am Hafen und den westlichen Stränden bei Caltea de Vélez gab es Schäden.

Strandpromenade Guadalmar während eines Unwetters.
Die Strandpromenade von Guadalmar im Süden von Málaga Stadt ist vom Unwetter heftig gezeichnet. © Bomberos Málaga

In Torrox ist die Playa de Ferrara und El Peñoncillo betroffen, beide mussten vorübergehend gesperrt werden. In Nerja wurde ebenfalls viel Sand von den Stränden gespült, am heftigsten ging es an den Stränden El Playazo, El Chucho und La Torrecilla zu. Mehrere Straßen im Umfeld des Paseo de Levante wurden wegen Überschwemmungen und Hindernissen gesperrt.

Zum Thema: Auch Klimawandel bedroht Spaniens Strände - Beispiel Cabo de Gata in Andalusien.

In Málaga Stadt, die bereits durch über einwöchige Regenfälle gesegnet war, wurden die Stadtstrände La Malagueta und La Caleta überspült, mehrere Strandbars und Ladenlokale liefen mit Wasser voll. Die Baños del Carmen waren betroffen und das Chiringuito El Tropicana steht nur noch auf einigen blanken Stelzen. Am Paseo Antonio Banderas wurde ein 67-jähriger Radfahrer vom Sturm umgerissen und schwer verletzt. Am Dienstagmittag wurden die Strandpromenaden gesperrt, die Provinz beantragt die Ausrufung des Katastrophenzustandes.

Von Granada bis Marbella: Mittelmeerstrände von Andalusien durch Unwetter geplagt

Das Bild der Zerstörung zieht sich weiter die Costa del Sol entlang über Torremolinos und Cala de Mijas bis Marbella, wo die Strände Casablanca, Pinillo, Alicate, La Fontanilla und La Venus Federn in Form von viel Sand lassen mussten, Duschen, Bänke und Strandbars unbenutzbar seien. In Alicate stieß das Mittelmeer bis an die Wohnhäuser an, die Kommunen wollen nun alle verfügbaren Kräfte und Maschinen einsetzen, um die Semana Santa „zu retten“, wie es aus dem Rathaus Marbella hieß.

Strand an der Costa del Sol wird mit Maschinen vorbereitet.
Mit schwerem Gerät rücken Gemeinden an der Costa del Sol aus, um die Strände nach dem Unwetter fit für Ostern zu machen. © Rathaus Fuengirola

Auch an der Costa Tropical, den Stränden Granadas, ließ sich der temporal spüren. In Almuñécar wurde an der Playa de Velilla ein Chiringuito vollständig zerstört, Teile des Daches wurden abgetragen. In Castell de Ferro wurden Steine aus der Strandpromenade gerissen, Spielplätze beschädigt, auch einige Sportboote bekamen etwas ab.

Das Unwetter soll sich bis Mittwoch gelegt haben, die Wellen etwas später, für die eigentliche Semana Santa (10. bis 17. April) ist weitgehend gutes, warmes Frühlingswetter mit einigen Schauern am Montag und Dienstag prognostiziert.

Zum Thema: Wetter an der Costa Blanca

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