
Madrid – Carola Frentzen, dpa. Zwei Japanerinnen starren angestrengt auf einen Plan des „Museo Reina Sofía“ in Madrid. „Wo finden wir denn Picassos ‚Guernica‘?“, fragen sie eine Aufseherin. „Im 2. Stock, Raum 206, Sie können es nicht verfehlen“, sagt sie, wie automatisch. Diese Frage hört sie viele Male, jeden Tag. Denn so großartige moderne Kunst von Salvador Dalí und Óscar Domínguez bis Joan Miró das riesige Museum auch beherbergt – die meisten Besucher kommen, um das monumentale Antikriegsbild von Pablo Picasso zu bewundern.
Wie kaum ein anderes hat es die Welt bewegt und aufgerüttelt, ist es doch mit einer der blutigsten Episoden des spanischen Bürgerkriegs verknüpft. Vor 35 Jahren, am 10. September, durfte „Guernica“ nach mehr als 44 Jahren Exil begleitet von einem Großaufgebot der Guardia Civil erstmals in seine spanische Heimat einreisen.