In die Errichtung und Erweiterung des Küstenwanderwegs in Torrox hatte die Provinzregierung als Urheber des Projektes seit 2017 bereits 1,3 Millionen Euro investiert. Mit diesen Mitteln konnten unter anderem die Strandpromenade von El Morche ausgebessert oder der Fluss Rio Gui sowie der Bach Arroyo Manzano für Passanten überbrückt werden. Der Bürgermeister von Torrox, Oscar Medina, hebte anlässlich der Vorstellung der Pläne für den neuerlichen Brückenbau hervor, dass man bald von Torrox Costa bis Nerja an der Küste entlang werde spazieren können. Und erklärte, dass die Schaffung solcher Infrastrukuren, die gesundheitsfördernde Aktivitäten ermöglichen, für die Gemeinde prioritär seien.
Von Nerja, der östlichsten Gemeinde der Provinz Málaga bis Estepona im Westen der Costa del Sol wird man laufen, wandern oder Rad fahren können, wenn die Senda Litoral komplettiert ist. Zu 85 Prozent, erklärt der Vorsitzende der Provinzregierung Málagas, Francisco Salado, ist der Fernweg bereits vollendet. Die Provinzregierung warte auf weitere Projektvorschläge der Küstengemeinden, um diese auszuführen, versichert Salado. Denn diese sei nicht nur eine touristische Attraktion der Costa del Sol, sondern trage dort, wo sie verlängert werde, auch zur Verschönerung der Landschaft bei, ist der Vorsitzende der Institution überzeugt.
Die Senda Litoral ist indes nur ein kleiner Teil eine viel größeren, noch ehrgeisigeren Projektes der Provinzregierung, das diese vor bald zehn Jahren bereits zur Förderung eines aktiven, naturnahen Tourismus in Mälaga angestoßen hatte: die Gran Senda. Diese erstreckt sich über knapp 900 Kilometer, die in 35 Etappen unterteilt sind. Die meisten davon verlaufen nicht an der Küste entlang, sondern durch das Hinterland der Costa del Sol. Dabei durchqueren die Wanderwege, die mitunter Teil anderer Fernwege sind wie der europäische E-12 oder der Jakobsweg GR-245, nicht nur elf Naturschutzgebiete und weitere attraktive Naturlandschaften. Sie passieren darüber hinaus 54 Ortschaften, liefern deren Hotels, Herbergen, Gaststätten und Geschäften Kunden und tragen damit nicht zuletzt auch zur Reduzierung der Landflucht bei.
Auf der Gran Senda sind laut der Provinzregierung jedes Jahr an die zwei Millionen Wanderer unterwegs. Was die Institution wiederum vor eine große finanzielle Herausforderung stellt, denn das Wegenetz muss nicht nur weiter ausgebaut, sondern auch in bestmöglichem Zustand erhalten werden. Die Arbeiten zur Instandhaltung der Gran Senda hat die Provinzregierung nun für den Zeitraum von vier Jahren neu ausgeschrieben, und zwar für 2,65 Millionen Euro. Dabei gilt es nicht nur abgenutzte Infrastrukturen zu reparieren oder zu ersetzen, sondern auch Schäden zu beheben, die Unwetter an den Wanderwegen hinterlassen.
Wobei der Auftrag nicht an ein einziges, sondern an drei verschiedene Unternehmen vergeben werden soll, wofür die Gran Senda quasi dreigeteilt worden ist. Genau genommen sind also drei Ausschreibungen vorgenommen worden, für 343, 267 und 284 Kilometer an Wanderwegen. Alle drei Ausschreibungen beinhalten außerdem den Auftrag zur Instandhaltung von jeweils zwei Stationen zur Vogelbeobachtung.