Erneuter Negativ-Rekord: RKI meldet 71 Corona-Hotspots und appelliert an die Bevölkerung
Die Zahl der Neuinfektionen ist massiv in einigen Städten. Das Coronavirus breitet sich in Deutschland immer schneller aus. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet erneut einen Rekordwert.
- Es ist erst Herbst, doch das Coronavirus* breitet sich sehr rasant in der Bevölkerung aus.
- In Deutschland gelten immer mehr Städte und Regionen als Corona-Risikogebiet. Hier finden Sie in einer Karte die aktuellen Fallzahlen in Deutschland*.
- Dieser News-Ticker wird regelmäßig aktualisiert.
Update vom 16. Oktober, 11.30 Uhr: Die Fallzahlen in Deutschland steigen weiter an. Alle weiteren Entwicklungen rund um das Coronavirus finden Sie in unserem neuen Newsticker.
Update vom 16. Oktober, 6.45 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat in Folge einen Rekordwert an Neuinfektionen gemeldet. 7334 neue Corona-Fälle gab es in den letzten 24 Stunden (Vortag: 6638). Beim letzten Hoch der Neuinfektionen im Frühjahr wurde am 2. April 6554 Fälle innerhalb eines Tages gemeldet. Die Werte sind jedoch nur bedingt vergleichbar, weil mittlerweile deutlich mehr Tests durchgeführt werden als bei der ersten Infektionswelle.
Dennoch warnt das RKI: „Aktuell ist ein beschleunigter Anstieg der Übertragungen in der Bevölkerung in Deutschland zu beobachten. Daher wird dringend appelliert, dass sich die gesamte Bevölkerung für den Infektionsschutz engagiert“, lautet der erste Satz im Lagebericht des RKI vom 15. Oktober. Zudem liegt in 71 von 412 Gebieten, die das RKI in seinem COVID-19-Dashboard aufführt, der 7-Tages-Inzidenzwert über der Marke 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner. Darunter fallen Landkreise, kreisfreie Städte und auch Bezirke in Berlin, wo das Infektionsgeschehen aktuell besonders hoch ist.
Erneuter Rekordwert bei Neuinfektionen: RKI appelliert an Bevölkerung

Am Mittwoch (14. Oktober) haben die Ministerpräsidenten der Länder und Angela Merkel neue Corona-Regeln beschlossen. Die Länder setzten diese am Donnerstag (15. Oktober) um.
Bei den intensivmedizinisch behandelten Covid-19-Patienten zeichnet sich ein deutlicher Anstieg ab. Laut RKI-Lagebericht wurden am Donnerstag 655 Corona-Infizierte intensivmedizinisch behandelt, 329 davon wurden beatmet. Eine Woche zuvor (8.10.) hatte der Wert noch bei 487 (239 beatmet) gelegen, in der Woche davor (1.10.) bei 36 (193 beatmet). Rund 8700 Intensivbetten sind in Deutschland derzeit jedoch noch frei.
Corona-Zahlen auf Rekordwert: RKI-Chef schließt Abriegelung von Hotspots nicht aus - Ausbruch bei Tiefkühlkost-Firma
Update vom 15. Oktober, 22.02 Uhr: In Bobenheim-Roxheim (Rhein-Pfalz-Kreis) haben sich 45 Mitarbeiter einer Tiefkühlkost-Firma mit dem Coronavirus infiziert. In der Belegschaft der Firma Rheintal Tiefkühlkost, einer Niederlassung der Frosta AG, habe es zunächst einzelne Corona-Fälle gegeben. Daraufhin seien alle 165 Angestellten getestet worden, teilte die Verwaltung des Kreises am Donnerstag mit.
Laut der Mitteilung sei es das Ziel gewesen, alle Beschäftigten zu testen und Infektionsketten zu unterbrechen. Kontaktpersonen würden in Quarantäne versetzt werden. Die Präventionsmaßnahmen des Unternehmens seien weiter verschärft worden. Daher musste der Betrieb nicht eingestellt werden, hieß es in der Mitteilung.
Update vom 15. Oktober, 21.10 Uhr: Corona schonungslos: Eine deutsche Ärztin erzählt bei Facebook* vom Kampf gegen Covid-19 und richtet eine emotionale Botschaft an Coronavirus-Leugner - samt Foto einer befallenen Lunge.
Coronavirus-Pandemie in Deutschland: Abriegelung von Corona-Hotspots?
Update vom 15. Oktober, 19.12 Uhr: Der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, schließt zur Eindämmung der Pandemie eine Abriegelung von Corona-Hotspots nicht mehr aus. „Vor neun Monaten habe ich in einem ähnlichen Interview gesagt, dass ich mir das nicht vorstellen kann. Inzwischen kann ich mir vorstellen, dass solche Maßnahmen durchgeführt würden“, erklärte Wieler am Donnerstag dem Fernsehsender Phoenix.

„Wenn die Maßnahmen nicht verschärft werden, werden die Infektionszahlen weiter hochgehen“, warnte der RKI-Chef und nannte eine Zahl von bis zu 10.000 Neuinfektionen täglich. Vor diesem Hintergrund warb er auch für die umstrittenen Beherbergungsverbote zur Einschränkung der Reiseaktivität: „Mobilität ist einer der Treiber dieser Pandemie.“
Corona in Deutschland: Saarland kippt Beherbergungsverbot
Auch das Saarland streicht das Beherbergungsverbot. Von diesem Freitag an entfällt damit für Reisende aus innerdeutschen Hotspots die Pflicht, bei der Übernachtung einen negativen Corona-Test vorzulegen, wie Regierungssprecher Alexander Zeyer am Donnerstag mitteilte. Die Landesregierung appelliert allerdings trotzdem an die Bürger, von nicht notwendigen Reisen abzusehen. „Das Beherbergungsverbot ist überholt, da es aus jetziger Sicht nicht mehr dazu beiträgt, das Infektionsgeschehen positiv zu beeinflussen“, begründete Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) die Entscheidung.
Corona in Deutschland: Bundesregierung erklärt Niederlande und Frankreich zu Risikogebieten
Update vom 15. Oktober, 17.20 Uhr: Die Bundesregierung hat die ganzen Niederlande, das gesamte französische Grenzgebiet zu Deutschland und erstmals auch Regionen in Italien und Polen mit Wirkung ab dem kommenden Samstag zu Corona-Risikogebieten erklärt. Zudem werden Malta und die Slowakei sowie einzelne Regionen in neun weiteren EU-Ländern auf die Risikoliste gesetzt. Das teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstag auf seiner Internetseite mit.
Update vom 15. Oktober, 15.35 Uhr: Das niedersächsische Oberverwaltungsgericht hat das Beherbergungsverbot des Landes für Reisende aus deutschen Corona-Hotspots in einem Eilverfahren für rechtswidrig erklärt. Der Beschluss sei unanfechtbar, teilte das Gericht am Donnerstag in Lüneburg mit. Geklagt gegen das Beherbergungsverbot in Niedersachsen hatte der Betreiber eines Ferienparks.
Leopoldina: Corona-Regeln in Deutschland nicht ausreichend
Update vom 15. Oktober, 15.13 Uhr: Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina sieht die neu aufgestellten Corona-Regelungen der Bund-Länder-Runde als unzureichend an. „In den kommenden Tagen und Wochen kann die Eindämmung der Pandemie nur noch dann gelingen, wenn die Bundesländer verpflichtende und einheitliche Schutzmaßnahmen vereinbaren und durchsetzen“, sagte der Präsident der Leopoldina, Gerald Haug, am Donnerstag in Halle.
Dazu gehöre, bereits ab 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tagen strengere Maßnahmen verpflichtend einzuführen. Bislang sei dies als Empfehlung formuliert.
Ziel sei, einen erneuten Lockdown zu verhindern. „Nur so wird das Vertrauen in die politischen Entscheidungen und die Einsicht in die Notwendigkeit der Maßnahmen gestärkt“, teilte die Leopoldina mit.
Krankschreibung per Telefon wegen Corona-Lage in Deutschland wieder möglich
Update vom 15. Oktober, 15.06 Uhr: Aufgrund der Corona-Lage ist die telefonische Krankschreibung wegen Erkältungsbeschwerden ab Montag (19. Oktober) bundesweit wieder möglich. Das beschloss der Gemeinsame Bundesausschusses im Gesundheitswesen am Donnerstag, teilt die Nachrichtenagentur dpa mit. Die Regelung soll zunächst bis zum Jahresende gelten. Die entsprechenden Krankschreibungen gibt es jeweils für sieben Tage. Eine einmalige Verlängerung der Krankschreibung könne telefonisch für weitere sieben Kalendertage ausgestellt werden, hieß es in einer Mitteilung.
Bayern verschärft die Corona-Regeln
Update vom 15. Oktober, 14.17 Uhr: Bayern verschärft seine Corona-Regeln deutlich. Masken und Sperrstunde - Ministerpräsident Markus Söder (CSU) verkündet auf einer Pressekonferenz in München, laut Merkur.de* die Maßnahmen für Corona-Hotspots wie München.
Corona in Deutschland - Erste Region in Brandenburg Corona-Hotspot
Update vom 15. Oktober, 13.26 Uhr: Cottbus hat als erste Region im Bundesland Brandenburg den kritischen 50er-Grenzwert überschritten. Der 7-Tage-Inzidenz-Wert erreichte 66, teilte das brandenburgische Gesundheitsministerium am Donnerstag mit. Private Feiern sind nur noch mit maximal zehn Gästen, in öffentlichen Veranstaltungsräumen 25 Menschen erlaubt.
Der FC Energie Cottbus darf sein für Sonntag geplantes Heimspiel nur ohne Zuschauer austragen, teilte die Stadt Cottbus mit. Ab sofort gilt in Einkaufszentren eine Maskenpflicht.
In Brandenburg besteht momentan ein Beherbergungsverbot für Gäste aus innerdeutschen Risikogebieten. Am kommenden Dienstag soll die bestehende Corona-Verordnung auf eine Sperrstunde bei einem Inzidenzwert von 50 erweitert werden.
Corona in Deutschland: Sachsen hebt Beherbergungsverbot auf
Update vom 15. Oktober, 13.14 Uhr: Sachsen hebt das Beherbergungsverbot für Menschen aus Corona-Risikogebieten auf. Das kündigte die Regierung am Donnerstag nach einem Gespräch mit Landräten und Bürgermeistern aus dem Freistaat an. Die Regelung soll ab Samstag gelten.
Gericht kippt Beherbergungsverbot in Baden-Württemberg
Update vom 15. Oktober, 12.13 Uhr: Das Beherbergungsverbot ist umstritten. Selbst das Robert-Koch-Institut (RKI) hat ein Statement zum Beherbergungsverbot veröffentlicht und sich gegen Merkels Plan gestellt. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) wollte das geltende Beherbergungsverbot schon für Geschäftsreisende lockern. Der Verwaltungsgerichtshof in Baden-Württemberg hat jetzt das Beherbergungsverbot am Donnerstag gekippt und einem Eilantrag stattgegeben, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Der Antragsteller kommt aus Nordrhein-Westfalen und hatte einen Urlaub im Kreis Ravensburg gebucht.
Corona-Ausbruch bei Eishockeyteam - direkte Folgen für Stadt in Bayern
Update vom 15. Oktober, 10.35 Uhr: Im Eishockeyteam Blue Devils ist es zu einem Corona-Ausbruch gekommen. Das trifft die Stadt Weiden in der Oberpfalz (Bayern) hart. „Wir haben mittlerweile 15 bestätigte Fälle in der 1. Mannschaft“, teilt Blue Devils Geschäftsführer Franz Vodermeier auf Vereinswebseite mit. Die Fallzahlen in der Stadt sind jetzt schon explodiert. 17 neue Corona-Fälle sind laut RKI-Angaben binnen 24 Stunden gemeldet worden. Die 7-Tage-Inzidenz liegt demnach bei 72,5. Weiden mit seinen 42.743 Einwohnern ist jetzt ein Corona-Hotspot. Doch auch in den Eishockey-Nachwuchsmannschaften U20 und U17 gibt es dem Verein zufolge erste Corona-Fälle. Einige Testergebnisse stünden aber noch aus. Die Mannschaften befinden sich in Quarantäne. Über die aktuelle Corona-Lage in Bayern hält Sie Merkur.de* auf dem Laufenden.
Update vom 15. Oktober, 9.17 Uhr: Es gibt immer mehr rote Flecken auf dem Corona-Dashboard. Nach dem neuesten Datenstand des Robert-Koch-Instituts (RKI) überschreiten 60 Regionen die kritische 50er-Marke.
Corona in Deutschland: RKI meldet Rekordwert bei Corona-Neuinfektionen in Deutschland
Update vom 15. Oktober, 5.22 Uhr: Die Corona-Zahlen steigen in Deutschland seit Wochen an, doch nun meldete das Robert Koch-Institut (RKI) einen absoluten Rekordwert. 6638 Neuinfektionen (Vortag: 5132) und damit so viele Fälle wie noch nie zuvor, erfasste das RKI in den vergangenen 24 Stunden in Deutschland. 33 Menschen starben. Die Zahl der Todesfälle liegt demnach bei 9710.
Der bisherige Rekordwert wurde im März verzeichnet, damals meldeten Gesundheitsämter rund 6.300 Neuinfektionen an einem Tag. Mittlerweile wird aber wesentlich mehr getestet - und damit auch mehr Corona-Infektionen entdeckt.
- 6638 Corona-Neuinfektionen hat das RKI in den vergangenen 24 Stunden verzeichnet.
- Bisher haben sich mindestens 341.223 Menschen in Deutschland mit Sars-CoV-2 infiziert.
- 9710 Menschen starben an oder in Verbindung mit einer Corona-Infektion.
Beim Corona-Gipfel mit den Ministerpräsidenten wählte Angela Merkel angesichts der Situation drastische Worte. Die erzielten Beschlüsse reichten ihr nicht aus.
Corona in Deutschland Reproduktionszahl liegt über kritischer Marke
Update vom 14. Oktober, 20.37 Uhr: Die Reproduktionszahl in Deutschland liegt weiterhin über der kritischen Marke von 1. Im Vergleich zum Dienstag ist der R-Wert leicht von 1,18 auf 1,16 gesunken. Das geht aus dem aktuellen Lagebericht des Robert-Koch-Instituts hervor.
Update vom 14. Oktober, 19.03 Uhr: Die Corona-Lage in Deutschland ist so angespannt wie lange nicht. Am Mittwoch meldete das Robert-Koch-Institut mehr als 5000 Neuinfektionen an einem Tag (siehe Erstmeldung). Deshalb löste am Mittwochabend sogar Katwarn* aus. Das Bundesgesundheitsministerium gab über das Warnsystem bekannt, dass „die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen gegenwärtig stark ansteige“. Daher wachse „die Gefahr einer weiteren Verbreitung der Infektion und - je nach Einzelfall - auch von schweren Erkrankungen.“
Das Gesundheitsministerium sah sich gezwungen, noch einmal auf die geltenden Sicherheits- und Hygieneregeln hinzuweisen: „Waschen Sie sich regelmäßig und gründlich die Hände. - Beachten Sie die AHA + A + L - Regeln: Abstand halten - 1,5 m Mindestabstand beachten, Körperkontakt vermeiden! Hygiene - regelmäßiges Händewaschen, Husten- und Nieshygiene beachten! Alltagsmaske (Mund-Nase-Bedeckung) tragen! App - installieren und nutzen Sie die Corona-Warn-App! Lüften - sorgen Sie für eine regelmäßige und gründliche Lüftung von Räumen.“
Corona in Deutschland: Das Rätsel von Delmenhorst - dritthöchstes Ausbruchsgeschehen, aber „keine Hinweise auf Hotspots“
Update vom 14. Oktober, 15.51 Uhr: Was ist nur in Delmenhorst los? Die niedersächsische Stadt hat aktuell mit einem enormen Anstieg der Corona-Zahlen zu kämpfen. Nur Berlin und der benachbarte Landkreis Cloppenburg kommen auf höhere Inzidenz-Werte (siehe Infobox). Wirklich erklären kann sich das vor Ort aber offenbar niemand.
Vonseiten der 80.000-Einwohner-Stadt in der Nähe von Bremen heißt es: „Es gibt keine Hinweise auf sogenannte Hotspots wie große Feiern.“ Partys, Hochzeiten oder Schlachthof-Ausbrüche gebe es in Delmenhorst nicht. Doch warum steigen die Fallzahlen dann derart schnell in die Höhe? Oberbürgermeister Axel Jahnz (SPD) ist ebenso ratlos, verspricht gegenüber bild.de (Artikel hinter Bezahlschranke) jedoch: „Wir werden jeder Spur nachgehen und dafür sehr genau recherchieren.“
Die Inzidenzwerte laut RKI-Lagebericht von 13. Oktober**
1. Stadtkreis Berlin-Neukölln: 130,5 Fälle pro 100.000 Einwohner
2. Landkreis Cloppenburg: 101,9
3. Stadtkreis Berlin-Mitte: 100,7
4. Stadtkreis Delmenhorst: 100,6
5. Stadtkreis Herne: 99,1
** der aktuelle Lagebericht des Robert-Koch-Institus war am Nachmittag noch nicht verfügbar. Aktuelle Informationen zur Lage in den jeweiligen Stadt- und Landkreise bietet das Covid-19-Dashboard der Bundesbehörde.
Update vom 14. Oktober, 14.20 Uhr: Auf Sylt (Schleswig-Holstein) wächst die Sorge vor einem Corona-Ausbruch in Nordfriesland. Auf einer Party in einer Sylter Bar war ein Corona-infizierter Mann. Inzwischen haben sich 102 Gäste beim Gesundheitsamt gemeldet. 83 der 102 Personen stammen von der Insel, teilt die Nachrichtenagentur dpa mit. Die Testergebnisse von den 83 Syltern werden demnach am Mittwoch erwartet.
Corona-Ausbruch auf Sylt - Tests nach möglicher „Superspreader“-Party erwartet
Der Infizierte hatte vor dem Auftreten erster Symptome und einen positiven Test das American Bistro in Westerland (am 4. Oktober ab 23.30 Uhr) besucht. In dem Lokal hatten sich seinen Angaben zufolge zwischen 70 und 100 Personen aufgehalten, teilte das Gesundheitsamt in Husum mit. Hygiene und Abstandsregeln seien kaum beachtet worden. „Diese Party könnte ein Superspreader-Ereignis werden“, befürchtet Nina Rahder, die Leiterin des Fachbereiches Sicherheit, Gesundheit und Veterinärwesen der Kreisverwaltung Nordfriesland, wie in der Pressemitteilung zu lesen ist. Das Bistro ist derzeit freiwillig geschlossen.
Die Stadt Essen hat zu einer besonderen Maßnahme gegriffen: Über ein Online-Formular können Corona-Regelverstöße anonym gemeldet werden. Wolfgang Kubicki (FDP) kritisierte das scharf.
Update vom 14. Oktober, 13.49 Uhr: Krankschreibungen per Telefon beim Arzt sollen wegen der Corona-Infektionszahlen wieder möglich gemacht werden, kündigte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zudem am Mittwoch an. Die neue Corona-Testverordnung soll am Donnerstag in Kraft treten. Geplant sei, dass sich Corona-Tests stärker auf Risikogruppen und das Gesundheitswesen konzentriert werden und weniger auf Reiserückkehrer.
Update vom 14. Oktober, 11.52 Uhr: RKI-Chef Lothar Wieler weist auf die Bedeutung der Grippe-Impfung hin. Influenza und Covid-19 sind beide Krankheiten, die für älterer und chronisch kranke Menschen gefährlich sind und Influenza und Covid-19 greifen die Lunge an, betont Wieler. Covid-19 verlaufe schwerer und habe für Erkrankte auch Langzeitfolgen.
Ein Blick auf die Südhalbkugel mache dem RKI-Chef nach eigenen Angaben Hoffnung. In diesem Jahr sei die Grippewelle, die dort von Juli bis September stattfindet, sehr mild ausgefallen. Wahrscheinlich, weil sich die Menschen an die AHA-Regeln gehalten haben. „Lassen Sie uns diese Chance ergreifen die Grippe und Covid-19 im Griff zu halten“, sagte Wieler.
Corona in Deutschland: „Kein Engpass beim Grippe-Impfstoff“ - so Spahn
Update vom 14. Oktober, 11.41 Uhr: „Schützen sie sich, schützen sie andere und schützen sie das Gesundheitssystem“, sagt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf einer Pressekonferenz in Berlin. Spahn macht sich für die Grippeimpfung dieses Jahr stark. 26 Millionen Impfdosen würden dieses Jahr in Deutschland zur Verfügung stehen. Es gäbe zwar lokale Engpässe, aber der Impfstoff würde Woche für Woche ausgeliefert. Es sei auch sinnvoll sich im November oder Dezember impfen zu lassen, betont der Gesundheitsminister. Vergangenes Jahr seien nur 14 Millionen Dosen „verimpft“ worden.
Coronavirus in Deutschland: Lage in einigen Städten dynamisch - Zahl der Neuinfektionen auf Rekordniveau
Erstmeldung vom 14. Oktober 2020: Berlin - Experten haben vor dem Herbst und Winter gewarnt. Jetzt steigen die Corona-Zahlen in Deutschland in hohem Tempo. Ist das die gefürchtete zweite Corona-Welle*? Viele Städte und Regionen überschreiten den Warnwert von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Die 7-Tage-Inzidenz steht jetzt im Fokus. Bund und Länder hatten die 50er-Marke als Grenzwert in der Corona-Pandemie festgelegt. 47 Kreise reißen die 7-Tage-Inzidenz über 50 Fälle, teilt das RKI in seinem Lagebericht (Stand 14. Oktober) mit. Berlin-Neukölln sowie Berlin-Mitte, der Landkreis Cloppenburg und Delmenhorst weisen eine 7-Tage-Inzidenz von über 100 Fälle pro 100.000 Einwohner auf. In Bayern steigen die Infektions-Zahlen exponentiell an und deshalb fordert Landeschef Markus Söder ein einheitliches Vorgehen der Länder.
Corona in Deutschland: RKI meldet 43.008 aktive Corona-Fälle
Mehr als 5000 Corona-Neuinfektionen in den vergangenen 24 Stunden hat das Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwoch gemeldet: 5132 neue Corona-Fälle (Vortag: 4.122) und 43 Todesfälle (Vortag: 13). Demnach gibt es in Deutschland offiziell 43.008 aktive Corona-Fälle.
Corona: RKI meldet Fallzahlen für Deutschland
- Mindestens 334.585 Menschen in Deutschland haben sich nachweislich laut RKI mit dem Coronavirus Sars-Cov-2 infiziert.
- Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt demnach bei 9677.
- Etwa 281.900 Menschen haben eine Infektion mit dem Virus überstanden, schätzt das RKI.
Corona in Deutschland: Die Lage in den Bundesländern
In Nordrhein-Westfalen (NRW) sind in den vergangenen 24 Stunden 1164 neue Coronainfektionen nach RKI-Angaben verzeichnet worden, in Berlin 706, in Baden-Württemberg 700, in Bayern 706 und in Bremen 53.
Das lässt die 7-Tage-Inzidenz* in einigen Bundesländern ansteigen. Besonders Bremen und Berlin liegen dabei deutlich vorn. Deutschlandweit liegt der Wert bei 31,5, teilt das RKI am Mittwoch (14. Oktober) mit. Im aktuellen RKI Lagebericht, der am Dienstagabend veröffentlicht wurde, lag die 7-Tage-Inzidenz noch bei 29,6.
Corona in Deutschland: Berlin und Bremen deutlich vorn bei RKI 7-Tage-Inzidenz (Stand: 14. Oktober)
Bundesland | 7-Tage-Inzidenz |
---|---|
Baden-Württemberg | 32,4 |
Bayern | 28,8 |
Berlin | 71,0 |
Brandenburg | 17,3 |
Bremen | 67,8 |
Hamburg | 28,9 |
Hessen | 36,9 |
Mecklenburg-Vorpommern | 9,6 |
Niedersachsen | 22,1 |
Nordrhein-Westfalen | 41,5 |
Rheinland-Pfalz | 24,5 |
Saarland | 37,2 |
Sachsen | 21,7 |
Sachsen-Anhalt | 6,9 |
Schleswig-Holstein | 12,2 |
Thüringen | 14,3 |
Deutschland gesamt | 31,5 |
Corona in Deutschland: Zahl der Covid-Patienten auf der Intensivstation
Auf der Intensivstation müssen aktuell 618 Covid-19-Patienten behandelt werden, davon werden 319 „invasiv beatmet“ - Stand Dienstag (13. Oktober). Eine Woche zuvor waren es noch rund 450. Insgesamt sind demnach in Deutschland aber noch knapp 9000 Intensivbetten frei, ist im RKI-Lagebericht zu lesen. Innerhalb von sieben Tagen könnten zudem mehr als 12.000 Intensivbetten zusätzlich aufgebaut werden.
Im Lagebericht machte das RKI auch Angaben zu Corona-Infizierten, die ins Krankenhaus müssen. In Kalenderwoche 41 (5. bis 11. Oktober) waren das 1005 Personen und damit etwa sechs Prozent. Der Altersdurchschnitt der Infizierten lag bei 39 Jahren. Zum Vergleich: In der Woche (Kalenderwoche 16, also vom 13. bis zum 19. April) mit dem höchsten Hospitalisierungsanteil (22 Prozent) lag der Altersdurchschnitt bei 51 Jahren.

Corona in Deutschland - R-Wert immer noch über dem kritischen Wert
Die Reproduktionszahl* - kurz R-Wert - liegt laut RKI bei 1,18 (Vortag: 1,29). Der R-Wert bezeichnet die Anzahl der Personen, die im Durchschnitt von einem Fall angesteckt werden. Das 7-Tage-R gibt das RKI bei: 1,20 an (Vortag: 1,25). Dieser Wert bildet das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen ab und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. (ml)*Merkur.de und tz.de sind Teil des Ippen-Digital-Netzwerks