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Wandern in Andalusien: Auf den Spuren von Bruder Leopold - Málagas heiliger Mönch

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Von: José Antonio Nieto

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Drei Wanderer stehen an einer Holzskulptur in einer Berglandschaft.
Auf der Route des Bruders Leopold begegnet einem der heilig gesprochene Mönch in Form einer Holzskulptur. © Provinzregierung Málaga

Als Bettelmönch verbrachte der 2010 von Papst Benedikt heilig gesprochene Bruder Leopold den Großteil seines Lebens in Granada. Von dort brach der Kapuziner indes immer wieder Mal in seine Heimatregion in den Bergen bei Ronda auf. Sein damaliger Fußmarsch von Jimera nach Alpandeire wird nun als Wanderweg von historischer Relevanz touristisch in Wert gesetzt.

Málaga - Als Fray Leopolodo (Bruder Leopold) ging Francisco Tomás de San Juan Bautista (1864-1956) in Spanien in die Religionsgeschichte ein. Die meiste Zeit seines Lebens verbrachte der Kapuziner als Bettelmönch in den Straßen Granadas. Vor allem gegenüber den besonders Bedürftigen, zeigte er sich dabei sets hilfsbereit. Wofür er bis heute nicht nur in Granada, sondern in ganz Andalusien angebetet wird. Weshalb er denn auch 2010 von Papst Benedikt XVI heilig gesprochen wurde.

Die tiefe Gläubigkeit des Bruders Leopold keimte schon in jungen Jahren in seinem Heimatort Alpandeire auf, ein kleines, heute weniger als 300 Einwohner zählendes Dorf der Serranía de Ronda im Norden der Provinz Málaga. Religiös prägen tat ihn einer Überlieferung zufolge vor allem ein schicksalhaftes Ereignis, das er mit nur zehn Jahren dort erlebte.

Mit weiteren Kindern hütete er eine Ziegenherde, als dunkle Gewitterwolken aufzogen. Er plädierte dafür, unter einem Felsen Schutz zu suchen und die Heilige Jungfrau um ihren Beistand anzubeten. Die Mehrheit aber sprach sich für den Vorschlag eines anderen Jungen aus, schnellstmöglich nach Hause zurückzukehren. Unterwegs wurde dieser Junge dann von einem Blitz getroffen und verstarb.

Zu seinen Wurzeln in Alpandeire kehrte Fray Leopoldo auch als Erwachsener immer wieder zurück. Der Zug aus Granada brachte ihn mangels Bahnanschluss indes nur bis Jimera de Libar. Von dessen nordwestlich des Ortskerns, am Rio Guadiaro gelegenen Bahnhof legte er die gesamte Strecke über Jimera und Atajate bis Alpandeire stets zu Fuß zurück.

Eine Gruppe marschiert auf einem Wanderweg in einer Berglandschaft.
Auf dem Wanderweg in der Sierra de Ronda sind mehrere, teils sehr lange und teils recht steile Anstiege zu bewältigen. © Provinzregierung Málaga

Den vom Heiligen Leopold so oft beschrittenen Weg will die Provinzregierung Málagas als Ruta del Fray Leopoldo, ein Wanderweg von historischer Bedeutung, touristisch in Wert setzen. Die Strecke ist zwar nur rund 12,5 Kilometer lang, ob der relativ großen Höhenunterschiede und einiger längerer Anstiege ist sie indes nicht einfach zu gehen. Man sollte für die Route schon vier bis fünf Stunden einplanen.

Für die Anstrengungen wird man indes mit herrlichen Ausblicken erst über das Tal des Guadiaro und später auch über das Tal des Genal entlohnt. Um die Bekanntheit der Route des Bruders Leopold zu erhöhen und ihre Schönheit zu vermitteln, hat sie Francisco Salado, Vorsitzender der Provinzregierung, jüngst persönlich beschritten. Begleitet wurde er dabei von Einwohnern und den Bürgermeistern der drei an der Strecke gelegenen Gemeinden.

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