Bis Samstag 17.00 Uhr seien bereits 2.800 Hektar verbrannt, etliche Gehöfte der malerischen Mittelgebirgsregion wurden vorsorglich evakuiert. Zwischenzeitlich waren bis zu 20 Löschflugzeuge und -helikopter im Einsatz, besonders hohe Temperaturen, rund 5-6 Grad über dem für die Jahreszeit üblichen Mittel und wechselnde Winde erschwerten die Löscharbeiten zusätzlich. Die Einsatzleitung zeigte sich am Samstagnachmittag "vorsichtig optimistisch" und glaubt, die Ausbreitung des Feuers in bewohnte Gebiete verhindern zu können.
Am Samstag, 10. September, brach auch ein erneuter Waldbrand in der gezeichneten Provinz Málaga aus. Gegen 17 Uhr schickte die Infoca-Feuerwehr 70 Einsatzkräfte und drei Lösch-Helikopter nach Canillas de Albaida unweit von Cómpeta, etwa 10 Kilometer nördlich von Torrox im Osten der Costa del Sol. Aktuelle Entwicklungen über den Twitter-Account der Infoca.
Die Feuerwehrleute von Infoca richten den Blick gen Himmel, denn für Montag, spätestens aber Dienstag, 12. bzw. 13. September, sind für die Region wie für große Teile Spaniens ergiebige Regenfälle vorhergesagt, wenn die Reste des Tropensturms Danielle auf die Iberische Halbinsel treffen.
Der teils enorme Temperaturanstieg in Spanien an diesem Wochenende - mit bis zu 40 Grad sogar im Baskenland - ist ein Vorzeichen von Danielle, die sich allerdings nicht zu einem schwereren Unwetter auswachsen wird, so Aemet. 20 bis 30 Liter heiß ersehnter Regen, in manchen Fällen bis 75 Liter, Stürme und mitunter Hagel werden für das ausgetrocknete Spanien nur ein Tropfen auf heiße Erde sein, aber immerhin. Danach soll - für dieses Jahr - auch Schluss sein mit den Hitzewellen in Spanien.
Die Temperaturen sollen im Schnitt um 6 bis zu 12 Grad sinken. Den meisten Regen soll es in Nordwesspanien und auch im Westen von Andalusien geben, Unwetter in Katalonien und auf den Balearen. Die wenigsten Veränderungen und den wenigsten Regen bekommen die Costa Blanca und weitere Ecken an der Levante-Küste ab.
Bis dahin gilt allerdings extreme Waldbrandgefahr. 2022 verbrannten in Spanien bereits rund 300.000 Hektar, etwas vier Mal so viel wie im Schnitt. Davon entfielen 60.000 Hektar allein in Galicien, 40.000 Hektar verbrannten an der Costa Blanca in der Region Valencia, ebensoviel an der Costa del Sol bei zwei Bränden in der Sierra Bermeja und den Montes de Málaga. Auch die Extremadura und Castilla und León waren schwer betroffen.