Über 45 Künstler aus 25 Ländern sind im „Crystal“-Tross aus 21 Lkw unterwegs, „wir sprechen hier ein Dutzend Sprachen“. Denn es komme dem Cirque du Soleil darauf an, „immer die Besten zu engagieren, egal woher sie kommen“. Es war eine Herausforderung, den typischen Soleil-Zirkus mit dem Medium Eis zu verbinden, aber gerade das mache hier auch den Reiz aus. Das Publikum in Málaga darf sich auf „absolute Höchstleistungen“, auf Einmaliges freuen, von „Extrem-Eiskunstlauf“ mit atemberaubenden Sprüngen, auf schwindelerregende Hochseilakrobatik in faszinierenden Licht-Projektionen, Stuhl-Balance-Kunst, Jongleuren und vieles mehr.
Und das alles auf dem Eis. „Das Eis haben die Zuschauer als Risiko-Faktor immer im Blick, das macht es aufregend und unvergesslich“, so Art Director Tannion. Doch der Cirque de Soleil war und ist mehr als pure Akrobatik, seine Shows erzählen immer auch eine Geschichte. Gibt es eine Weihnachtsgeschichte auf dem Eis? Tannion erzählt uns von einem Mädchen, einer jungen Frau, die im Zentrum von „Crystal“ steht. Sie ist etwas frustriert, fühlt sich unverstanden, ist eine Außenseiterin. „Über einen Sturz in einen gefrorenen See eröffnet sich ihr eine Zauberwelt, vielleicht ihr Unterbewusstsein. Das Mädchen trifft auf ihr Spiegelbild, auf ihre Schatten, erfährt eine Welt voller Kreativität und Möglichkeiten“, sieht, dass es auch noch anderes außerhalb ihrer Erfahrungswelt gibt. Irgendwann kommt sie nach der „fantastischen Reise an einen Punkt, an dem sie sich entscheiden muss, ob sie kämpfen oder aufgeben will“.
Es gibt ein Happy End, aber vielleicht nicht das offensichtliche, verrät Tannion nur halbwegs. Er, der selbst als Ballettänzer begann, Musicals choreographierte, beim australischen Nationalzirkus, in den USA und Kanada arbeitete, bis ihn der Cirque du Soleil entdeckte, wo er sein künstlerisches Zuhause fand. Nach einer Reise, ein bisschen so wie jene des Crystal-Mädchens.
Aber hat Zirkus, ob nun als kleiner Familienbetrieb oder als Großspektakel à la Soleil in unserer medial übersättigten on-demand-Welt überhaupt noch eine Chance und eine Zukunft? „Ein wichtiger Punkt“, wird Tannion ernst. „Der Mensch hat ein ihm innewohnendes Bedürfnis nach gemeinsamen Erlebnissen, nach Nähe und direkter Emotion“. Es sei eben nicht das Gleiche, eine Show oder einen Film bei Netflix oder im TV zu sehen oder die Künstler aus der Nähe und eine Aufführung mit anderen Menschen zu erleben. „Zwei Jahre Corona haben uns gezeigt, wie hungrig wir nach Gemeinschaft“ seien.
Der Cirque du Soleil bietet, davon ist sein künstlerischer Leiter überzeugt, diese Emotionen, das gemeinsame Erleben, so wie es der kleine Zirkus auf seine Art tut, aber wie es eben nur die Welt des Zirkus kann. Nach Málaga zieht der Crystal-Tross nach Pamplona und Barcelona weiter.
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