Alicante: Sehenswerte Gladiatoren-Ausstellung im Archäologie-Museum Marq

Sie sorgten für Spektakel im römischen Reich und bezahlten dafür oft mit dem Leben: Die Gladiatoren. Bei einer Ausstellung im Museum Marq in Alicante können die Besucher jetzt hautnah erleben, wer die Männer waren, die in der Arena für Freiheit, Ruhm und das nackte Überleben kämpften.
Alicante - Ein „neues“ Stück Geschichte ist temporär nach Spanien, in das Archäologie-Museum Marq in Alicante, eingezogen. 140 Werke aus acht italienischen Museen erzählen unter dem Namen „Gladiatoren – Helden des Kolosseum“ noch bis 16. Oktober die faszinierende Geschichte der Gladiatoren. Ein Zeitalter geprägt von Gefahren, Regeln, Spezialisierung, Disziplin, Hoffnung, Ruhm, Erlösung, Reichtum und Freiheit. Der größte Teil der Ausstellung geht der Frage nach, wer die Männer überhaupt waren, die jahrhundertelang die Spektakel für hunderttausende Menschen im römischen Reich lieferten. Auf Spanisch, Valenciano und Englisch können Besucher dieser Frage auf den Grund gehen.
Gladiatoren zu Besuch in Alicante: Temporäre Ausstellung im Museum Marq
Der Ursprung der Gladiatorenkämpfe ist bis 1.600-1.100 vor Christus zurückzuverfolgen. Eine Person konnte auf verschiedene Weisen ein Gladiator werden, wie Besucher im Museum Marq erfahren. Viele waren Kriegsgefangene, Sklaven oder Verbrecher. Eines hatten sie immer gemeinsam, sie hatten keine Rechte. Im Gegensatz zu ihnen gab es auch freiwillige Gladiatoren, die sich von den Kämpfen Ruhm und Reichtum versprachen. Sie waren die einzigen, die im Amphitheater auch Geld verdienten, anstatt nur für ihr Überleben zu kämpfen. Es gab verschiedene Typen der Gladiatoren, mit unterschiedlicher Ausrüstung, Ausbildung und Kampftechnik. Provocator, Venator, Retiarius, Secutor, Murmillo und Thraex. Unter den Ausstellungsstücken in Alicante befinden sich die Waffen jeden Typus, über antike Messer, von denen einige einem Dolch ähneln, und Teile der Schutzrüstung, wovon Einzelteile bereits mehrere Kilogramm wiegen konnten.
Die meisten Exponate in Alicante liegen geschützt in Vitrinen, doch einige Highlights sind zum Greifen nah. Besucher haben die Möglichkeit, die Helme der Gladiatoren anzuheben und das Gewicht am eigenen Leib zu spüren. Allein die Helme in den Händen zu halten, kostet bei einem Exemplar besonders viel Kraft. Kaum vorstellbar, wie Gladiatoren damit kämpfen konnten. Das Marq ist nicht nur an der Costa Blanca bekannt für seine guten Ausstellungen, die oft mit Audio- und Lichteffekten unterstützt werden. So haben sich die Verantwortlichen auch bei der Gladiatoren-Ausstellung etwas einfallen lassen. Zwischen geschichtlichen Fakten und Ausstellungsstücken eröffnet sich den Besuchern ein atemberaubendes Bild.

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Geschichte mit Effekt - Gladiatoren-Ausstellung im Museum Marq mit Bild und Ton
In der Raummitte sind vier Gladiatoren-Typen und ein Löwe realitätsnah nachgebildet. Links und rechts läuft auf großen Leinwänden ein Video, das Zuschauer in einem Amphitheater zeigt. Von den Wänden hallen der Jubel der Zuschauer und die Kampfgeräusche der Gladiatoren wider, im Hintergrund laufen Kampfszenen auf einer kleineren Leinwand. Eine Szenerie, die Besucher des Museum Marq in die damalige Zeit zurückversetzt und für Gänsehaut sorgt. Nicht selten kam es vor, dass Gladiatoren in der Arena ihr Leben ließen. Doch nicht einmal im Tod ließ der Nimbus des Gladiators sie los. Auf ihren Grabsteinen war immer ersichtlich, zu welcher Kategorie der Verstorbene zählte und ob er ein freier Gladiator, Sklave oder Verbrecher war. Wie genau das aussah, ist an ausgestellten Grabsteinen ersichtlich. Die komplexe Geschichte der Gladiatoren wird in der Ausstellung in Alicante facettenreich vermittelt und das hilft Besuchern, die Zeit hautnah nachzuerleben.
Die Ausstellung ist noch bis zum 16. Oktober zu besuchen. Die Öffnungszeiten sind dienstags bis samstags von 10 bis 19 Uhr und sonntags von 10 bis 14 Uhr. Tickets können vor Ort oder online gekauft werden. Führungen kosten sechs Euro, ein eigenständiger Besuch drei Euro. Weitere Infos zu den Führungen gibt es auf der Website des Museums.