Hierfür folgt man der nach Norden abzweigenden Piste, die nach Capileira führt, wobei man den Ort an dem am oberen Dorfrand gelegenen Picknickplatz erreicht. In der Folge hat man Capileira komplett zu durchschreiten, um am unteren Dorfrand den lokalen, die Dörfer des Poqueira verbindenden Wanderweg aufzusuchen. Dieser führt hinunter nach Bubión, wo man wiederum die Ermita de San Sebastián aufzusuchen hat. An dieser geht nämlich ein Pfad ab, der am Ziel der hier vorgeschlagenen Wanderung endet. Dieser ist zwar nur weniger als einen Kilometer lang, dafür aber sehr steil und obendrein führt er durch unwegiges Gelände.
Wir übergehen stattdessen die zuvor beschriebene Kreuzung der beiden Pisten und setzen unseren Weg stattdessen in westliche Richtung fort. In der Folge geht es durch einen dichten Pinienwald, vorbei an einem breiteren, gemauerten Bewässerungskanal, bis wir erneut an eine Kreuzung gelangen, in diesem Fall mit einem lokalen, von Süden nach Norden verlaufenden Wanderweg. An dieser Stelle fällt das Gelände im Westen steil hinab. Linkerhand kann man in der Ferne Orgiva im Tal zwischen der Sierra Nevada und der Sierra de Lijar erblicken. Und rechterhand führt neben einem steinigen Felsen ein Weg auf eine kleine Kuppel, von der man die eingangs beschriebene Aussicht – auf Bubión, Capileira und den Veleta – genießen kann. Hat man sich an diesem traumhaften Anblick sattgesehen, kann man den Rückweg antreten.
Exakt an der gleichen Stelle, an der diese Wanderung startet und auch endet, an der riesigen Pappel in Capilerilla, beginnt auch eine weitere, nicht allzu lange und an einem Vormittag leicht zu meisternde Wanderung, in diesem Fall aber eine Rundwanderung. Es ist eine Route, bei der nicht das Ziel die große Attraktion ist, sondern der Weg an sich. Und zwar ein Weg, der eher den für die Alpujarra typischen Wanderungen entspricht, mit steil hinauf- oder steil hinabführenden Passagen, auf engen Pfaden und mit plätscherndem Wasser als ganz und gar nicht störende Geräuschkulisse. Diesmal zweigen wir an dem oberhalb der Pappel gelegenen Waschplatz nicht nach links ab, sondern gehen rechts an diesem vorbei. Hinter dem Waschplatz finden wir einen Brunnen vor, dessen Wasser von den Einwohnern als exzellent angepriesen wird, und eine ehemalige Viehtränke. Hier führt ein kleiner Pfad steil in nördliche Richtung hinauf. Nach wenigen, etwas matschigen Metern treffen wird auf einen uralten, wuchtigen Kastanienbaum, der älteste seiner Art in der Umgebung.
Danach gelangen wir auf eine Lichtung, an der wir uns in nördlicher Richtung halten, bis wir zu der Acequia Real gelangen, dem Bewässerungskanal, auf den wir etwas weiter unten bereits zu Beginn der ersten Wanderung gestoßen waren. Die Wanderung führt nun eine ganze Weile permanent rechterhand des Kanals direkt an diesem entlang, so dass es gar nicht möglich ist, sich zu verlaufen. Auf einem dank der Vegetation meist schattigem Weg geht es in nordöstliche Richtung, anfangs noch etwas steiler, schon bald aber um einiges sanfter hinauf. Unterwegs passieren wir linkerhand erst eine Mandelbaumplantage, ein wenig später dann auch noch ein großes Landhaus, während das Wasser im Kanal mal sanft bergab fließt, mal aber auch mit Sprüngen kleinere oder größere Höhenunterschiede überwinden muss, was den Reiz dieses Weges ausmacht. Bis wir schließlich auf eine Schleuse treffen, an der sich ein großer Bewässerungskanal, die Acequia Gorda, in zwei kleinere Kanäle teilt, einer – unser bisheriger Begleiter –, der nach Südwesten Richtung Pitres, und einer der nach Südosten Richtung Pórtugos hinunterfließt.
Wir überspringen an dieser Stelle den nach Pórtugos hinabführenden Bewässerungskanal, steigen ein paar Meter empor und gelangen an eine Lichtung, an der sich eine Hausruine befindet, und von der aus man in der Tiefe Pitres erblicken kann. Darunter befindet sich ein kleiner Wald, durch den unser Rückweg nach Capilerilla führt. Wenn dieser nach dem Winter, in dem er wohl kaum frequentiert wird, noch nicht vom Wildwuchs befreit ist, muss man den ein oder anderen dornigen Zweig aus dem Weg räumen, der dann auch nicht immer ganz leicht ausfindig zu machen ist. Hält man sich aber immer Richtung Süden, mit der Schlucht des Río Bermejo zur linken Hand, kann man auch hier nichts falsch machen. Rechterhand lassen wir ein weiteres Landhaus hinter uns, mit einem kultivierten Garten und einer wie ein Baumhaus um einen Baumstamm in mehreren Metern Höhe errichteten Terrasse. Capilerilla erreichen wir schließlich am östlichen Dorfrand, an dem sich ein Brunnen, die Fuente de las Pocillas befindet.
Wenn man sich in Capilerilla oder einem anderen Dorf der Taha länger aufhält, bieten sich noch reichlich Alternativen für weitere Wanderungen. Man kann etwa den GR-7/E-4 in die andere Richtung gehen, von Capilerilla hinunter nach Bubión, wobei der nur einen halben Kilometer lange Weg in der Dorfmitte neben einem Bewässerungsbecken ausgewiesen ist. In Pitres kommt man im Barrio Alto oberhalb der Kirche an und unterhalb der Kirche, an der den Ort von West nach Ost durchkreuzenden Hauptstraße, geht wiederum ein weiterer Weg ab, der nach Mecina und von dort über Mecinilla nach Fondales hinunterführt. Wie weit man zur Schlucht des Trevélez hinuntersteigt, sollte man davon abhängig machen, wie weit man bereit ist, danach wieder hinaufsteigen zu müssen.
Eine weitere Möglichkeit wäre, der etwa einen Kilometer langen, am östlichen Ende von Capilerilla zum Friedhof von Pitres hinabführenden Straße zu folgen und danach ein kleines Stück an der von Pitres nach Portugos führenden Landstraße entlang zu marschieren. Direkt vor der Brücke über den Río Bermejo geht nach links ein Weg ab zum Chorrerón de Pitres, ein sehenswerter Wasserfall. Der nach Norden verlaufende Pfad ist jedoch recht eng, sehr steil und nicht einfach zu gehen.