Mars: Objekt hinterlässt Krater auf der Oberfläche
Eine Nasa-Raumsonde entdeckt einen neuen Krater auf der Oberfläche des Mars. Er ist noch keine 20 Jahre alt – und wird sehr lange sichtbar bleiben.
Tucson – Der Planet Mars* ist bedeckt von unzähligen Kratern. Die US-Raumfahrtorganisation Nasa* schätzt, dass es alleine mehr als 43.000 Mars-Krater gibt, die einen Durchmesser von mehr als fünf Kilometern haben. Dazu kommen noch etwa eine Viertelmillion Krater, die etwa die Größe des berühmten Barringer-Kraters im US-Bundesstaat Arizona (etwa 1,2 Kilometer) aufweisen. Die meisten dieser Krater wurden von herabstürzenden Meteoriten in der frühen Geschichte des roten Planeten geschlagen, so die gängige Forschungsmeinung. Doch einige von ihnen könnten auch deutlich neuer sein.
Die Nasa-Raumsonde „Mars Reconnaissance Orbiter“ (MRO) umkreist den roten Planeten seit März 2006 und beobachtet die Oberfläche des Mars aus etwa 300 Kilometern Höhe. Nun hat der Orbiter mithilfe einer hochauflösenden Kamera einen relativ neuen Einschlagskrater auf der Oberfläche entdeckt. Zuerst habe eine sogenannte „Context Camera“ – eine Kamera, die eine geringere Auflösung hat, aber eine größere Region abbilden kann – einen schwarzen Fleck auf der Oberfläche des Mars aufgenommen, heißt es auf der Website der University of Arizona, die die MRO-Kameras für die Nasa betreut. Anschließend habe die Kamera HiRISE (High-Resolution Imaging Experiment) das Bild mit größerer Auflösung gemacht.

Neuer Einschlagkrater auf dem Mars entdeckt
Der Einschlagskrater, der auf dem Bild zu sehen ist, soll nach Nasa-Angaben zwischen Februar 2006 und März 2014 entstanden sein. Aufgenommen wurde er am 3. Juli 2020 aus einer Höhe von 264,1 Kilometern. Rund um den Krater ist das Material zu sehen, das beim Einschlag eines Steinbrockens aus dem All in die Luft geschleudert wurde.
Der Krater ist in kosmischen Dimensionen betrachtet brandneu und dürfte für eine sehr lange Zeit sichtbar bleiben. „Auf dem Mars bleiben die Dinge viel länger erhalten als auf der Erde. Es gibt keine Plattentektonik, die Dinge auslöscht“, erklärt der Geologe Michael Ramsey von der University of Pittsburgh in einer Nasa-Mitteilung. Auf der Erde sind nur etwa 120 Einschlagskrater bekannt. Das liegt daran, dass die Erde über viele Millionen Jahre von Lava bedeckt war. Auch die Plattentektonik trug ihren Teil dazu bei, dass heute kaum Einschlagskrater auf der Erde sichtbar sind.
Auf dem roten Planeten sieht das anders aus: Zwar wackelt dort auch gelegentlich die Erde, doch Mars-Beben sind längst nicht so stark* wie Beben auf der Erde. Auch gibt es auf dem Mars keine Vulkane, die ausbrechen und kein Wasser, das Krater verdecken kann. (tab) *hna.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
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