Die wohl zauberhafteste Bühne Granadas - das nun auch von Málaga mit dem Zug schneller erreichbar ist - befindet sich in der Alhambra selbst, direkt neben den Gärten des Generalife, dem Lustgarten, dem Sanssouci der Sultane, wo die Nacht nach Jasmin duftet, während Granatäpfel wie kleine Lampions im Wind baumeln. Noch bis 27. August gibt es im Teatro de Generalife allabendlich Flamenco und Copla mit Texten von Federico García Lorca, der Granada sozusagen mit Worten vertont hat. „Jondo. Del primer llanto, del primer beso“. Jondo - das ist ein Synonym für den tiefgründigen Gesang des Flamenco. „Vom ersten Klageseufzer, vom ersten Kuss“, wird das Programm umschrieben. Dazu passt eine Ausstellung im Palast Carlos V. neben den Nasriden-Palästen der Alhambra, die 100 Jahre des berühmten Flamenco-Festivals von Granada Revue passieren lässt.
Im Rahmen eines Musikfestivals wird es im September im Freiluft-Theater des Generalife auch mal lauter und moderner. Der Schlagerschmachtbarde Pablo Alborán am 2. September ist schon ausverkauft, Karten gibt es aber noch für die Pop-Rock-Truppe Texas am 3. September, für Juan Perro am 10. September. Eine besondere Empfehlung sei Mon Laferte, eine chilenische Sängerin, die man vielleicht als lateinamerikanische Amy Winehouse beschreiben kann und die am 9. September auftritt.
Am 6. und 14. September kommt der als „bester Flamenco-Gitarrist seit Paco de Lucía“ gefeierte Cordobese Vicente Amigo in den stimmungsvollen Palacio de los Córdova zu Füßen der Alhambra. Die Einstufung als „Nachfolger“ wird der Kreativität und individuellen Poetik dieses gleichzeitig unglaublich virtuosen Gitarristen kaum gerecht. Am 14. September steht zudem ein Flamenco- und Copla-Festival im städtischen Kulturhaus an und am 16. September trauen sich sogar die Gipsy Kings mit ihrem massentauglichen Dauerrumba in die Kongresshalle.
Dazwischen gibt es immer auch mal harten Rock und Indie-Klänge und spanischen Pop, zum Beispiel am 23. September mit Vanessa Martín nochmals im Generalife. Doch besonders hingewiesen sei auf zwei Konzerte in der Plaza de Toros, Granadas Stierkampfarena. Am 22. und 23. September ist hier die spanisch-katalanische Songwriter-Legende Juan Manuel Serrat zu erleben, Mr. Mediterráneo, neben Joaquín Sabina einer der letzten echte Barden Spaniens, gibt sich zum letzten Mal die Ehre in Granada, denn diese ist seine Abschiedstournee. An gleicher Stelle gastieren am 30. September die Flamenco-Crossover-Pop-Diva Niña Pastori und am 1. Oktober mit Manolo García ein äußerst harmonischer Sänger und Liedermacher mit seiner Band, den ebenfalls fast jeder Spanier kennt.
Details und Tickets für die Konzerte in Granada.
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Zum Thema: Granadas Pforten - Ein Spaziergang entlang der Stadt- und Burgtore.