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Neuer spanischer Knüller auf Netflix: „Das Mädchen im Schnee“ bietet Adrenalin pur

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Von: José Antonio Nieto

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Die Schauspielerin Milena Smit steht vor dem Plakat der Netflix-Serie „La chica de nieve“.
Die Hauptrolle in der neuen Netflix-Serie „Das Mädchen im Schnee“ spielt die spanisch-niederländische Schauspielerin Milena Smit aus Elche. © Jorge Zapata/Efe

„Das Mädchen im Schnee“, ein sechsteiliger Thriller, ist auf bestem Wege, vorherige Erfolge spanischer Serien auf Netflix zu wiederholen. Der in Málaga gedrehte Thriller basiert auf einem Bestseller.

Málaga - Die Stadt steht Kopf. Der Dreikönigsumzug zieht gerade durch Málaga. Die Straßen sind brechend voll. Mitten im Getümmel befindet sich auch die Familie Martín. Für einen Moment aber verlieren die Eltern ihre kleine Tochter Amaya aus den Augen. Sie beginnen fieberhaft nach ihr zu suchen. Ohne Erfolg. Schließlich ist die Parade zu Ende, die Straßen leeren sich wieder. Doch das Mädchen taucht nicht mehr auf, ist spurlos verschwunden. Mit diesem schockierenden Szenario, mit das Schlimmste, das einer Mutter und einem Vater passieren kann, startet die Handlung von „Das Mädchen im Schnee“, ein Thriller im Kurzserienformat mit sechs Folgen, der seit 27. Januar auf Netflix zu sehen ist. Eine Serie, die an frühere spanische Netflix-Erfolge wie „Haus des Geldes“ oder „Sky Rojo“ anzuknüpfen verspricht. Und nicht die erste, für die Málaga als Kulisse diente, wo zuvor unter anderem auch schon „Kaos“ mit Hugh Grant oder Teile von „The Crown“ gedreht worden waren.

Netflix-Serie „Das Mädchen im Schnee“ aus Spanien: Suche nach einem verschwundenen Kind

Wie aber geht es weiter in der neuen Netflix-Serie „Das Mädchen im Schnee“ aus Spanien? Die Eltern erhalten Jahre später ein Video zugeschickt, auf dem ihre Tochter zu sehen ist. Sie ist also noch am Leben. Die Ermittlungen der über mangelnde Ressourcen klagenden Polizeiinspektorin Millán, gespielt von Aixa Villagrán, laufen allerdings ins Leere. Parallel dazu versucht aber auch die Journalistin Miren, gespielt von Milena Smit, das vermisste Mädchen aufzuspüren.

Die junge Redakteurin Miren, Protagonistin des spanischen Netflix-Thrillers, hat gerade erst ihre Ausbildung zu Ende gebracht und sammelt als Volontärin erste Praxiserfahrungen im Presseberuf. Ihr steht jedoch mit Eduardo, gespielt von José Coronado, ein exzellenter, sehr erfahrener, Journalist zur Seite. Mit der Unterstützung ihres Mentors Eduardo verbeißt sich Miren in der Serie immer stärker in den Fall, muss dabei aber auch ihrer eigenen Vergangenheit entgegentreten. Denn Miren ist selbst Opfer eines schrecklichen Verbrechens, sie wurde vergewaltigt – und fühlte sich von der Polizei, als ihr dies widerfuhr, im Stich gelassen.

Neue spanische Netflix-Serie: Handlung von New York an die Costa del Sol verlegt

José Coronado, der Grand Seigneur des spanischen Kinos, ist wahrlich kein Unbekannter, wirkte bereits in Dutzenden, zum Teil auch international bekannten Filmen und Serien mit. Milena Smit wiederum ist eine Senkrechtstarterin, die mit ihrem Debüt in „Cross the line“ für Furore sorgte und für ihre Rolle in „Parallele Mütter“ von Pedro Almodóvar eine Goya-Nominierung einheimste. Prominent besetzt ist die neue Netflix-Serie „Das Mädchen im Schnee“ aus Spanien also allemal, und Spannung ist ebenfalls garantiert. Wie sie auch der gleichnamige Roman von Javier Castillo bot, auf dem der Thriller basiert.

In dem 2020 erschienenen Bestseller, der als Vorlage für die Verfilmung diente, spielte die Handlung indes in New York statt in Spanien. Und das Mädchen wurde während der Parade zum Thanksgiving Day entführt. Dass die Macher der neuen Netflix-Serie den Plot kurzerhand nach Málaga an die Costa del Sol verlegten, freut den Autor sehr, denn er selbst ist ganz in der Nähe, in Mijas beheimatet. Glücklich ist Javier Castillo auch darüber, dass Netflix seine Story weltweit bekannt macht, denn der Streaminganbieter ist in über 190 Länder präsent und hat mit „Squid Game“ auch schon Calpe an der Costa Blanca zu Ruhm verholfen.

Netflix-Serie aus Spanien beruht auf Bestseller von Javier Castillo - Autor hofft auf zweite Staffel

Ein Wermutstropfen aber bleibt dem Schriftsteller doch: Das auf durchgehende Spannung setzende Format einer kurzen Netflix-Serie mit nur sechs Kapiteln lasse zu wenig Raum, um die Komplexität der einzelnen Charakter zu vermitteln. So hofft Javier Castillo bereits auf eine zweite Staffel von „Das Mädchen im Schnee“, die dieses Manko beheben und eine tiefere Ergründung der Persönlichkeit der Hauptfiguren ermöglichen könnte.

Drei Personen stehen in einem Raum vor einem Filmplakat.
Vor dem sehr erfolgreichen Start der Serie auf Netflix gab es eine Preview im Teatro Cervantes in Málaga, die auch Bürgermeister Francisco de la Torre (M.) nicht missen wollte. © Rathaus Málaga

Der junge Erfolgsautor Javier Castillo brachte übrigens 2017, damals noch als Finanzberater tätig, mit „El día que se perdió la cordura“ seinen ersten Roman zu Ende. Er sendete diesen vier großen Verlagen zu, veröffentlichte ihn jedoch, ohne eine Antwort abzuwarten, selbst zur digitalen Lektüre auf Kindle Direct Publishing. Das große Leserinteresse auf der Publikationsplattform von Amazon sollte schließlich das Interesse gleich mehrerer Verlage an dem damals 30 Jahre alten Autor wecken - und nun wurde also auch Netflix auf den Autor aufmerksam.

Der Verlag Suma de Letras konnte den Autor am Ende in sein Boot holen. Der Verlag brachte sein Erstlingswerk in Buchform heraus und veröffentlichte im Jahr darauf mit „El día que se perdió el amor“ auch noch dessen Fortsetzung. Seither erschienen bei Suma de Letras von Javier Castillo auch noch „Todo lo que sucedió con Miranda Huff“ (2019), „La chica de nieve“ (2020), so der spanische Originaltitel von „Das Mädchen im Schnee“, „El juego del alma“ (2021) und erst vor wenigen Tagen „El cuco de cristal“ (2023). Auf der Mattscheibe wird nicht nur „Das Mädchen im Schnee“ zu sehen sein, denn Castillos eingangs erwähnten Zweiteiler, ebenfalls ein Bestseller, will Globomedia auch noch als Fernsehserie verfilmen.

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