„Schamlose Selbstinszenierung“: Söder posiert am Münchner Flughafen - er wird sogar mit Trump verglichen
Grade in der Corona-Krise: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder ist beliebt wie noch nie. Jetzt gab es aber saftige Kritik.
- Das Coronavirus* nimmt in Bayern weiter seinen Lauf.
- Immer lauter werden Debatten um die Lockerungen der aktuellen Maßnahmen*.
- Der bayerische Ministerpräsident verzeichnet Bestmarken in aktuellen Umfragen.
- Der Empfang von Atemschutzmasken am Flughafen München haben Ministerpräsident Söder und Verkehrsminister Scheuer jetzt viel Kritik eingefahren.
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder führt den Freistaat Bayern seit Wochen durch die Corona-Krise. Auch bundesweit ist seine Meinung als derzeitiger Vorsitzender der Ministerpräsidenten-Konferenz stets gefragt. In den Umfragen erreicht er seit Corona Spitzenwerte - die Menschen scheinen zufrieden mit seiner Arbeit zu sein. Ein Auftritt am Flughafen München* hat ihm jetzt in den sozialen Netzwerken jedoch viel Kritik eingebracht.
Coronavirus: Söder nimmt Corona-Fracht an Atemschutzmasken am Flughafen München an
Ein Frachtflugzeug der Lufthansa hatte acht Millionen Schutzmasken* aus China nach Deutschland gebracht. Die Boeing 777F landete am Dienstagnachmittag in München, wie die Fluggesellschaft mitteilte. Die Maschine war demnach am Montag in Shanghai gestartet und nach einem Zwischenstopp in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul weiter nach München geflogen. Die Masken waren in 4000 Kartons verpackt. Die Ladung hatte ein Gesamtgewicht von 26 Tonnen.
Lesen Sie auch: Ein am Coronavirus erkrankter Polizist, der am Flughafen München arbeitete, ist nach Ausbruch der Krankheit Covid-19 gestorben. Er hatte sich im Dienst angesteckt. Seine Kollegen trauern.
Flughafen München: Söder und Scheuer nehmen Schutzmasken in Empfang
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (beide CSU) und Lufthansa-Chef Carsten Spohr nahmen das Flugzeug am Münchner Flughafen im Empfang. Wegen der Coronavirus-Pandemie bestehen derzeit massive Engpässe bei medizinischer Schutzkleidung. Auf Bildern ist zu sehen, wie der Ministerpräsident und der Bundesverkehrsminister neben der Lufthansa-Maschine die Fracht entgegennehmen. Die Politiker hatten sich extra zum Airport fahren lassen, um vor der wertvollen Fracht für Aufnahmen zu posieren.
Viele Menschen haben diese Aktion als reinen PR-Coup gewertet und es in Kommentaren im Netz als plumpe Inszenierung der „Macher“ bewertet. Dazu sieht sich Bayerns Ministerpräsident auch noch der Kritik des Weltärztepräsidenten* ausgesetzt.
Lesen Sie dazu: Die Corona-Krise trifft auch den Flughafen München hart. Etwa 90 Prozent des Betriebs wurden eingestellt. Nun kann man sogar die Vögel zwitschern hören.
Flughafen München: Söder und Scheuer müssen Kritik für Coronavirus-PR-Aktion einstecken
Als „Buhlen um des Wählers Gunst“ beschreibt etwa ein User auf Twitter die Bilder. Ein weiterer geht sogar noch einen Schritt weiter: „Wie peinlich ist bitte diese schamlose Selbstinszenierung von Söder und Scheuer auf dem Münchener Rollfeld?“ Einer vergleicht den Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin: „Das liebe ich so an Merkel, dass ihr das zu peinlich wäre.“
Corona-Aktion am Flughafen München: Scharfe Kritik an Söder und Scheuer für Masken-Empfang
Die User ziehen sogar einen Vergleich zu Donald Trump: „Das hat schon Trump'sche Ausmaße. Wie peinlich Herr #Söder, diese Selbstinszenierung haben Sie doch gar nicht nötig...“. Der Tenor vieler Beiträge ist dabei immer gleich, man sieht die Aktion als kalkulierte PR-Aktion und empfindet die Bilder als reine Inszenierung. Die momentanen Umfrage-Werte Söders scheinen trotzdem aktuell keinen Negativ-Trend zu verzeichnen.
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Eine Begegnung der unangenehmen Art hatten am Samstag zwei Bundespolizisten am Münchner Flughafen, nachdem eine Frau angab, die Tochter von Adolf Hitler zu sein*.
Am Flughafen München und weiteren bayerischen Flughäfen kann man sich nun kostenlos auf das Coronavirus testen lassen. Ministerpräsident Markus Söder hat eine weitere radikale Forderung*.
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