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Waldbrände an Costa Tropical und Costa del Sol: Regen in Andalusien bringt Entspannung

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Von: Marco Schicker

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Ein spanischer Feuerwehrmann freut sich über Regen.
Endlich: Der erste Regen seit fünf Monaten in Andalusien bringt den Feuerwehrleuten der Infoca Erleichterung. © Plan Infoca/Junta de Andalucía

Eine Regenfront soll Anfang der Woche in ganz Spanien für Abkühlung und Aufatmen sorgen. Doch bis dahin herrschen in weiten Teilen Spaniens wieder hohe Temperaturen. An der Costa Tropical brennt es lichterloh, auch nördlich von Torrox brach ein Feuer aus.

Update, 13. September: Endlich. Zwar noch viel zu wenig Regen für Stauseen und Landwirtschaft, doch ein Anfang ist gemacht. Die ersten echten Regenfälle seit Mai entlasten vor allem die Feuerwehrleute an den vielen Fronten in Andalusien. Die Waldbrände sind momentan alle unter Kontrolle, die Waldbrandgefahr ist rapide gesunken.

Update, 11. September 2022: Während das Feuer nördlich von Torrox an der Costa del Sol am Sonntagmorgen als „kontrolliert“ eingestuft werden konnte, ist der Brand in Los Guájares im Hinterland von Almuñecar an der Costa Tropical nach wie vor „aktiv“. Die Infoca Feuerwehr spricht von „widrigen Wetterbedingungen“, Hitze, niedrige Luftfeuchtigkeit, starker Wind. Während der Nacht, als keine Löschflugzeuge oder -hubschrauber eingesetzt werden konnten, mühten sich 300 Einsatzkräfte am Boden um eine Begrenzung der Ausbreitung. Aus Sicht der Rettungskräfte positiv ist, dass sich das Feuer bergauf arbeitet und so derzeit keine Siedlungen bedroht. Allerdings ist das Feuer so aggressiv, dass eine Rettung des Naturgebietes nicht möglich scheint. Rund 3.000 Hektar sind bisher verbrannt.

Walbrand in Los Guájares, Provinz Granada
Luftbild des Walbrandes in Los Guájares, Provinz Granada, unweit der Costa Tropical im September 2022. © Infoca/Junta de Andalucía

Erstmeldung, 10. September: Granada/Almuñecar/Torrox - Über 300 Einsatzkräfte kämpfen seit Donnerstag, 8. September, gegen einen aggressiven Waldbrand unweit der Costa Tropical in der Provinz Granada. Das Feuer breitet sich sei zwei Tagen weitgehend unkontrollierbar im Naturgebiet Los Guájares aus, nur etwa je 15 Kilometer von den Küstenstädten Motril und Almuñecar entfernt.

Neuer Waldbrand bei Torrox an Costa del Sol

Bis Samstag 17.00 Uhr seien bereits 2.800 Hektar verbrannt, etliche Gehöfte der malerischen Mittelgebirgsregion wurden vorsorglich evakuiert. Zwischenzeitlich waren bis zu 20 Löschflugzeuge und -helikopter im Einsatz, besonders hohe Temperaturen, rund 5-6 Grad über dem für die Jahreszeit üblichen Mittel und wechselnde Winde erschwerten die Löscharbeiten zusätzlich. Die Einsatzleitung zeigte sich am Samstagnachmittag "vorsichtig optimistisch" und glaubt, die Ausbreitung des Feuers in bewohnte Gebiete verhindern zu können.

Waldbrand bei Granada
Wieder fackelt in Spanien ein Naturgebiet ab. Hier „Los Guájares“ bei Granada, nördlich der Costa Tropical. © EFE

Am Samstag, 10. September, brach auch ein erneuter Waldbrand in der gezeichneten Provinz Málaga aus. Gegen 17 Uhr schickte die Infoca-Feuerwehr 70 Einsatzkräfte und drei Lösch-Helikopter nach Canillas de Albaida unweit von Cómpeta, etwa 10 Kilometer nördlich von Torrox im Osten der Costa del Sol. Aktuelle Entwicklungen über den Twitter-Account der Infoca.

Ganz Spanien wartet auf Regen: Ex-Tropensturm "Danielle" soll ab 12. September für Abkühlung sorgen

Die Feuerwehrleute von Infoca richten den Blick gen Himmel, denn für Montag, spätestens aber Dienstag, 12. bzw. 13. September, sind für die Region wie für große Teile Spaniens ergiebige Regenfälle vorhergesagt, wenn die Reste des Tropensturms Danielle auf die Iberische Halbinsel treffen.

Der teils enorme Temperaturanstieg in Spanien an diesem Wochenende - mit bis zu 40 Grad sogar im Baskenland - ist ein Vorzeichen von Danielle, die sich allerdings nicht zu einem schwereren Unwetter auswachsen wird, so Aemet. 20 bis 30 Liter heiß ersehnter Regen, in manchen Fällen bis 75 Liter, Stürme und mitunter Hagel werden für das ausgetrocknete Spanien nur ein Tropfen auf heiße Erde sein, aber immerhin. Danach soll - für dieses Jahr - auch Schluss sein mit den Hitzewellen in Spanien.

Die Temperaturen sollen im Schnitt um 6 bis zu 12 Grad sinken. Den meisten Regen soll es in Nordwesspanien und auch im Westen von Andalusien geben, Unwetter in Katalonien und auf den Balearen. Die wenigsten Veränderungen und den wenigsten Regen bekommen die Costa Blanca und weitere Ecken an der Levante-Küste ab.

Waldbrand in der Provinz Barcelona in Spanien.
Ein Löschflugzeug versucht einen der dutzenden Waldbrände in Spanien einzugrenzen. Hier bei Bages, Barcelona. © Lorena Sopêna/dpa

Bis dahin gilt allerdings extreme Waldbrandgefahr. 2022 verbrannten in Spanien bereits rund 300.000 Hektar, etwas vier Mal so viel wie im Schnitt. Davon entfielen 60.000 Hektar allein in Galicien, 40.000 Hektar verbrannten an der Costa Blanca in der Region Valencia, ebensoviel an der Costa del Sol bei zwei Bränden in der Sierra Bermeja und den Montes de Málaga. Auch die Extremadura und Castilla und León waren schwer betroffen.

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