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Es sei aber zwischen Golf-Lobby und Kommunalpolitikern geübte Praxis gewesen, die Aufbereitungsanlagen seit den 1980er Jahren nur so auszulegen, dass die Qualität gerade so für sekundäre Bewässerung zugelassen wird, also nicht einmal für die Landwirtschaft taugt, die am meisten an den Rationierungen leidet. Dabei würde ein weiteres biologisches Aufbereitungsbecken genügen, das Wasser zumindest für die Landwirtschaft tauglich zu machen. Aber das ist offenbar nicht erwünscht.
Der Golfpräsident gibt zudem offen zu, dass man neben dem aufbereiteten Wasser auch Brunnen betreibe und Zugang zu Quoten der Bewässerungsgemeinschaften habe, also direkt Trinkwasser sowie die Ressourcen für den Agrarsektor abgreife. Immerhin wolle Acosol mehr Inspektionen durchführen, um zu überprüfen, ob „wirklich nur nicht trinkbares Wasser“ vergossen wird.
Zwischen Estepona und Vélez-Málaga „haben wir die höchste Golfplatzdichte Europas“ mit 73 Anlagen und 1.314 Löchern, erklärt der Präsident und betont, dass das Wasser kein Geschenk an die Spieler, sondern eine Notwendigkeit für einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor sei.
„Unsere Golfplätze sind Lebewesen, die sterben, wenn man sie nicht gießt“. Deshalb sollte die Politik, „die besonders behandeln“, sollte es nötig werden, die Zuteilungen weiter zu drosseln. 2,2 Milliarden Euro Direktumsatz mache die Golfindustrie in Andalusien jährlich, 55.000 Arbeitsplätze hingen daran, außerdem würden 650.000 Touristen nur wegen des Golfspiels an die Costa del Sol kommen.
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