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Küchenrolle: Viele Menschen machen bei der Nutzung einen Fehler

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Von: Anna Lehmer

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Einkauf von Toiletten- und Küchenpapier
Ein Mann trägt eingekauftes Toilettenpapier und Küchenrollen aus einem Supermarkt. © Rene Traut/dpa/Archivbild

Das Nutzen von Küchenpapier ist denkbar einfach und doch machen viele Menschen einen großen Fehler dabei. Für bestimmte Materialien könnte es Folgen haben.

München - Küchenpapier, Küchenkrepp oder Haushaltspapier - die Küchenrolle hat viele Namen. Die Funktion ist dabei immer dieselbe: Wisch und weg, um es in den Worten einer beliebten Marke zu sagen. Verschüttete Säfte, lästige Flecken oder Essensreste werden fix entfernt. Obst wird trocken getupft, die Nase geputzt und überschüssiges Fett aus der Pfanne gesaugt. Das benutzte Tuch landet dann im Mülleimer. Als Wegwerfprodukt sind Küchenrollen zwar praktisch, doch von Nachhaltigkeit fehlt wohl jede Spur. Außerdem können sie zur Gefahr für bestimmte Oberflächen werden.

Küchenrolle als praktischer Alltagshelfer: Nicht immer sollte man sie nutzen

Die kleinen Alltagshelfer sind aus den meisten Küchen nicht mehr wegzudenken, dabei ist den meisten bewusst, dass wertvolle Ressourcen verschwendet werden. Alternativen zur Küchenrolle gibt es einige, so kann beispielsweise einfach auf klassische Spüllappen oder einen Schwamm zurückgegriffen werden. Diese müssen anschließend gewaschen und getrocknet werden, was in Hinblick auf Bequemlichkeit einen deutlichen Nachteil darstellt. Trotzdem sollten sich Fans des Küchenkrepps die Nutzung doppelt überlegen.

Der Ökotest hat in einigen Produkten Chlorpropanol 3-MCPD nachgewiesen. Die halogenorganische Verbindung, die die Internationale Agentur für Krebsforschung als „möglicherweise krebserregend für den Menschen“ eingestuft hat, wurde in zehn der 18 getesteten Produkte entdeckt. Gefahr beim Kontakt von Lebensmitteln mit Küchenpapier bestehe aber nicht, dafür wären die nachgewiesenen Werte zu gering, lautet das Testergebnis.

Küchenpapier nicht für alle Oberflächen geeignet

Die Gesundheit greifen die meisten Küchenrollen nicht an, doch anders sieht es bei Oberflächen und Materialien aus. Wohl jeder hat es schon einmal gemacht: Der Bildschirm des Laptops ist verschmutzt, der Fernseher verstaubt und das Display des Handys hat Flecken. Schnell greift man zur Küchenrolle und wischt Unliebsames weg. Auch wenn sich das Papier weich anfühlt, kann es doch die Oberflächen zerkratzen. Der Grund dafür sind die darin enthaltenen Holzfasern, die je nach Beschaffenheit des Displays kleine Kratzer hinterlassen können. Wer die Autoscheibe blitzschnell wieder sauber bekommen möchte, sollte Essigwasser verwenden.

Alternativen zu Küchenkrepp sind nachhaltiger und ungefährlicher

Gleiches gilt auch für Brillen und Kameralinsen, warnt myhomebook. Die Gläser werden gerne mit Küchenpapier gereinigt, doch Kratzer sind hier besonders ärgerlich. Das Sichtfeld von Brillenträgern wird gestört und Fotos enthalten störende Striche. Abhilfe können Mikrofaser- oder Baumwolltücher schaffen, die sich sowohl zum Staubwischen als auch zum Säubern von Boden und Keramikoberflächen eignen. Sehr beliebt sind sie auch beim Fensterputzen. Nur bei Holzfenster sollte man die Finger von Mikrofasertüchern lassen.

Umweltsünder Küchenpapier: Herstellung verbraucht wertvolle Ressourcen

Das praktische Küchenpapier spart Zeit und Arbeit, doch sollte man sich auch der Nachteile bewusst sein. Und wenn schon auf Saubermachen mit Wegwerftüchern nicht verzichtet werden kann, dann sollte wenigstens auf recyceltes Material geachtet werden. Für die Herstellung von Recyclingpapier müssen deutlich weniger Bäume gefällt werden. Laut Ökotest, die sich auf die Umweltschutzorganisation WWF berufen, muss fast jeder zweite Baum für die Papierindustrie sein Leben lassen. Zudem verbraucht die Herstellung beim Recyclingpapier nur die Hälfte der Energie und weniger als ein Drittel der Wassermenge verglichen mit der Aufbereitung von Holz.

Nicht nur Küchenpapier stellt der Ökotest auf den Prüfstand. Auch Taschentücher standen zuletzt auf der Liste, wobei die bekannteste Marke als größter Verlierer hervorging. (ale)

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