Es ist die andalusische Interpretation jenes europäischen Realismus in der Kunst der Zwischenkriegszeit, der Wahrheiten entblößte, ohne das Künstlerische aufzugeben. Eine Zeit, in der alle Gewissheiten zerstört werden, öffnet Künstlern neue Wege. Weniger Farben, mehr Ausdruck. Kunst wird politisch. Jetzt auch mit Ansage. Es war keine Zeit für Geplänkel und Weichzeichner.
Dass die harte Realität dieser Zeit im Spiegel der Kunst nicht hart aussehen muss, ohne sie zu verleugnen, dieser Spagat scheint fast natürlich auf „andalusische Art“ zu gelingen. Das Museum versucht das mit Werken von Picasso, Dalí, Ponce de León, Miró, Palencia, Mallo, Gargallo usw. dem Besucher vorzuführen.
Ein Hauch Avantgarde, der sich wie ein Frühblüher durch die harte Decke der Tradition kämpfte. Spaniens latente freiheitliche Dürre machte fruchtbare Erde lange hart. 1936 verendete die Kreativität schon wieder in der nächsten Barbarei. Was blieb, waren die Andalusier mit den alten Leiden in neuen Dimensionen. Und die Künstler im Exil. Oder angepasst ans System. Und es blieb ihre Kunst. Gemalte Lebenslieder singen von den Wänden. Und so sind wir doch wieder beim Flamenco, dem echten.
Zum Thema: Genialer Spötter - Pablo Picasso, Auge in Auge mit den Alten Meistern, in Málaga