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Alarm nach der Hochwasser-Katastrophe: Seuchengefahr in den Flutgebieten steigt

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Von: Helena Gries

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Nach der Hochwasser-Katastrophe in Rheinland-Pfalz stehen die Menschen im Landkreis Ahrweiler vor großen Mengen Müll. Laut Landrat bestehe Seuchengefahr.
Nach der Hochwasser-Katastrophe in Rheinland-Pfalz stehen die Menschen im Landkreis Ahrweiler vor großen Mengen Müll. Laut Landrat bestehe Seuchengefahr. © Thomas Frey

Nach dem Hochwasser stehen die Menschen im Kreis Ahrweiler vor großen Mengen Müll. Der Landrat warnt jetzt vor einer Seuchengefahr.

Ahrweiler - Nach der Flutkatastrophe im Westen von Deutschland laufen die Aufräumarbeiten auf Hochtouren. Doch in den von der Hochwasser-Katastrophe* betroffenen Gebieten türmen sich nach wie vor große Mengen Müll, die nur langsam beseitigt werden können. Laut dem Landrat des Kreises Ahrweiler besteht sogar Seuchengefahr.

Der Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz leidet immer noch stark unter den Folgen der Hochwasser-Katastrophe. Mehrere Tage waren Anwohnende und Helfende mit der Beseitigung von Müll beschäftigt, nun zeige sich ein „erstes Vorankommen“, sagte ein Polizeisprecher in Koblenz am Dienstagmorgen (27.07.2021).

Nach Hochwasser-Katastrophe: Viele Orte noch ohne Strom und Wasser

Berichten der Frankfurter Allgemeine Zeitung zufolge sei am vergangenen Wochenende aufgrund chaotischer Verkehrssituationen im Landkreis Ahrweiler ein Abtransport der Müllmengen kaum möglich gewesen. Private Helferinnen und Helfer wurden mit Shuttle-Bussen in die betroffenen Regionen gebracht. Viele Orte in den von der Hochwasser-Katastrophe betroffenen Gebieten seien immer noch ohne Strom- und Wasseranschluss, zudem gebe es weiterhin vielerorts keinen Handyempfang.

Vor den Häusern in Katastrophengebiet türmen sich verschlammte Gegenstände und Unrat. Der Landrat des Kreises Ahrweiler, Jürgen Pföhler (CDU), warnte daher am Montag (26.07.2021), der Müll sei „infektiös“: „Da besteht Seuchengefahr.“ Wie die Bildzeitung berichtet, empfehle ein Arzt vor Ort sogar das Tragen einer FFP2-Maske, da es sich bei den meisten zerstörten Häusern um Altbauten handelt, in deren Beton damals der krebserregende Stoff Asbest untergemischt worden sei. Außerdem seien im Schlamm Darmbakterien enthalten, die gesundheitsgefährdend sein können.

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Hochwasser-Katastrophe: 74 Personen werden noch vermisst

Nach Angaben des rheinland-pfälzischen Innenministers Roger Lewentz (SPD) liege die Zahl der noch vermissten Personen am Montag (26.07.2021) bei 74. Noch am Wochenende war die Zahl mit 150 Personen beziffert worden. Bei der Hochwasser-Katastrophe kamen 132 Menschen ums Leben, 766 wurden verletzt. 68 der 132 Toten sind bisher nach Angaben von Lewentz identifiziert. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, sei es möglich, dass Todesopfer in den Rhein getrieben wurden, da die Ahr zum Zeitpunkt der Flut-Katastrophe eine enorme Fließgeschwindigkeit hatte.

Bei den Aufräumarbeiten in den Hochwasser-Gebieten in NRW und Rheinland-Pfalz sind THW-Mitarbeiter attackiert worden - vornehmlich wohl aus der „Querdenker“-Szene. Ebenfalls für Ärger in den Flutgebieten haben Betrüger gesorgt: Fake-Elektriker versuchten, Hochwasser-Opfer mit horrenden Rechnungen abzuzocken. (Helena Gries) *hna.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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