Im neuesten Animations-Abenteuer hat Enrique Gato mit dem FBI-Agenten Pickle und der Polizistin Cecilia Suárez nun ein köstliches Paar geschaffen. Er die US-amerikanische Überheblichkeit in Person, sie eine smarte mexikanische Agentin – ein genüsslicher Seitenhieb aus Spanien gegen die weitverbreitete Arroganz der Amis.
Ein Highlight des Animations-Films ist zweifellos die Flucht Tadeos in einer zum Motorboot umfunktionierten antiken Badewanne durch die Seine in Paris: Über eine Rampe schießt die Wanne aus dem Wasser, fliegt über die Zieleinfahrt der Tour de France und reißt den schon jubelnden französischen Radler an der Spitze kurz vor der Ziellinie mit. Das in einer Zehntelsekunde gezeigte überraschte Lächeln des hinter ihm fahrenden Spaniers bleibt fast unbemerkt – aber es ist da, subtil und wahnsinnig witzig. Währenddessen sitzt der französische Radprofi mit in der Wanne und bejammert „mon tour!“
Auch eine neue Mumie belebt den dritten Teil: Ra-Amon-Ah, oder, wie der Maurer aus Spanien zunächst versteht, Ramona (womöglich auch das eine Anspielung auf den spanischen Gassenhauer „La Ramona pechugona“). „Für mich ist Ra-Amon-Ah die Figur des Films“, gesteht Animations-Regisseur Enrique Gato in einem Interview mit der Presseagentur EFE. „Sie ist die große Neuheit und die Figur, die am meisten zum Film beisteuert, sie ist einer dieser Charaktere, bei denen du spürst, dass er bleiben muss, wenn es weitere Tadeo-Filme gibt.“ Und das wollen wir doch schwer hoffen.
Zum Thema: Netflix-Serien aus Spanien: Action, Trug und Glitter - auch auf Deutsch