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Lokal und International: Kunstfestival an der Costa Blanca zeigt Fotografen von nah und fern

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Von: Ines Vittinghoff

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Mili Sánchez steht vor einer Fotografie einer Steinstatue.
Mili Sánchez bei einer der Ausstellungen im Rahmen des Fotografie-Festivals „Ojos Rojos“ an der Costa Blanca. © Ines Vittinghoff

Das Festival für internationale Fotografie, „Ojos Rojos“, zeigt Diversität und gibt auch lokalen Künstlern eine Chance. Die Ausstellungen an der Costa Blanca zeigen auch poetische und metaphorische Fotografien.

Jávea – Sprache ist ein mächtiges Instrument, Bilder aber ein noch mächtigeres. Innerhalb kürzester Zeit können durch ein Bild unzählige Informationen vermittelt werden. Denn unser Gehirn kann visuelle Informationen bis zu 60.000 Mal schneller aufnehmen als Textinhalte. Vielleicht sind Menschen deshalb so fasziniert davon, Momente in Fotografien festzuhalten. Das internationale Kunstfestival für spanische und lateinamerikanische Fotografie „Ojos Rojos“ an der Costa Blanca nimmt sich genau das zum Vorteil. „Jeder kann etwas mit Fotografie anfangen“, sagt Mili Sánchez, selbst Fotografin und Organisatorin des Festivals. Es sei egal, welches Geschlecht, welches Alter oder welche Interessen man habe – man könne immer etwas mit Fotografie anfangen.

Internationale Fotografen: Kunstfestival an der Costa Blanca legt Wert auf Diversität

Das Kunstfestival Ojos Rojos – entstanden aus dem gleichnamigen Fotografie-Magazin – konzentriert sich auf spanische und lateinamerikanische Fotografen, die an verschiedenen Stellen in Dénia und Jávea ihre Werke zeigen. Diversität liegt der Organisatorin beim Auswählen der Künstlerinnen und Künstler sehr am Herzen. „Wir wollen lokalen Künstlern wie internationalen Künstlern die gleichen Chancen geben“, so Sánchez. So bekommen auch Fotografen von der Costa Blanca die Möglichkeit, ihre Werke zu zeigen.

Seit Beginn des Kunstfestivals an der Costa Blanca im Jahre 2019 wurde jedes Jahr ein neues lateinamerikanisches Land als Gastland eingeladen. Diesmal ist es Peru. So stellen beispielsweise die Peruanerinnen Leslie Searles und Cecilia Paredes ihre Bilder beim Festival aus. Mili Sanchez ist der Meinung, dass vor allem Menschen aus Europa oder aus den USA die Chance gegeben wird, ihre Kunst auszustellen. Durch dieses Festival hätten nun auch andere Nationalitäten die Möglichkeit, zu zeigen, was sie können. Bei so vielen unterschiedlichen und internationalen Fotografen sollte für jeden etwas dabei sein, meint Sánchez. Sie vergleicht das Festival mit einem „normalen“ Musikfestival. Dort gehe man auch nicht auf jedes einzelne Konzert, sondern suche sich das heraus, was einem am besten passe.

Kunstfestival an der Costa Blanca: Fotografen sollen Diversität ausstrahlen

Ojos Rojos bietet neben poetischen und metaphorischen Schauen in Sälen auch Ausstellungen im Freien, die die Schönheit des Alltags widerspiegeln und Kunst direkt auf die Straße bringen - ähnlich wie die riesigen Skulpturen, die seit kurzem in Benidorm auf einem beliebten Platz stehen. Bei Ojos Rojos sind insgesamt 14 Ausstellungen in Dénia und Jávea verteilt. Der Organisatorin war es wichtig, Kultur in die Marina Alta zu bringen. „Ausstellungen mit großartigen Künstlern gibt es in großen Städten wie Valencia, Madrid und Barcelona. Menschen von hier sollten aber auch diese qualitative Kultur erleben können.“ So präsentiert beispielsweise Isabel Muñoz, eine der führenden zeitgenössischen internationalen Fotografinnen, einige Werke im Casa del Cable in Jávea. In ihrer Schau erforscht Muñoz den menschlichen Körper und nutzt die Textur der Haut als Medium.

Eine andere Exhibition, die Mili Sánchez fasziniert, sind die Bilder von Mariel Vidal. Durch den Verlust von Teilen ihres Sehvermögens hat die Fotografin gelernt, sich mehr auf Intuition und ihren Verstand zu verlassen. Die Fotografien werden somit abstrakter und bekommen eine größere symbolische Bedeutung dessen, was ist und was nicht und was sichtbar bleibt. Auch das ist es, was das Fotografiefestival an der Costa Blanca ausmacht: Nicht nur gestochen scharfe und perfekte Fotografien wie aus einer Illustrierten, sondern auch ein kunstvoller Umgang der Fotografen mit dem, was nicht als perfekt angesehen wird, zeigt Ojos Rojos. Daher kommt auch der Name. Die roten Augen, über die sich jeder ärgerte, wenn die Fotos vom Urlaub erstmals ausgedruckt gemeinsam angesehen wurden. „Der Fokus sollte aber eher auf dem großen Ganzen liegen als auf so einem kleinen Fehler“, denkt Mili Sánchez.

Internationale Fotografie: Das Kunstfestival an der Costa Blanca geht bis Ende Mai

Die Kamera-Kunst ist in Dénia und Jávea noch bis zum 28. Mai in Ausstellungen und Vorträgen zu erleben. Auch Privatgalerien wie Isabel Bilbao in Jávea, das Krankenhaus in La Xara oder die Tapas-Meile Els Magazinos in Dénia machen mit. Was die Organisatorin empfiehlt: Zuerst die Ausstellung des Kunstfestivals an der Costa Blanca besuchen und sich erst im Nachhinein darüber informieren. „Es ist wie bei einem guten Buch. Man liest vorher noch nicht, was auf einen zukommt. Sonst wird man in seiner Fantasie und bei den eigenen Eindrücken beeinflusst.“ Folgende Ausstellungen sind im Rahmen von Ojos Rojos zu sehen:

Ausstellungen von „Ojos Rojos“

In Jávea:

„La Magia del Agua“ von Felix Grande Bagazgoitia. Bis 22. April in der Galería Isabel Bilbao.

„Hilo“ von Rocío Bueno, bis 23. April im Museo Soler Blasco.

„¿Quién inica este incendio?“ von Leslie Searles, „Oxímoron“ von Tony Tirados und „Music, Pose and Attitude“ von Madafaka Toxic Kiwis bis 23. April im Ca Lambert.

„Entre Culturas“ von Isabel Muñoz bis 28. Mai im Casa del Cable.

„Women In Art“ von Isabel Muñoz bis 15. Mai im Recoleto Creative.

„Cul De Sac“ von Juan Carlos Juan bis 28. Mai im Cactus Club & Shop.

In Dénia:

„Familias A Contracorriente“ von Aitor Fernández bis 29. April im Mercado Municipal.

„A Ciegas“ von Mariel Vidals bis 29. April in der Casa de Cultura.

„Sueños Fugitivos“ von Cecilia Paredes bis 12. Mai auf der Plaza del Consell.

„Kids Of Copper“ von Vicente Alberos bis 14. Mai im Hospital Marina Salud.

„Poupées“ von Neus Solàs bis 14. Mai im Centro de Arte “L’Estació”.

„La doble mirada“ von Jose Conceptes bis 28. Mai in der Sala Turia, Els Magazinos.

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